[Frage] Einfachste, sicherste Lösung für "Kostenlos via VoIP telefonieren"?

An ISDN, damals, hatte ich Analoge Endgeräte.
Viel wichtiger war mir darüber Internet zu bekommen.
Ein Bedarf an VoIP hatte ich nicht.
Aber einen cachenden Proxy mit viel Speicher.
:rolleyes:
 
Internet ohne den Telefonanschluss zu blockieren dürfte für die allermeisten Privathaushalte der Grund für ISDN gewesen sein. VoIP kam erst ausgehend parallel zum ISDN-Eingang. Als das lange genug fehlerfrei lief kam die Umstellung auf VoIP-only...

Analoge Telefone haben auch heute noch einen unschlagbaren Vorteil: Einstecken und geht... Und ne riesen Auswahl an preiswerten Geräten...
 
Analoge Telefone haben auch heute noch einen unschlagbaren Vorteil: Einstecken und geht... Und ne riesen Auswahl an preiswerten Geräten...
Das ist zweifellos richtig, gilt aber eben auch erst "ab Teilnehmer" und wird durch andere Technologien nicht ausgehebelt oder eingeschränkt (eher umgekehrt, weil man damit nicht alle Merkmale optimal nutzen kann).

Diese einfache Einrichtung durch "plug-in" gilt auch für so ziemlich jede Technik von All-IP mit IAD über ISDN mit NTBA/AB-Wandler bis zu DOCSIS mit Modem und zwei analogen Anschlüssen. Das funktioniert normalerweise auch durch bloßes Einstecken von Geräten in die (passenden) Buchsen - komplizierter wird es erst, wenn der Kunde selbst konfigurieren muß (oder will, obwohl er eigentlich gar nicht soll).

Ansonsten sehe ich das Zusammenstöpseln von zwei (max. 3 bei A/B-Wandler mit Analogtelefon hinter NTBA, bei ISDN-Telefon auch nur zwei) Geräten noch nicht als problematische Installation an, da ist bei einigen DECT-Modellen schon die Einstellung des richtigen Klingeltons oder das Ausschalten des netzseitigen Anrufbeantworters komplizierter. Auch der Anschluß eines Festplatten-Receivers an einen Fernseher über HDMI und einen A/V-Receiver per opt. SPDIF erfordert (meine Meinung) wesentlich mehr technisches Verständnis (spätestens bei der Frage, welcher Dolby-Standard denn nun der richtige und was da wo im Menü einzustellen ist) als der profane Anschluß eines Netzabschlußgerätes und das Einstöpseln eines Telefons dort. Schon das Auspacken/Einrichten eines Smartphones/Tablets ist ebenfalls deutlich komplizierter.

Bei der Frage der Ausfallsicherheit (Fernspeisung analog bzw. Notspeisung bei ISDN) hat VoIPmitAlice weiter vorne auch unstrittig Recht. Die Fernspeisung funktioniert schon heute in 95 von 100 Fällen (die Zahlen sind nur "frei Schnauze", ich will nur nicht 99 schreiben, obwohl das wahrscheinlich sogar näher dran liegt) nicht mehr, weil die Leute auch am analogen Anschluß inzwischen eigentlich überwiegend keine schnurgebundenen Telefone mehr einsetzen wollen oder solche Geräte dann trotzdem für irgendwelche Komfortfunktionen eine zusätzliche Stromversorgung benötigen und ausschließlich mit Fernspeisung gar nicht mehr arbeiten können.

Selbst mein Aufzugsnotruf hier funktionierte - nach glaubhaften Berichten - bei einem Stromausfall erst einmal nicht ... ob das direkt an der Technik in der Aufzugskabine liegt (irgendwas an Elektronik muß die Ruftaste im Tastenfeld ja auswerten) oder irgendwo auf dem Weg zur Notrufzentrale der Strom ebenfalls fehlte, wage ich nicht einzuschätzen (ich hing auch nicht selbst fest). Ich hätte auch da wenigstens eine Notbeleuchtung inkl. Notversorgung der Rufelektronik vermutet und auch die regelmäßige Überprüfung dieser Funktionen durch den TÜV (und nicht nur der Sicherheit der Kabine) ... aber aus den Betroffenen ist im Nachhinein schon wegen der (verständlichen) Panik und der Erleichterung, nachdem es überstanden ist, keine wirklich belastbare Information mehr herauszuholen.
 
Das ist hier mehr als OT, aber der Schlagabtausch der Gurus hier ist schon für fortgeschrittene DAUS sehr lesenswert.

Wenn das nicht zu privat ist, @Peterpawn, in welcher Branche arbeitest du?
Wenn doch zu privat, Frage ignorieren.
 
in welcher Branche arbeitest du?
Schon in der IT ... Freelancer als Consultant (eigentlich eher quer durch's Beet, aber irgendwie muß man die überwiegende Tätigkeit ja benennen) zu Netzwerk-Themen, speziell Telekommunikation/Mehrwertdienste/Dialogsysteme, und CRM. Mehr/genauer will ich ncht schreiben, will keine Werbung machen.

Und das sollte eigentlich auch kein Schlagabtausch sein und schon gar nicht so umfangreich ... meine erste Bemerkung zu diesem Thema bestand aus nur 5 Sätzen (zugegebenermaßen keine ganz kurzen). Ich bin auch ganz froh, wenn wir das hier beenden, ansonsten sollte man das lieber in ein Unterforum von "allgemeine Themen/Diskussionen" verschieben, zumindest partiell. Andererseits hatten auch andere Beiträge nach der ersten Seite nicht mehr unbedingt mit dem eigentlichen Thema des Threads zu tun und es wurde ja immer mehr zu einer Diskussion "VoIP gegen den Rest der Welt". Insofern sehe ich auch nur eine "Teilschuld" bei mir selbst ... :mrgreen:
 
Es ist deutlich sicherer als zu Analogzeiten, da konnte wirklich jeder mithören.

In der Tat. Jeder, der an die Leitung kam. Physikalisch. Oder in die Vermittlungsstelle. Das schränkt den Kreis der potentiellen Angreifer doch deutich ein...

Heute kann jeder Script-Kiddie vom anderen Kontinent aus mithören... Das nenne ich mal Fortschritt!
 
Meine ersten privaten Internet emails in Deutschland hatte ich schon 1993 geschrieben,

1993 IP privat zuhause ohne ISDN? Wie denn? Was hat das gekostet? Wo hattest Du Dich angeschlossen?

das ging u.a. über einen externen Rechnerzugang aus Datex-J
Achso... Email über datex-j setzt Du also mit IP zuhause gleich? Das erklärt freilich einiges.

Private rfc822-emails von zuhause(!) hatte ich bereits 1986/1987 geschrieben. Das war aber kein IP sondern UUCP. Also bitte ncht durcheinanderwürfeln...

Echtes IP privat zuhause war vor ISDN veder verfügbar noch bezahlbar. Da musste man sich mit UUCP begnügen. Auch all die anderen privaten (Tier-)Netze (Fido, Maus) mussten Gateways zu UUCP unterhalten, um email international verschicken zu können. IP war damals ausschliesslich über Hintertürchen zu Unis verfügbar.
 
Wer mal etwas in der Vergangenheit "schwelgen" und alte Erinnerungen auffrischen will, dem sei diese Quelle an's Herz gelegt: https://metager.de/buecher/inet/all-inet.html

Das spiegelt so in etwa den Stand der Zeit wieder (erschienen 1995, Vorwort aus dem Mai 1995), es gab so etwas wie "das Internet" schon und auch die Politik erkannte so langsam, daß sich da etwas Neues entwickelte, aber für Privatleute funktioniert es tatsächlich bis 1995 nur über passende Gateways. In Berlin gab es z.B. (auf die Jahreszahl will ich mich nicht festlegen, die kann ich nicht mehr beschwören) einen Anbieter "snafu" (warum die damals "situation normal, all fucking up" als Namen gewählt haben, weiß ich auch nicht mehr), bei dem konnte man sich nach entsprechender Anmeldung per Dial-Up-Verbindung einwählen und das dort zusammengepackte geballte Wissen der Welt (in Form des Usenet und der Groups, die man abonniert hatte) zusammen mit seinen eigenen E-Mails als Archiv per UUCP oder auch Kermit (wenn ich mich richtig erinnere) auf seinen eigenen Rechner ziehen.

Da wurde das dann ausgepackt, mit den entsprechenden Programmen gelesen und ggf. beantwortet. Diese Antworten (oder auch eigene Beiträge für Newsgroups) wurden dann wieder zu einem passenden Paket geschnürt und beim nächsten Kontakt mit dem Uplink dann gesendet, bevor man gleich noch das nächste - speziell für einen selbst zusammengestellte - Paket empfing. In den Anfängen war das alles praktisch nicht viel anders als die ganze Zeit davor im FIDO, es ging immer nur schubweise und (wegen zeitweisem Gedrängel an den Einwahlknoten) auch nicht immer auf Anhieb.

Bei der Bedienung war fast alles noch Text-Modus, wenn es um's Internet ging, obwohl natürlich Windows 3.0, 3.1 und sogar schon erste netzwerkfähige Versionen (Windows for Workgroups 3.11) existierten und sich in den Büros langsam aber sicher gegen die ansonsten üblichen text-basierten Oberflächen von dBase, Clipper und Lotus Symphony 3 durchsetzten. So richtig wurde das aber (mein Empfinden) erst mit Windows 95 etwas, vorher war tatsächlich OS/2 das einzige halbwegs verbreitete 32-Bit-Betriebssystem (so eine Art Gallier im DOS/Windows3-Imperium). Computernetzwerke in Firmen verwendeten nur sehr selten IP, üblich war IPX und die Server in einem Netzwerk basierten eigentlich immer auf Novell-Software (ob die schon "Netware" hieß, weiß ich nicht mehr, nur das Rot der "Corporate Identity" vergisst man wohl nie), wenn sie aus mehr als einer Broadcast-Domain bestanden, denn das Windows-Netzwerk mit NetBEUI funktionierte nur innerhalb einer solchen, auch wenn theoretisch seit Windows 3.11 auch TCP/IP im Windows-Netzwerkstack vorhanden war.

Dann setzte allerdings eine rapide Entwicklung ein (gerade in der Zeit der Dial-Up-Verbindungen) und so war dann bald Windows 95 der Stand der Dinge, wo dann auch der Siegeszug des HTML-Formats mit entsprechenden Browsern begann. Und man mag ja über die Telekom sagen oder denken, was man will ... der erste Kontakt (nicht mit den Borg, sondern mit dem Internet) fand für viele Deutsche in Form des Internet-Gateways (die dort verbrachte Zeit war gesondert zu bezahlen, während das interne Telekom-Zeug (das frühere Datex-J) mit der Grundgebühr abgegolten war, wenn man keine kostenpflichtigen Dienste aufrief - alles aus der Erinnerung, also mit etwas Vorsicht zu lesen) von T-Online statt ... schon alleine deshalb, weil die bei jedem ohnehin der Telefonanbieter war (das Sprachmonopol galt noch bis 1998, während das Netzmonopol (ohne sichtbare Auswirkungen in meinen Augen) schon 1996 fiel) und man so ziemlich einfach nutzungsbezogen über die Telefonrechnung bezahlen konnte für's Internet ... anders als bei anderen Diensten wie CIS, AOL (und irgendeinem anderen größeren Player, dessen Name mir nicht einfallen will), wo man sich vorher anmelden mußte und meistens auch eine monatliche Grundgebühr - zusätzlich zu ebenfalls zeitabhängigen weiteren "Gebühren" - abdrücken mußte.

Und wie rasant diese Entwicklung von 1995 bis 1997 verlief, kann man schön sehen, wenn man das Buch aus dem Jahr 1995 (es beschreibt natürlich in erster Linie die Vergangenheit bzw. den Ist-Zustand bis Anfang 1995, es ist ja keine Science-Fiction) und diese Lehrmaterialien vergleicht, die nur zwei Jahre später entstanden sind. Und da gab es - um noch einmal in die Kerbe Dial-Up- vs. Broadband-Access zu hauen, aber ohne nachtreten zu wollen ... nur noch einmal zur Verdeutlichung, daß diese Dial-Up-Zeit durchaus ausschlaggebend war und ohne sie auch kein Breitband-Internet eine Chance gehabt hätte - immer noch keinen ADSL-Standard für Breitbandzugänge zum Internet über die Kupfer-Doppelader als TAL.
 
Wer mal etwas in der Vergangenheit "schwelgen" und alte Erinnerungen auffrischen will, dem sei diese Quelle an's Herz gelegt: https://metager.de/buecher/inet/all-inet.html
Brauche ich nicht, ich war ja dabei :)

einen Anbieter "snafu" (warum die damals "situation normal, all fucking up" als Namen gewählt haben, weiß ich auch nicht mehr)
Das war eben der Geist der Zeit. Da waren ausschliesslich "Freaks" unterwegs. Mit einer gesunden Portion Humor und Selbstironie... In der "Szene" hat man sich damals mit Händen und Füssen gegen alles gewehrt, was auch nur den geringsten Anschein von Kommerzialisierung oder Seriösität erweckte. Die Post (später Telekom) war der Klassenfeind. Das Bild des Pizza-verschlingenden Freaks stammt aus dieser Zeit. Mit solchen Namen setzte man statements.

bei dem konnte man sich nach entsprechender Anmeldung per Dial-Up-Verbindung einwählen und das dort zusammengepackte geballte Wissen der Welt (in Form des Usenet und der Groups, die man abonniert hatte) zusammen mit seinen eigenen E-Mails als Archiv per UUCP oder auch Kermit (wenn ich mich richtig erinnere) auf seinen eigenen Rechner ziehen. [ ... ]
Genau!

Kein IP!

Ins Ausland gab es ursprünglich nur eine Leitung: unido (Uni Dortmund). Die haben aber keinerlei private Nutzung zugelassen. Später kam dann Uni-Karlsruhe hinzu, wo die private Nutzung über ein Hintertürchen "geduldet" wurde, weil ein Assistent von dem Prof, der für die Betreuung der Leitung zuständig war, ebenfalls zu den "Freaks" gehörte. Namen möchte ich jetzt aber nicht nennen... Das Ganze wurde dann später als XLink privatisiert.

Später musste unido feststellen, dass ihr gut behüteter Usenet-Ableger (dnet.*) am Absterben war, während sich der über Karlsruhe angeschlossene rebellische Subnet-Ableger (sub.*) bester Gesundheit und üppigen Wachstums erfreute. Auf Druck seiner Kunden musste Unido dann einlenken und dnet.* wurde mit sub.* zusammengelegt zu de.*. Aus dem Sub-Bereich gab es zu dieser Zusammenlegung teilweise heftige Widerstände nach dem Motto: "Als wir euch brauchten, wolltet ihr uns nicht. Jetzt wollen wir euch nicht! Lasst doch euer dnet vergammeln!"

Alle anderen privaten Netze (Fido, Maus, wie auch immer) mussten UUCP-Gateways betreiben, um ins Ausland zu kommen. (Aehm, das stimmt nicht ganz. Vereinzelt gab es Tier-Links ins Ausland. Aber wegen der immensen Kosten ging über diese Links kein nennenswerter Traffic)

Aber das hatte ich ja bereits in #93 geschrieben.

Und das war kein IP. Und schon garnicht DSL.

Auch wenn ich mich wiederhole: vor ISDN war IP privat in Deutschland weder verfügbar noch bezahlbar.

Woher VoIPmitAlice privat IP bezogen haben will, ist mir immer noch schleierhaft.

PS: meine ersten rfc822-emails hatte ich noch während der Übertragung mit einem Akustikkoppler (300bps) live mitgelesen...
 
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