Dynamische und feste IP-Adressen

FHill

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Problem:
Ich möchte zwei Anlagen, eine mittels 4G-Modem an das Mobilfunknetz (testweise via AldiTalk, kann aber beliebig geändert werden) , eine mittels Modem (Fritz!Box, Anbieter Telekom) an das Festnetz angeschlossen, über das Internet miteinander verbinden.
Bei Verwendung öffentlicher IP's (selbst, wenn nur eine Anlage eine öffentliche IP hat) ist das kein Problem, aber bei zwei dynamischen IP's wird es problematisch. Ich musste leider feststellen, dass auch die IP-Adresse meines Festnetzmodems von der Telekom immer mal geändert wird- das hatte ich eigentlich nicht erwartet.
Deshalb meine Frage:
Gibt es eine generelle Lösung für das Problem (unter Beibehaltung zweier dynamischer IP's)- oder bei welchem Anbieter ist eine öffentliche IP am billigsten?
Danke für alle Vorschläge!
 
Dyndns ist das passende Stichwort für die Googlesuche.
 
Gibt es eine generelle Lösung für das Problem (unter Beibehaltung zweier dynamischer IP's)- […]
Ja, DDNS.

Bzw.:
https://avm.de/service/wissensdatenbank/dok/FRITZ-Box-7590/30_Dynamic-DNS-in-FRITZ-Box-einrichten/

Edit:
Und (nur um ggf. die nächste Frage schon vorwegzunehmen):
 
Um auch die übernächste Frage vorwegzunehmen: Im Mobilfunk wird Dir außerdem eine Firewall geschaltet, sowohl für IPv4 als auch IPv6. Folglich musst Du noch eine öffentliche IP-Adresse ohne jene Firewall bekommen. Bei der Telekom Deutschland ist das dann der APN „internet.t-d1.de“.
 
Hallo,
vielen Dank für alle Antworten, auch auf die nicht gestellten Fragen ;-)
Leider hilft mir das nicht wirklich weiter- das DynDNS-Prinzip war mir schon bekannt. Tut mir leid, wenn ich jetzt meine Fragestellung jetzt so durchlese kam das nicht so 'raus- manche Kenntnisse hält man einfach für zu selbstverständlich...
Ich hoffte eigentlich auf eine Lösung jenseits von DynDNS.

Funktionstechnisch unterscheidet sich DynDNS von einer öffentlichen IP doch nur nur dadurch, dass noch ein DynDNS-Provider in die Addressauflösung eingeschalten wird- und der will entweder Geld für seinen Service oder man kann sich nicht auf ihn verlassen (Hatte in der Vergangenheit schon 2 DynDNS- Anbieter, die ohne Ankündigung von der Bildfläche verschwanden) . Die Crux bei Mobilfunk, die zusätzlich auftritt, hat ja sonyKatze schon sehr schön beschrieben, das ist nicht nur bei der Telekom so.
Ob man sein Geld dem Provider für eine öffentliche IP in den Rachen wirft oder dem DynDNS-Anbieter ist also finanztechnisch relativ egal...

Ich hatte schon mal eine Variante entwickelt, in der ich die aktuellen IP's jede Minute am Modem auslesen lasse und in einer Textdatei in einer (kostenlosen) Cloud hinterlege, von der sie der peer dann beziehen kann Das funktioniert im Prinzip, ist aber wegen des ständigen Traffics (und noch aus anderen Gründen) nicht das Gelbe vom Ei. Vielleicht hat darüber hinaus noch jemand eine Idee, auf die noch niemand gekommen ist...

Aber erst einmal Dank an alle, die für mich ihre Gehirnzellen be- und ihre Fingerspitzen beim Tippen abgenutzt ;-) haben: Eure Arbeit war nicht umsonst, die Fragestellung "wie einen p2p-Verbindung bei wechselnden IP's herstellen" wird wohl immer wieder Leute beschäftigen- darunter auch welche für die DynDNS als das passende Stichwort für die Googlesuche. schon die Lösung ist.
 
Funktionstechnisch unterscheidet sich DynDNS von einer öffentlichen IP doch nur nur dadurch, dass noch ein DynDNS-Provider in die Addressauflösung eingeschalten wird
Funktionstechnisch ist ersteres ein aus Buchstaben bestehender Domain-Name und letzteres nur eine aus Zahlen bestehende IP-Adresse, also erstmal etwas grundsätzlich verschiedenes. Aber das war dir sicherlich auch schon bekannt.
 
Hallo KunterBunter,
"funktionstechnisch" meinte: Aus der Sicht des Anwenders, dem der feinen Unterschied zwischen IP und DNS egal ist und der nur bei Eingabe der gleichen Zeichenkette immer das gleiche Gerät "an der Strippe" haben will- egal ob das eine rein numerische (IP) oder eine alphanumerische Zeichenfolge (DNS) ist. Nicht umsonst nennt man die verschiedenen DNS- Server (DNS-S, DNS-R, DNS-A Server) zusammenfassend auch "Nameserver". Zwischen zwei IP's kann man ohne weiter Hilfe eine p2p- Verbindung herstellen, während man bei Verwendung von DNS immer einen Nameserver (z.B. den DNS-R Nameserver von Google mit der IP 8.8.8.8 oder von Cloudflare 1.1.1.1.) benötigt. Fällt der benutzte DNS-R Server aus oder ist korrumpiert, kann man keine Verbindung mit DNS-Addressierung mehr herstellen. U.a. darum laufen bei weitem nicht alle Adressierungen im Internet über DNS....
Aber das wusstest Du sicher schon. Ich wollte nur noch sichergehen, dass wir uns richtig verstanden haben.
 
Bei Verwendung öffentlicher IP's (selbst, wenn nur eine Anlage eine öffentliche IP hat) ist das kein Problem, aber bei zwei dynamischen IP's wird es problematisch.
Aber das wusstest Du sicher noch nicht: In den meisten Fällen sind dynamische IP-Adressen auch öffentliche IP-Adressen.
Neben öffentlichen IP-Adressen gibt es noch private IP-Adressen. Wie unterscheiden sich private und öffentliche IP-Adressen?
Das Gegenteil einer dynamischen IP-Adresse ist eine statische IP-Adresse.
 
KunterBunter: Da kann man sich streiten. Natürlich vergibt jeder Netzbetreiber für sein eigenes Netz für jedes darin befindliche Gerät eine eigene (also private) Adresse (IP). Das sind dann LAN (oder WLAN, ist dasselbe) -Adressen. Man kann dynamische Adressen, wenn man will, auch als "private" Adressen im Netz des Providers ansehen- auch wenn das nicht ganz korrekt ist. Aus Nutzersicht ist das aber egal- er sieht nur, dass sein Gerät (in den meisten Fällen sein Router) nicht immer die gleiche IP hat, sondern willkürlich wechselnde IP's zugewiesen bekommt. Für diese Adressen hat sich der Begriff "dynamische IP" eingebürgert, für IP's die unveränderlich dem gleichen Gerät zugeordnet sind, werden die Begriffe "öffentliche IP" oder "statische IP" synonym verwendet- wobei "öffentliche IP" eigentlich eine Sprachschlamperei ist- wer über einen Provider am Internet hängt, bekommt auch da eine IP aus seinem Addressraum zugeteilt, nur dass sie sich mit der Zeit nicht ändert. Eine wirklich "öffentliche" IP hat nur, wer sie durch die IANA selbst zugeteilt bekommen hat. Aber irgendwie hat sich der Begriff "öffentliche Adresse" für jede zeitlich nicht veränderliche Adresse durchgesetzt- und in der Praxis spielen diese Feinheiten eigentlich auch nicht wirklich eine Rolle.
 
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Ob man sein Geld dem Provider für eine öffentliche IP […]
Eine öffentliche/private IP-Adresse ist etwas anderes als eine statische/dynamische IP-Adresse. Du brauchst eine öffentliche IP-Adresse ohne Firewall dazwischen. Willst Du die IP-Adresse nicht laufend ändern, und nicht auf Dynamic-DNS zurückgreifen, dann brauchst Du auch noch zusätzlich eine statische IP-Adresse.
entweder Geld für seinen Service oder man kann sich nicht auf ihn verlassen
Die verbliebenen kostenlose Dienste sind eigentlich ganz ordentlich, also No-IP.com oder dynv6 und bieten auch Unterstützung für IPv6 bzw. Dual-Stack. Hast Du eine FRITZ!Box kannst Du auch deren MyFRITZ! nutzen. Ich würde jene Erfahrungen bzw. Vorbehalte aufgeben bzw. nochmals überprüfen. Und wenn Dir das alles zu unsicher ist, viele Domain-Anbieter erlauben inzwischen auch Dynamic-DNS. Das bedeutet Du bekommst eine ordentliche Domain. Sollte der Anbieter pleite gehen, kannst Du die Domain umziehen. Und wenn Du den öffentlichen DNS nicht vertraust, kannst Du sogar direkt dessen Nameserver nutzen.
Vielleicht hat darüber hinaus noch jemand eine Idee, auf die noch niemand gekommen ist.
Wie geschildert, macht es keinen Sinn ein eigenes Protokoll zu erfinden, wenn wir bereits Dynamic-DNS-Update-APIs haben. Du kannst bei vielen Dynamic-DNS-Clients die URL auch komplett anpassen, die triggern nur bei einem Adresswechsel im WAN und so ein Skript auf Deinem Server triggern … aber wenn Du bereits ein Server hast, hast Du eine Domain … und dann brauchst Du nur einen Hoster zu nehmen, der auch Dynamic-DNS unterstützt.
 
Danke, sonyKatze, das war hilfreich. Ich wollte eigentlich auf eine client-server-Architektur verzichten und ein echtes p2p machen- also ohne Domainnamen. Mal sehen, wie weit ich da mit den von Dir genannten Anbietern komme.
Nebenbei: Hat jemand eine Ahnung, wie das z.B. bei den SIM-Überwachungskameras gelöst ist? (Wie das mit den reinen IP-Kameras funktioniert ist mir bekannt, aber darum geht es nicht) Dort besteht ja dasselbe Problem...
Sorry für die vielleicht "dumme" Frage, aber über das, was zwischen den WAN-Ports alles passiert, habe ich nur die Grundkenntnisse, die man halt eben braucht, um zu wissen wie DFÜ im Internet passiert- man kann ja auch nicht für alles Fachmann sein ("Spezialist" ja, aber davon haben wir gefühlt schon zu viele ;-))
 
Ich wollte eigentlich auf eine client-server-Architektur verzichten und ein echtes p2p machen- also ohne Domainnamen.
Du könntest es umdrehen, also die Geräte im Mobilfunk über VPN bei Dir daheim einwählen lassen. Aber auch hier bietet sich dann Dynamic-DNS an, selbst wenn man öffentliche+statische IP-Adresse hätte. Ich würde die persönlichen Erfahrungen mit Dynamic-DNS nicht überbewerten, das waren einfach schlechte Dienstleister. Deswegen sind die Markt vom Markt verschwunden.
wie ist das bei SIM-Überwachungskameras gelöst?
Internet-Cloud des Herstellers, die Kamera meldet sich dort, Du wählst Dich darüber ein.
 
sonyKatze: "Internet-Cloud des Herstellers, die Kamera meldet sich dort, Du wählst Dich darüber ein."
Klingt vernünftig. Die Cloud hat eine statische IP und kann natürlich lesen von welcher IP die gerade aufgerufen wird. Nur: Woher weiß die Cloud, welche IP das Gerätes (hier: die Kamera) gerade zugeteilt bekommen hat? Polling (Gerät ruft in entsprechenden Abstände die Cloud auf und teilt ihr damit seine aktuelle IP mit)? Oder Gerät kontrolliert ständig intern, ob sich seine IP geändert hat und teilt nur dann die neue IP der Cloud mit? Das würde so etwa meinem Modell mit der Hinterlegung der IP's auf irgend einer Cloud entsprechen...
Aber Du hast mich überzeugt, ich werde es noch mal mit einem DynDNS- Anbieter versuchen, vielleicht klappt es diesmal.
Nebenbei: Es hilft zwar nix, ist aber trotzdem tröstlich, dass trotz meiner eher rudimentären WAN-Kenntnisse auch sonst offensichtlich niemand ohne einen "man in the middle" (sei es DynDNS-Dienst, sei es Cloud) mit den dynamischen Adressen zurechtkommt. Das ist wenigstens tröstlich :)
Also nochmals: Danke! Ich betrachte das Problem damit als erschöpfend behandelt und gelöst.
 
Polling (Gerät ruft in entsprechenden Abstände die Cloud auf und teilt ihr damit seine aktuelle IP mit)?
Genau so funktioniert das!
...sonst kann der Hersteller der Cam ja deine Aufnahmen nicht begutachten... :mad:
 
@FHill, in meinen Augen wirfst du viele Begriffe durcheinander. "Öffentliche IP" sollte besser "Öffentlich erreichbare IP" heißen, selbst wenn die IP "dynamisch" ist, also wechselt, aber die DDNS-Namensauflösung, auch mit dazu passender TTL, passt. Viele DDNS-Provider verwenden eine TTL von 60s, so dass die Namensauflösung spätestens nach 60s wieder passt, auch wenn die IP sich ändern sollte (s. "nslookup -debug <Name>").
 
Benares: Mea culpa. Aber wenn Du in den einschlägigen Foren (in denen ich natürlich erst einmal recherchiert habe, bevor ich die erlauchte Forumsgemeinde hier belästigt habe!) nachliest wird Du finden, dass sehr, sehr häufig "öffentliche Adresse" synonym zu "statischer Adresse" verwendet wird. Was nach auch meiner (bisherigen) Auffassung nicht ganz richtig war, ich habe "öffentliche Adresse" bis dahin immer mit "direkt über das Internet erreichbare IP (oder DNS)" und "private Adresse" als "Adresse in einem privaten Netz (z.B. LAN), der nicht direkt eine über das Internet erreichbare IP zugeordnet ist" assoziiert.
Ich hatte lediglich versucht, mich dem offensichtlich hier üblichen Sprachgebrauch anzupassen, um nicht unerwünschte (und unnötige) Belehrungen kassieren zu müssen. War aber wohl eher ein Fettnäppchen, in das ich hier getreten bin.
Also nochmals Entschuldigung, aber Dank sonyKatze habe ich ja letztendlich doch alle benötigten Informationen bekommen.
 
Woher weiß die Cloud, welche IP das Gerätes (hier: die Kamera) gerade zugeteilt bekommen hat?
Durch die Meldung der Kamera, deren Quell-IP.
Polling (Gerät ruft in entsprechenden Abstände die Cloud auf und teilt ihr damit seine aktuelle IP mit)? Oder Gerät kontrolliert ständig intern, ob sich seine IP geändert hat und teilt nur dann die neue IP der Cloud mit?
Bei Mobilfunk-Kameras? Gibt beide Ansätze, wobei ständig intern kontrollieren gar nicht nötig wäre, denn die Kamera bekommt vom Netz mitgeteilt, wenn eine neue IP-Adresse anliegt, und kann das dann intern triggern, dann sich wieder bei der Cloud melden, die liest dann die Quell-IP aus.
 

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