[Frage] Call and Surf Comfort IP4 (6000) Hall in der eigenen Stimme Warum ?

thomaskino

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Liebe VOIP Freunde,
ich habe seit dem vergangenen Jahr einen Call and Surf Comfort IP4 (6000) Anschluss von der Telekom. Diesen Nutze ich mit drei Rufnummern. Ich habe als Endgeräte einen Fritz Box 7270 Router sowie zwei super Cisco IP Telefone 7960 und 7941 mit SIP Firmware angeschlossen. Zusätzlich ist noch ein schnurloses Gigaset angeschlossen.

Die Qualität beim Telefonieren insbesondere bei den Ciscos ist sehr sehr gut.:cool: Alle Funktionen die der Anschluss erlaubt sind mit den Cisco Telefonen zu realisieren. Weiterleitung / Umleitung und vieles mehr.:p

Seit ca. 4 Wochen ist es jetzt aber fast bei jedem zweiten Anrufer so, dass ein Hall meiner Stimme erfolgt. Dies geschieht überwiegend wenn ein Anruf rein kommt. Wenn ich raus rufe ist dies weniger der fall.

Meine Frage: Kann es an der „kleinen“ Geschwindigkeit liegen 6000 ?:( Muss ich den Anschluss höher stufen lassen um den Echo Effekt weg zu bekommen ? Da ja nur über das Internet Telefoniert wird. :roll:
Ich würde mich über Tipps/Infos sehr freuen !

Grüße
Thomas
 
Die Echo-/Hall-Problematik entsteht aus dem Zusammenspiel von 2 verschiedenen Effekten, die sich aber beide leider nicht völlig unterbinden lassen.

Der eine Effekt entsteht dadurch, dass bei manchen Telefonen Hör- und Sprechkanal entweder akustisch oder elektrisch nicht sauber getrennt sind. Das führt dazu, dass das, was der Anrufer sagt, über das Mikrofon des eigenen Hörers (oder auch über die Elektronik im eigenen Telefon) wieder zum Anrufer zurückgeschickt wird. Dieses Problem gibt es bei vielen, auch hochwertigen Telefonen.

Der zweite Effekt ist ein prinzipbedingtes Problem der IP-Telefonie. Durch die Wandlung von Sprachsignalen in IP-Pakete, aber auch durch Verzögerungen im IP-Netz, kommt es zu längeren Signallaufzeiten als bei herkömmlicher Telefonie, welche über ein Netz läuft, das (im Gegensatz zu einem IP-Netz) für Echtzeitdienste wie die Telefonie optimiert ist.

Beides zusammen hat folgendes Resultat: weil die Echos aufgrund der kurzen Laufzeiten bei herkömmlicher Telefonie bereits dann zurückkommen, während man selbst noch spricht, werden sie von der eigenen Stimme überlagert und fallen daher kaum auf. Dagegen kommen sie bei einem VoIP-Anschluss wegen der deutlich längeren Laufzeiten zu einem späteren Zeitpunkt zurück und fallen dann möglicherweise genau in eine Sprechpause. Dann werden sie nicht mehr von der eigenen Stimme verdeckt und sind somit viel deutlicher zu hören.

Man kann dagegen leider kaum etwas tun. Weder hat man Einfluss auf die Laufzeiten im IP-Netz, noch darauf, was für ein Telefon der Gesprächspartner benutzt (es ist immer das Telefon des Gesprächspartners für die Echos verantwortlich, während das eigene Telefon ggf. das Echo produziert, welches dann der Gesprächspartner zu hören bekommt). Manche Telefonanlagen und Telefone versuchen, durch aufwendige "Echo Cancellation"-Algorithmen das Echo etwas zu reduzieren. Das gelingt meistens auch, aber leider nicht immer.

An der Bandbreite deines Anschlusses liegt es definitiv nicht, denn die ist für VoIP hoch genug. Auch die Buchung einer Option zur Reduktion der Latenzen ("Fastpath") dürfte nicht viel bringen, denn sie wirkt sich nur auf den DSL-Anschluss aus, welcher aber nur für einen kleinen Teil der Verzögerungen verantwortlich ist.

Grüßle

Der Mikrogigant
 
Vielen Dank für diese sehr ausführliche Erläuterung

Hallo Mikrogigant,
vielen Dank für diese sehr ausführliche Erläuterung. Also so wie ich das verstehe scheint das dann ein grundlegendes Problem zu sein bei der IP Telefonie. Es hat also nichts mit der Geschwindigkeit des Telefonanschlusses zu tun. Weder mit den Endgeräten Fritz Box/ Cisco Phone

Es ist auch wie schon beschrieben, nicht immer in jedem Gespräch ein Hall der eigenen Stimme zu hören. Ich kann zb. drei mal hintereinander mit ein und demselben Gesprächspartner Telefonieren, (er ruft an) davon kann es aber sein das zwei Gespräche mit hall sind und der dritte Anruf von ihm völlig ohne Störung rein kommt. Trotz das der Gesprächspartner jedes Mal von ein und demselben Telefon Anruft (Festnetz; kein Handy)

Es stellt sich mir aber noch eine weitere Frage. Wie gehen große Unternehmen die eine Telefonanlage via VOIP / IP Telefone (Cisco oder anderer Hersteller) nutzen mit diesem Problem um ?? Filtern die Router dieses Hall- Problem besser?:confused:
Dort kommen ja noch viel mehr Teilnehmer zb. 60 Endgeräte/ Teilnehmer auf na ja sage ich mal 8 Leitungen. Da man ja davon ausgeht das nie alle 60 Teilnehmer gleichzeitig sprechen. ;-)

Grüße
Thomas
 
Vielleicht wird das Telefonat jedesmal über andere Wege geroutet. Auch das ist ein Merkmal von IP-Netzen: das Routing ist dynamisch und nicht vorhersehbar, daher variieren auch die Verbindungseigenschaften. Und wenn eine Route größere Latenzen verursacht, dann hört man eben ein Echo. Auf einer Route mit geringeren Latenzen hört man das Echo aus den beschriebenen Gründen nicht (obwohl es immer noch da ist).

Große Unternehmen nutzen die VoIP-Telefonie entweder nur intern im LAN (da hat man wesentlich bessere Kontrolle über die Netzcharakteristiken als außerhalb des eigenen Netzwerks) oder sie verfügen über eine viel bessere Internetanbindung als ein Privathaushalt.

Grüßle

Der Mikrogigant
 
Also verfügen große Unternehmen doch eher über schnellere Internetverbindungen ?! als ein "Normal" anschluss ? Intern ist klar ist bei mir auch keine Problem wenn ich mit einem Teilnehmer Internt spreche da gab es noch nie ein Problem mit dem Hall der eigenen Stimme !
Grüße
Thomas
 
Also verfügen große Unternehmen doch eher über schnellere Internetverbindungen ?! als ein "Normal" anschluss ?
Es ist nicht nur die Geschwindigkeit, die einen Anschluss VoIP-tauglich macht. Es sind auch andere Faktoren wie z. B. die erwähnten Latenzen und auch Paketverluste (letztere führen dazu, dass Pakete erneut gesendet werden müssen, was die Verzögerung weiter vergrößert). Ab einer gewissen Größe einer Firma läuft der Internetanschluss auch nicht mehr über DSL, sondern es gibt eine separate Standleitung (die natürlich bezahlt werden will).

Ich kann das hier sehr schön bei meinem eigenen Setup beobachten, wo ich VoIP sowohl für interne Gespräche übers LAN als auch "nach draußen" über DSL nutze. Bei den internen Gesprächen gibt es kaum Echos, denn im LAN kommt es selten zu Paketverlusten und auch die Latenzen liegen in der Größenordnung von nur wenigen Millisekunden. Bei Gesprächen nach draußen habe ich es dagegen öfter mal mit Echos und anderen Beeinträchtigungen zu tun.

Grüßle

Der Mikrogigant
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hast du neben der FritzBox etwas stehen, das in diese rein strahlen könnte (z.B. die ext. DECT Basis deines Gigaset? Falls ja, mal etwas weiter weg stellen.
 
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