Breitbandmessung mit Nachweisverfahren

B612

IPPF-Promi
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Da ich hier im Forum noch nichts darüber gelesen habe möchte ich es mal vorstellen:

Die Bundesnetzagentur stellt seit einiger Zeit eine Breitbandmessung mit Nachweisverfahren bereit:

Zu finden unter:

Wenn man das Nachweisverfahren nutzen möchte geht es nicht mit der Browsermessung. Man muss dann die Desktop-App installieren:

Für das Nachweisverfahren sind 30 Messungen in bestimmten Abständen nötig.
Führen Sie an drei unterschiedlichen Kalendertagen jeweils 10 Messungen durch, wobei zwischen den einzelnen Messtagen jeweils ein zeitlicher Abstand von mindestens einem Kalendertag liegen muss. Zwischen der fünften und sechsten Messung eines Messtages ist darüber hinaus ein Abstand von mindestens 3 Stunden einzuhalten und zwischen allen anderen Messungen eines Messtages ein Abstand von mindestens 5 Minuten.
In dieser PDF ist das erklärt:
Gibt das Ergebnis der Einzelmessung Anhaltspunkte für eine nicht
vertragskonforme Leistung des Anbieters, steht das Desktop-App-Nachweisverfahren zur Verfügung. Im Rahmen des
Nachweisverfahrens erfolgt die Durchführung einer Mindestanzahl
von 30 Messungen als Messkampagne. Dies kann gegenüber dem
Anbieter zum Nachweis einer Minderleistung genutzt werden.

In meiner Umgebung haben es schon viele Nutzer von Vodafon gemacht und dabei erschreckende Ergebnisse bekommen. Aber sie haben damit erstmalig die Möglichkeit es gegenüber dem ISP nachzuweisen und beheben zu lassen oder eine Preisminderung zu fordern.
 
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Aber sie haben damit erstmalig die Möglichkeit es gegenüber dem ISP nachzuweisen
Hier sollte man aber vorher sicherstellen, dass die Probleme nicht im eigenen LAN zu suchen sind. Solche Fälle kommen u.a. auch hier im Forum zu häufig vor, um einfach mal blind zum Provider zu rennen und eine Preisreduktion einzufordern. Nicht zuletzt sollte man sich vorab vergewissern, was der Provider überhaupt als Minimalbandbreite verspricht, denn auch das spielt eine Rolle.

Dennoch ist das das Mittel der Wahl, um den Providern mit Bandbreitenproblemen auf den Pelz zu rücken, keine Frage. Vor allem die "bis zu" Debatte bei DSL wird hoffentlich in Fahrt kommen. Darüber hinaus die Probleme von überlasteten Segmenten oder im Peering.
 
Hier sollte man aber vorher sicherstellen, dass die Probleme nicht im eigenen LAN zu suchen sind.
Das ist richtig! Wird auch alles dort erklärt und ab geprüft. Ich musste z.B. erst meine VMware Network Adapter deaktivieren bevor die Messung erlaubt wurde.

z.B. muss auch das WLAN am PC und am Router abgeschaltet sein. Der PC muss per LAN direkt mit dem Router welcher am Internet hängt verbunden sein und anderes.
 
Mit der Bundesnetzagentur, bzw. deren Softwarelieferant habe ich auch schon herum gezackert, da es bei mir erhebliche Unterschiede bei den Ergebnissen zwischen der Browser-App und der neuen Desktop-App gab. Letztendlich kam dabei heraus, dass wohl ein Fehler in der Desktop-App ist, wenn der Anschluss auch IPv6 über einen 6to4-Tunnel aktiviert hat (bei mir 1&1). Ohne IPv6 sind die Ergebnisse aber ok und mit denen der Browser-App vergleichbar. Aber das ist noch nicht behoben.

Mein Anschluss ist soweit ok, aber ich fürchte, dass es viele unberechtigte Reklamationen geben wird, wenn man auf diese Software setzt.
 
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Ist das tatsächlich noch so?
Ja, ich zitiere mal aus der Allgemeinverfügung:
Eine erhebliche, kontinuierliche oder regelmäßig wiederkehrende Abweichung bei der Geschwindigkeit liegt bei Festnetz-Internetzugängen im Down- und Upload vor, wenn
1. nicht an mindestens zwei von drei Messtagen jeweils mindestens einmal 90 Prozent der vertraglich vereinbarten maximalen Geschwindigkeit erreicht werden oder
2. die normalerweise zur Verfügung stehende Geschwindigkeit nicht in 90 Prozent der Messungen erreicht wird oder
3. an mindestens zwei von drei Messtagen jeweils mindestens einmal die minimale Geschwindigkeit unterschritten wird,
Die maximale Geschwindigkeit muss mindestens 1x zu 90% erreicht werden, und die minimale Geschwindigkeit darf nicht an 2 von 3 Tagen unterschritten werden. Dazu muss in 90% aller Messungen die normale Geschwindigkeit erreicht werden. Also dürfen sich 10% der Messungen zwischen minimal und normal bewegen, und es ist immer noch ok.
 
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Gut. Hab ich also nicht Missverstanden.
Die Unterschreitung von Min ist eher als Killer zu verstehen.
An grenzwertigen, aber stabilen Anschlüssen überhaupt an 90% ranzukommen ist deutlich schwieriger und dürfte bei konsequenter Verfolgung zu feiner Abgestimmten Bandbreitenversprechen führen.
Nicht aber unbedingt zu feineren Preisstaffelung. Siehe Telekom vdsl250/175 oder 50/25, welche jeweils im gleichen Tarif angeordnet sind.
Da werden dann einfach mehr Korridore eingehängt und gut is.
 
Die Unterschreitung von Min ist eher als Killer zu verstehen.
Ja, das schon. Aber ein paar Messungen zwischen minimal und normal sind halt noch kein K.O. Kriterium.

An grenzwertigen, aber stabilen Anschlüssen überhaupt an 90% ranzukommen ist deutlich schwieriger.
Eben. Es laufen viele DSL 100 Anschlüsse, die syncen auf 75 MBit/s. Die haben von vornherein verloren. Das Problem ist: Was tun als Kunde, wenn man davon betroffen ist? Wenn man auf den Provider darauf anspricht, aber die Leitung einfach nicht mehr hergibt, dann wird der kaum einen dauerhaften Preisnachlass von 25% gewähren. Der wird einen ins 50 MBit/s Profil packen. Das spart zwar immer noch ein paar Euro, aber wohl nicht 25% im Vergleich zu vorher, und es reduziert eben auch 30% der Geschwindigkeit. Am Ende zahlt man fast genau so viel für weniger Leistung. Und ich glaube kaum, dass die Provider dazu übergehen, Tarife in 10 MBit/s Häppchen anzubieten, damit jeder den idealen Tarif findet.

Was macht man da? Möchte man die 75 MBit/s zum vollen Preis behalten? Oder nimmt man die Reduktion auf 50 MBit/s in Kauf? Nur weil es jetzt dieses Tool gibt, heißt das noch nicht, dass allen Kunden auch wirklich geholfen ist.
 
Es gibt aber auch Extreme und dafür sollte es genutzt werden:

Ich kenne jemanden mit Vodafon-Cabel 1000. Da geht der DL zu Anfang fast immer mit 990Mb/s. Nach unterschiedlichen Zeiten (gestern z.B. nach 270s) sinkt der DL dann auf 40Mb/s (nein da fehlt keine 0) und kommt erstmal nicht wieder hoch. Dabei ist es fast egal zu welcher Tageszeit es gemacht wird. DL stoppen und wieder starten und man hat wieder die 990Mb/s.

Oder auch wieder Vodafone: Der 1. Breitbandtest fällt schlecht aus. Wenn man dann gleich danach noch einen Test macht ist er OK.

Also wenn da mal keine künstliche Begrenzung gemacht wird ...
 
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Zuerst, ich hab vdsl100, mit einem sync von höchstens 89MBit/s. Ich werde das nicht reklamieren. 50/10 passt bei mir nicht.

Ich denke nicht, dass die monetäre Seite sich in den Tarifen ändert.
Ich denke, man wird mehr Bandbreitenkorridore in einen "S", "M" oder "L" packen.
 
Da geht der DL zu Anfang fast immer mit 990Mb/s. Nach unterschiedlichen Zeiten (gestern z.B. nach 270s) sinkt der DL dann auf 40Mb/s (nein da fehlt keine 0) und kommt erstmal nicht wieder hoch. Dabei ist es fast egal zu welcher Tageszeit es gemacht wird. DL stoppen und wieder starten und man hat wieder die 990Mb/s.
Siehste, das ist son Fall. Da würde ich fast Geld drauf wetten, dass das kein Provider Problem ist. Da schlagen TCP Congestion Control Algorithmen zu, und die Ursache dafür liegt gerne mal an einem Ende der Verbindung, und längst nicht immer auf dem Übertragungsweg. Das sind dann die Fälle, wo die Vodafone Technik problemlos die volle Bandbreite gegen das Modem misst, und dann wird es kompliziert.

Weiß jemand, was in so einem Fall passiert? Also wenn der Service gegen eine definierte Gegenstelle im Router oder Modem die volle Bandbreite messen kann?
 
Da würde ich fast Geld drauf wetten, dass das kein Provider Problem ist.
Das nehme ich gerne entgegen. :)
Die Messung hat jemand mit iPerf3 gemacht der wesentlich mehr Ahnung als ich hat. Es passiert aber auch bei einem "normalen" DL. Und der gleiche Test an anderen Anschlüssen bricht nicht ein.
 
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Das ist kein Hinweis auf den Provider.
Glaube mir das ist es dort auf jeden Fall! Er könnte schon einen ganzen Roman über VF schreiben. z.B gab es vor kurzem an einem gleichen Anschluss eine Rechnung über FTTH. Er hat dann angerufen und denen erklärt dass das Kabel aber nur bis zur Hauptstraße liegt und dass da noch 200m bis zum Haus fehlen. Antwort. Ach so? Bei uns ist das als fertig gemeldet.
 
Meine Erfahrung mit Vodafon. Instabiles DSL6 für über 30€ (da wurde seit Jahren einfach weiter bezahlt) real kamen ca. 3000 kbit/s an mit Abbrüchen. Das wurde über Jahre akzeptiert. Dann ging die 8 Jahre alte Easybox kaputt. Eine neue gabs nicht oder nur bei Vertragsverlängerung zu den gleichen Konditionen. Parallel kam ein Flyer das jetzt VDSL verfügbar ist. Aufgrund der Umgangsweise des Kundenservice zu 1und1 gewechselt. Jetzt stabiles DSL50 mit Fritzbox 7590 zu einem Bruchteil des alten Preises.
Wenn ich Vodafone gewesen wäre hätte ich sofort ein neues Modem geschickt und mich gefreut das der Kunde so brav den teuren Tarif bezahlt.

Vodafone - wer nicht will der hat schon
 
Das habe ich glaube schon mal gelesen ... :)
 
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Ich glaube, wir sollten den Thread hier nicht in Einzelfalldiskussionen abgleiten lassen, sondern eher grundsätzlich diskutieren. Was aber die beiden Fälle zeigen:
  • Auch eine fehlerhafte Abrechnung ist noch kein Beleg für eine schlechte Leitungs-Performance. Die beschriebenen Symptome sind jedenfalls ganz eindeutig nicht eindeutig.
  • Der Fall mit 3000 kBit/s bei einem DSL6K Tarif: Das ist vermutlich kein Fall für die BNetzA oder dieses Tool. Wenn die Rückfalloption bei mangelnder Leitungsqualität dokumentiert ist, dann ist das absolut ok, und das war bei 6000 und 3000 damals so, u.a. auch bei der Telekom.
 
Ich glaube, wir sollten den Thread hier nicht in Einzelfalldiskussionen abgleiten lassen,
Ja für VF sollte man ein extra Thema aufmachen.

Noch einen Tipp für die Breitbandmessung: Man muss spätestens 20 Uhr anfangen um die 10 Messungen mit einmal 3h Pause noch an einem Tag hin zu bekommen.
 
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