Blitzschutz für FritzBox gesucht

Hausrat ist nicht unbedingt eine Lösung. Was ist wenn die Geräte nicht sofort den Geist aufgeben, sondern sich erst nach Wochen oder Monaten verabschieden. Ich durfte mal miterleben, wie mein sauteurer Röhrenfrernseher eine Überspannung abbekommen hat: das Bild wurde plötzlich ganz hell! Der Schaden machte sich erst Monate und Jahre später bemerkbar. Eine Überspannungsnachweis wollte mir keiner ausstellen. Hätte ich die Spannungsspitze nicht selbst miterlebt, wäre der Hersteller wegen mieser Qualität wieder schuldig gewesen.

Die Versicherungen zahlen doch nur wenn man unmittelbar nach einer bekannten Überspannung den Schaden meldet, oder?
 
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Wenn ein Schaden so viel später auftritt ist ein Zusammenhang nicht nachweisbar, weder für dich, noch für eine Versicherung. Deine Beobachtung muss nichts mit einem Schaden zu tun haben.
Wenn ein Schaden erst "Jahre später" auftritt ist bei mir dank 1&1 schon längst die nächste FB im Einsatz... ;)
 
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Die Beobachtung war definitiv die Folge einer Spannungsspitze: es schepperte und im gleichen Augenblick war die Röhre für einen Augenblick hell wie die Sonne. Der Tod des Fernsehers war dann letztendlich auch die Bildröhre.

Ich will damit nur sagen, dass es Spannungsspitzen geben kann, die keinen sofortigen Tod des Elektronikinventars zufolge haben, aber die Lebensdauer der Produkte deutlich verkürzen können. So eine Fritzbox ist verschmerzbar, aber bei einem Hochpreis-Fernseher am besten den Stecker ziehen
 
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Für mich hat sich die gleiche Frage gestellt, nachdem meine knapp über 5 Jahre alte 7390 kürzlich nach einem Gewitter keinen Ton mehr von sich gab.

Scheinbar wurde der Modemchip durch Überspannung aus der Telefonleitung beschädigt.
Dank diesem Thread: http://www.ip-phone-forum.de/showthread.php?t=261726 war ich zumindest in der Lage die Box wieder lange genug zum laufen zu bringen, um Daten und Konfiguration zu sichern. (Entfernung von kurzschliessenden Bausteinen)

Nun soll etwas her, um meine neue 7490 zu schützen.

Die Sache ist nur, dass ich schon vor Jahren mal einen Überspannungsschutz (war ein Brennenstuhl Gerät) zum Schutz der Telefonleitung ausprobiert habe, durch den sich die Dämpfung meines VDSL 50K Anschlusses leider so sehr verschlechterte, dass sich die Fritzbox anschliessend nur noch mit VDSL 25K Werten synchronisierte. Deshalb wurde er wieder entfernt.

Nun habe ich erfahren, dass es für VDSL Leitungen wohl spezielle Überspannungsschutzgeräte geben soll, bei denen solche Störungen weniger ausgeprägt auftreten.

Einen davon verkauft Brieselang für stolze 79€ + Versandkosten: http://www.brieselang.net/shop/P201.php

Habe das Gerät bestellt und hier sind meine Testergebnisse:
Ohne Brieselang P201: http://img3.picload.org/image/ipwcppd/ohne.png
Mit Brieselang P201: http://picload.org/image/ipwcpwg/brieselang.png

Die Leitung verschlechtert sich also tatsächlich, wie angegeben, nur geringfügig.
Wie ihr seht, bekomme ich auch ohne Überspannungsschutz nicht den vollen Downstream.
Bei stärkeren Anschlüssen wäre die Verschlechterung eventuell überhaupt nicht feststellbar.

Uneingeschränkt empfehlen kann ich den P201 von Brieselang leider trotzdem nicht.
Für stolze 79€ sind die Verarbeitung und der Gesamteindruck etwas sehr dürftig.
Das Gehäuse ist riesengroß und vergoldete Kontakte an den RJ-45 Anschlüssen, wodurch die Werte noch hätten verbessert werden können, sucht man vergeblich.
Ausserdem ist das mitgelieferte Kabel schmutzig.

Da ich ausserdem schon einen guten Überspannungsschutz für die Stromversorgung habe und somit eigentlich keine Kombination benötige, werde ich das Gerät wohl zurückschicken.

Hat jemand Erfahrungen mit so etwas hier: http://www.amazon.de/Allnet-ALL9510...5723&sr=8-1&keywords=vdsl+überspannungsschutz ?
 
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Schon mal in #2 geschaut (andere Themen) ?

Ich habe mit der USV von APC keine deutlich sichtbaren Unterschiede.
 
Die Belkin (F9G726DE3M-GRY )verschlechtert mein VDSL50 Signal auch nicht merklich und preislich ist die (ofti im Angebot) auch so gut dass man auch den 230V Schutz mitnehmen kann, und kostet dann so viel wie die Allnet.
Ich hatte mal den PNET1GB von APC ausprobiert, hat das Signal auch nicht merkbar beeinflusst.
 
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Ich verwende einen DEHNprotector DPRO 230 NT: https://www.dehn.de/de/495/32809/Familie-html/32809/DEHNprotector – Kombi Adapter.html
Die Leitungswerte haben sich nicht verschlechtert (VDSL2)

Das Gerät ist allerdings auch nur ein Überspannungsableiter. Deutlich leistungsfähiger und blitzstromtragfähig bis 10 kA ist die DEHNbox, da ist es dann allerdings auch vorbei mit Steckverbindern, dieses Gerät wird Klemmleisten angeschlossen und erfordert auch eine Verbindung mit min. 2,5 mm² an den Potentialausgleich.
 
Servus,

ich beschäftige mich beruflich intensiv mit EMV (elektromagnetischer Verträglichkeit), und dazu gehören auch "kurze" Pulse (~5-100µs) mit hoher Energie (einiger 100 J) (nennt sich Sugre, z.B. nach EN 61000-4-5). Aus meiner Einschätzung würde ich sagen:
Wenn der Blitz direkt in den Verteilerkasten einschlägt, dann kann man sich glücklich schätzen, wenn nur das Modem in der Fritzbox kaputt ist, und kein größerer Schaden entsteht.

Alle mir bekannten Überspannungsschutzbauteile sind für (V)DSL Leitungen leider nur sehr bedingt geeignet, da diese mehr oder weniger viel parasitäre Kapazität in die Leitung einbringen, was bei (V)DSL gerade nicht gewünscht ist. Zudem glaube ich nicht, daß die handelsüblichen "Abblocker" einen Schutz gegen einen Volltreffer bieten können. Bei der Dimensionierung von solchen Schutzbauteilen ist man immer in einem Dilemma:
1. Von wieviel Energie muß man ausgehen? Viel Energie = großes Bauteil = mehr Kapazität
2. Was passiert wenn es doch ein Energiereicherer Blitz ist als in der Auslegung berücksichtigt wurde? => mehr Energie, trotz Schutz kaputt...
Der DSL-Splitter ist übrigends ein ziemlich dummes passives Bauteil (bestehend aus 1-2Kondensatoren und Drossel (=aufgewickelter Draht)). Der dürfte ziemlich viel aushalten.

Gruß
 
nennt sich Sugre, z.B. nach EN 61000-4-5

Die EN 61000-4-5 kennt ja 2 Einkopplungsarten: den "common mode", und den "different mode".

Beim different mode liegt die Spannung zwischen 2 Leitungen, also zwischen den beiden Adern der Telefonleitung. Hier helfen tatsächlich nur irgendwelche Ableiter.

Bei commmon-mode heben sich beide Leitungen gleichzeitig an. Dieser Fall wird nach EN 61000-4-5 in der Regel mit doppelter Spannung abgeprüft! Gerade bei Ferneinschlägen sind Common-mode-Störungen anzutreffen, da die Stöße nicht direkt auf die Leitung kommen, sondern sich durch Magnetfelder (abfließende Blitzströme) in die Telefonleitungen einkoppeln. Und diese Einkopplung wirkt eben auf alle Adern gleichzeitig.

Der Common-mode-Surge kommt also über beide Adern der Telefonleitung. Richtigen schaden kann er aber erst anrichten, wenn er irgendwo wieder herauskann (er muß sich "abstützen" können). Und das tut er in der Regel über geschirmte LAN-Kabel. Da ein angeschlossener PC geerdet ist, fließt der Stoßstrom also über die Telefonleitung in die FritzBox rein, und über die geerdete LAN-Leitung wieder raus. Meine Empfehlung ist daher ganz klar, nur ungeschirmte LAN-Kabel (U/UTP) zu verwenden!

Bei den LAN-Datenleitungen hingegen besteht nur eine geringe Gefahr abfließender Blitzstöme. Die Leitungen sind auf beiden Seiten mit kleinen LAN-Trafos potentialgetrennt. Entweder mit separaten Trafos, oder auch oft mit in der LAN-Buchse integrierten Trafos. Diese haben eine Isolationsspannung von 1500V AC (entsprechend 2121V peak). Bei halbwegs gleichmäßiger Aufteilung ergibt sich eine Spannungsfestigkeit von über 4000V. Und das ist nach der EN 61000-4-5 schon sehr viel.

Als Grundnorm legt die EN 61000-4-5 übrigens nur das Prüfverfahren fest, nicht die Prüfpegel. Die stehen - für die FritzBox - in der EN 55024.

Gruß

akapuma
 
Danke für die ausführlichen Antworten ^.^)/
 
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