Asterisk als PBX in einem Businessgebäude: A step further ..

o_dapenguin

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Hallo Forumleser und -schreiber !

Nachdem ich lange diverse Netze (ehrenamtlich neben dem Beruf her), serverseitig meist oder immer auf Linuxbasis, aufgebaut und betreut habe, stehe ich vor einer neuen Herausforderung: Asterisk als PBX in einem Businessgebäude.

Auch nach langem Lesen in diesem und anderen Foren, sind meine Fragen noch nicht so weit beantwortet, dass ich den Kauf erforderlicher Hardware tätigen kann und mir die Knie nicht mehr so schlottern.

Warum ich hier anfrage: Wäre das Ganze ein Job, bei dem Geld vorhanden ist und auch fließt, dann würde man das simpel ausschreiben und eine Firma beauftragen. Da es sich hier jedoch um etwas ehrenamtliches im Gesundheitsbereich handelt, in das ich involviert bin, hoffe ich auf die Schützenhilfe einiger Leute, die sich mit Asterisk schon etwas länger beschäftigen.

Szenario und Aufgabe:
* 4-stöckiges Businessgebäude (>3000 m2) mit desolater analoger Telefon-Infastruktur

* Nach Renovierung Einzug von 4-5 (vorerst nur 2) Dienstleistern, die ein gemeinames internes Telefonnetz nutzen, nach außen ihre alten Telefonnummern (bisher jeder ein ISDN-Standard mit 2 Leitungen) behalten sollen

* Sagen wir mal ca. 30 Telefone, die mittelfristig im Gebäude in Betrieb sein werden, wobei erfahrungsgemäß nach extern kaum mehr als 3 Gespräche gleichzeitig laufen, intern jedoch mehr.

Ist-Zustand:
* Alte PBX abgebaut, in den Wänden wirr herumhängende Kabel und die gaaaanz alten Dosen der Telekom (noch _vor: TAE)

* Einwandfreies und großzügig bemessenes Ethernet mit CAT5-Kabeln

Soll-Zustand:
* Nutzung des internen Netzes als kombiniertes Daten- und Telefonnetz, welches rein VoIP-basiert sein sollte

* Asterisk :D als PBX-Server für den internen VoIP-Verkehr (LAN), nach außen Konnektivität über die 2 ISDN-Anschlüsse, Option für eine spätere VoIP-Funktion über WAN

* Und als Schmankerl: Anbindung von Nebenstellen in einem ca. 200m entfernten Haus über Richtfunk-WLAN-Bridge

* Jegliche analoge Telefonhardware über ATAs ans LAN (geplant sind u.a. 10 DECT-Telefone, wahrscheinlich über 5 Sipura 2xxx. Ansonsten primäre VoIP-Telefone.

* Ein Backup-*-Server ist nicht vorgesehen, eine USV soll für's erste ausreichen, allerdings muss noch irgendwie eine Notlösung (zumindest 1 Telefon auf jedem Stockwerk) her, falls USV, Server, Netzwerk oder alles zusammen versagt.

Brennende Fragen:
1) Wird das ganze funktionieren ? Ich habe über Callcenter mit 5000 Plätzen unter Asterisk gelesen ... bekommt man das hin ohne Brummen, Rauschen, Echos, Abstürze ? Wie häufig sind Ausfälle ? Unsere momentane ISDN-Telefonanlage mit 13 Nebenstellen von el*** streikt so ca. alle 1-2 Wochen einmal, einzige Lösung: Stecker, raus, Stecker rein. Die anvisierte Lösung MUSS stabiler und ausfallsicherer werden !

2) Und immer wieder die Frage: Serverhardware ? Ein EPIA-Board habe ich mir schon abgeschminkt, wahrscheinlich zu schwachbrüstig und außerdem zu wenig Slots, - allzu viel Strom sollte sie *-Box jedoch auch nicht schlucken. Lüfterlos, plattenlos ... all das spart Strom, und - was sich bewegt kann auch ausfallen. Was denkt ihr ? Prozessor? Speicher? Compact Flash statt Pladde ?

3) Bandbreite: Ein 100MBit-Netz dürfte doch reichen, oder ? Engstelle dürfte die WLAN-Bridge werden. Selbst wenn man mit entsprechender Hardware Kanäle bündelt und theoretisch 108MBit/s hinbekommen könnte, bleiben unterm Strich meist nur 40-50 davon übrig mit dem Risiko, dass es auch mal weniger sein kann (auf dem 2,4GHz-Band funkt mittlerweile gar viel herum). Was denkt Ihr ?

4) Die Telefone liegen mit Asterisk in alle _einem_ Subnet (klar :wink: ), allerdings wollen wir auch Softphones benutzen ... noch kein Problem per se ... toll wäre es aber, wenn die Computer der einzelnen Arbeitsgruppen / Dienstleister jedoch jeweils ein eigenes logisches Subnet hätten, um aus Sicherheitsgründen eine P2P-Verbreitung von Viren/Würmern/Müll u.a. zu vermeiden bzw. das Risiko zu mindern. Also wäre es notwendig, für jedes dieser Subnetze eine zusätzliche Netzwerkkarte in die *-Box einzubauen. Kann Asterisk damit umgehen ?

Das sind schon einmal eine Menge Fragen, - Ihr seht, wie groß die Herausforderung ist. Und wenn ich daran denke, das in den nächsten 2 Monaten zusammenzubasteln, freue ich mich einerseits, andererseits schlottern mir wie gesagt die Knie. Es soll ja laufen ... und zwar gut ...

Ich hoffe, das ist der Anfang eines spannenden Threads, bei dem für Euch und mich viel Information fließt ...

Vielen Dank schonmal im Voraus !

Martin a.k.a o_dapenguin
 
Zu 1:

Brummen, rauschen, kommen meist nur wenn etwas falsch verdrahtet ist oder nicht sauber geschirmt ist. Echos können von 2 Seiten herkommen (akustisches Echo, z.B. beim Freisprechen nimmt das Mikrofon das Telefnat aus dem Lautsprecher auf und die zweite Echoform kommt durch die IP Phonie, eine Telefonleitung ist eine stehende Verbindung "in beide Richtungen" bei IP hast du im Prinzip 2 Streams --> Anrufer zu Empfänger und Empfänger zum Anrufer, durch das zusammensetzen am Aparat dieser 2 Verbindungen kann ein Echo entstehen).

Die Stabilität hängt a) natürlich von der Hardware ab und b) von der Installtion des Linux. Meine Asterisk läuft 2-3 Monate stabil, dann sollte ich sie neu starten (da laufen halt noch andere Dienste mit und irgendwann hackts da)

Zu 2:
Zur Hardware würde ich einen Pentium M nehmen oder alternativ einen Celeron M (Vorteil Celeron ist das er passiv gekühlt werden kann und mehr Leistung hat als VIA). Wenn du lüfterlos arbeiten willst dann kannst du mal nach IndustriePC's gucken. Die kosten zwar etwas mehr aber sind auf Robustheit ausgelegt.
Compactflash ist eine interessante Lösung aber ich bin da etwas skeptisch, da diese auch nur eine gewisses Anzahl an schreib und Lesevorgängen haben, Festplatte ist halt auch schwierig da die garantierten Laufzeiten in der Regel nur 2 Jahre betragen.
Dann gäbe es noch die Möglichkeit das System über eine LiveCD zu starten, was aber auch wieder ein "bewegliches Teil" ist, Konfig währe dann auf einem Flash stick.
Beim Überlegen ist mir noch eine weitere Variante eingefallen, wenn man den Arbeitsspeicher entsprechend dimensioniert, könnte man mit einer LiveCD booten, eine Ramdisk anlegen, dort alles hinkopieren und dann die CD quasi entfernen.

Zu 3:
Die Bandbreite ist meist nicht unbedingt das Problem, Problem ist die Priorisierung von VOIP, je nach im Netzwerk verwendeter Software kann das zu einem Problem werden. Im idealfall hat man einen managbaren Switch, der QoS (Quality of Service) beherscht (=teuer). Eine andere alternative ist, das man VOIP Geräte physikalisch in ein anderes Netz packt (was bei sternförmiger Verkabelung eigentlich kein Problem sein sollte)

Zu4:
Für VOIP reicht ein 54MBit WLAN dicke, mit IAX kriegst du über ein MBit bis zu 100 Gespräche drüber, aber auch hier ist dasselbe Problem wie im Kabelnetz, je nach sonstiger Auslastung kanns Probleme geben.
200m sollten machbar sein, aber wahrscheinlich kommst du um entsprechende Antennen nicht drum rum. Als Router würde ich dir Linksys WRT54G(S) empfehlen, da gibt es eine Menge Infos zu im Netz (auch outdoor Betrieb, etc. einfach mal googeln).

Zu4:
Hmm sowas könntest du auch mit VLAN's abdecken. Asterisk kann generell mit mehreren Netzwerkkarten umgehen. Softphones kannst du aber meiner Meinung nach vergessen, die Qualität finde ich nicht zufriedenstellend. In dem Fall würde ich eher die Greengate DECT Karte in die Rechner stecken und so die schnurlosen Telefone anbinden.
 
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