Argumente für Austausch "klassisch" gegen "VoIP" gesucht!

Wenn ich mir meine Firma anschaue in der ich tätig bin würde mein Chef mich sonst wohin jagen kähme ich ihm mit dieser Idee. Ich arbeite in einem Handwerksbetrieb wo Ausfallsicherheit das A und O ist.

@blauerpeti: in der Tat rechnet es sich für Firmen je nach Branche unterschiedlich. Desweiteren gehen ja viele vom schlimmsten fall aus und da ist das Internet/DSL "noch" das Anfälligste im Vergleich zur Herkömlichen Telefonie/ISDN.
 
Werdet Euch klar darüber, daß es keine perfekte Lösung für alle gibt. Jeder benötigt ggf. etwas anderes, da die Anforderungen unterschiedlich sind...

Abgesehen davon ist VoIP genauso zuverlässig herstellbar wie Festnetz. Man darf eben nicht von dem Service, den Privatkunden erhalten, auf vernünftige Services für Unternehmen schließen.

Die Entscheidung für oder gegen VoIP erfolgt normalerweise auf Kostenbasis, nicht auf Basis irgendwelcher technologischer Credos. Kosten nicht nur für den Betrieb und die Gesprächsvolumina, sondern auch für die Integration mit anderen Systemen, z.B. CRM und Sales/Marketing. Stromkosten habe ich bisher noch nicht als ein überzeugendes Argument für VoIP gehört...

Ach ja, und weiterhin könnte man durchaus VoIP intern einführen, nach draußen jedoch klassisch Festnetz betreiben. Ich glaube, schauen Einäugige, wie sie den Blinden von VoIP überzeugen können. Es muss zunächst mal ein sauberes Anforderungsmanagement her, um überhaupt die Kriterien für eine Bewertung festlegen zu können.

--gandalf.
 
... Desweiteren gehen ja viele vom schlimmsten fall aus und da ist das Internet/DSL "noch" das Anfälligste im Vergleich zur Herkömlichen Telefonie/ISDN.

... masters.. ich glaube auch das dein Chef dich sonst wo hinjagen würde.
Der Einsatz von VoIP Lösungen bedeutet nicht automatisch nur noch über das Internet zu telefonieren. Wie Gandalf schon sagte, ein sinnvolle Intergration von VoIP ist der richtige Ansatz. Und du sollst ja nicht zu Deinem Chef sagen: "wir machen jetzt VoIP", sondern "das könnte VoIP für uns tun".. und wenn da nichts ist.. dann macht ihr halt kein VoIP.
 
In der Tat würde ich dem auch widersprechen, denn ich habe selbst schon einige kleinere Arztpraxen oder Kanzleien mit so ca. 5-10 Angestellten mit Anlagen versehen, die auch VoIP unterstützen.

Die Nachteile darf man aber nie vergessen: Ausfallsicherheit ist nicht gewährleistet :)

Ach und dann riskieren das Ärzte denen Zeter+Mordio+Haftungsklagen drohen wenn sie in Notfällen nicht erreichbar sind?

Diese "Anti-VoIP-Ausfallsicherheits-Legenden" kommen doch nur von Amateuren mit teurer ISDN-Dinosaurier-Praxis die versuchen Consumer- V-Boxen anstatt VoIP-Profiequipment in Unternehmen zu betreiben und sich dann wundern :rolleyes:
 
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Wer lesen kann ist klar im Vorteil. VoIP muss nicht "rein VoIP" bedeuten, sondern heisst in Anwendungen mit kritischer Erreichbarkeit immer auch noch ISDN per Festnetz.

Abgesehen davon sind Ärzte nicht notwendigerweise zu einer Notfallerreichbarkeit verpflichtet. Dafür gibt es ja den Notruf.

Und weiterhin ist Ausfallsicherheit von VoIP-Anbindungen nicht primär eine Frage des Equipments, sondern eher eine Frage der Verfügbarkeit der Leitungsanbindung und des Providers. Die Kosten für eine hohe Verfügbarkeit dieser Dienste sind jedoch typischerweise erst ab einer gewissen Firmengröße sinnvoll.

--gandalf.
 
Ja, vielleicht wenn man sowas wie kabeltelefonie von kabelbw.de, die bei mir pro Woche wegen nächtlichem Netzausbaus oder "Wartung" mitsamt Internet stundenlang ausgefallen ist, zu "VoIP" zählt, oder zählst Du das
Siemens CAB-6114 ISDN-Kabelmodem [2.3.0.2] für Kabel-BW
jetzt zu "Festnetz"? ;)

Meine Anlage mit 4 über WLAN(!) angebundenen VoIP-Providern ist weitaus zuverlässiger. Wie soll denn Redundanz bei ISDN ermöglicht werden wenn man da "aus technischen Gründen" an 1 Provider gebunden ist?

Und womit wird denn das Argument der Organisationsgröße hier begründet?
War das nicht schon immer das Totschlagargument gegen jede Neuerung?
Ich find das gelinde gesagt Mittelstandsfeindlich, für die Großen die "VoIP-Brocken", für die Kleinen
die "Telekom-ISDN-Brühe"?
Wenn "Digital ist Böse" dann aber alles und unabhängig von der Größe.
Haben wir damals nicht die gleichen Vorbehalte gegen ISDN gehört?

Zeig mir bitte mal die AGB irgendeines TK-Providers der bei ISDN für 100% Verfügbarkeit und nach Werkshaftungsrecht haften will.
 
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Na gut, noch ein Versuch...
[...] sowas wie kabeltelefonie [...] von kabelbw.de, die bei mir pro Woche wegen nächtlichem Netzausbaus oder "Wartung" mitsamt Internet stundenlang ausgefallen ist [...]
Kabel-BW Telefonie/Internet darf bei Dir (98,5% Verfügbarkeit) fast 5,5 Tage im Jahr ausfallen und der Service Level ist eingehalten. Was glaubst Du, warum ich Kabel-BW und T-ISDN habe? ;-) Ob das nun Festnetz ist oder nicht, spielt für mich keine Rolle... das ist Wortklauberei.
woprr schrieb:
Meine Anlage mit 4 über WLAN(!) angebundenen VoIP-Providern ist weitaus zuverlässiger.
Du hast vier VoIP-Provider über WLAN angebunden? Die sitzen also direkt bei Dir um die Ecke und Du hast dann einen WLAN-Link rüber zu sipgate, ein paar Betamaxen und vielleicht noch zur T-Online? Hmmm... :gruebel: Verstehe ich nicht.

Im Grunde bestätigst Du aber mein Argument: vier Provider sind sicherer als einer.
woprr schrieb:
Wie soll denn Redundanz bei ISDN ermöglicht werden wenn man da "aus technischen Gründen" an 1 Provider gebunden ist?
Redundanz ist nicht das Ziel. Verfügbarbeit könnte ein Ziel sein. Und das kann ich auch bei einem einzigen Medium über einen einzigen Provider hinreichend gut gewährleisten, wenn der Leitungsweg und die nachfolgenden Komponenten hinreichend ausfallsicher bzw. redundant ausgelegt sind. Dann gibt es den berühmten Bagger und alles fällt doch aus... das sind eben die 0,1% oder weniger an Restrisiko. 100% ausfallsicher gibt es nicht.

woprr schrieb:
Und womit wird denn das Argument der Organisationsgröße hier begründet?
Ganz einfach: mit Wirtschaftlichkeit. Wer viel verbraucht, kann auch viel sparen. Sonst wird das ein "Sparen, koste was es wolle". Auch wenig sinnvoll... jemand mit einem Tk-Budget von 100.000 EUR im Monat kann durch schon prozentual kleine Einsparungen eher eine entsprechende Anlage und Hardwareinvestition überschaubar amortisieren, als jemand, der 100 EUR im Monat für seine Handyrechnung ausgibt.
woprr schrieb:
War das nicht schon immer das Totschlagargument gegen jede Neuerung?
Erstens findet Innovation typischerweise nicht in Großunternehmen statt, sondern in kleinen und mittelständischen Firmen... und zweitens, warum soll das ein Totschlagargument sein? Ich sage weder, daß VoIP sich nur für Großunternehmen lohnt, noch daß es für kleine sinnlos ist. Im Gegenteil... ich habe ja gerade Beispiele gebracht, in denen eine sinnvolle Hybridlösung (ISDN für Festnetzqualität und -verfügbarkeit, plus VoIP für die Kostenoptimierung und Außenmitarbeiteranbindungen) sich durchaus rechnet und technisch praktikabel ist.
woprr schrieb:
Ich find das gelinde gesagt Mittelstandsfeindlich, für die Großen die "VoIP-Brocken", für die Kleinen die "Telekom-ISDN-Brühe"?
Ist es nicht. Warum denn? Wenn Du mal in Deinem nächsten Leben versuchen solltest, in einem Unternehmen mit > 5000 Mitarbeitern und mehreren Standorten (womöglich sogar international noch verteilt) eine komplette VoIP-Anlage auch nur intern einzuführen, dann freust Du Dich über die Überschaubarkeit einer Mittelstandslösung, in der sogar noch ein technisch begabter Systemadmin innerhalb von ein paar Wochen eine saubere Asterisk-Lösung hinstellen kann, die robust arbeitet.
woprr schrieb:
Wenn "Digital ist Böse" dann aber alles und unabhängig von der Größe.
Hä? Warum ist Digital böse? ISDN ist auch digital übrigens... ;-) Nichts ist gut oder böse... es kommt immer darauf an. Wir begeben uns auf Talkshow-Niveau, wenn wir versuchen, die eine oder andere Option zu verteufeln oder allein glückselig machend zu deklarieren.
whopper schrieb:
Haben wir damals nicht die gleichen Vorbehalte gegen ISDN gehört?
Vorbehalte? Welche? Wo? Hmm... Du meinst die Verrohung der Gesellschaft durch Einführung des Buchdrucks? :lach:
whops schrieb:
Zeig mir bitte mal die AGB irgendeines TK-Providers der bei ISDN für 100% Verfügbarkeit und nach Werkshaftungsrecht haften will.
Keiner wird 100% Verfügbarkeit gewährleisten, warum sollte man das auch. Kunden benötigen das doch auch nicht. Nur ist jede Verfügbarkeit auf jeden Fall ab 99% immer eine redundante Lösung... über mehrere Provider und mehrere Leitungswege... mehrere Standorte, die den Dienst anbieten. Nur, das macht der Mittelständler auch nicht mit. Der kauft sich ein paar Handys und hofft, daß T-Mobile oder O2 das in den Griff bekommen. Das ist definitiv kein Festnetz, aber trotzdem im Sinne des Anwenders hinreichend verfügbar.

Und nochmals: ich wende mich gegen kategorische Aussagen "VoIP kann bei jedem Nutzer/Unternehmen das Festnetz ersetzen" ebenso wie gegen Aussagen der Sorte "VoIP ist Teufelswerk und taugt nix". Es kommt immer darauf an und wir müssen im Sinne einer Professionalität alle Optionen betrachten, bewerten und zur Entscheidung vorlegen. Das geht einfacher, wenn wir selbst zuhause für unsere Familie entscheiden... komplizierter, wenn es um eine Firma mit 500 Leuten an 3 Standorten geht, und ziemlich kompliziert, wenn es Daimler oder die Deutsche Bank sein sollte ;-)

--gandalf.
 
Guter Votrag, ich habe fast keine Erwiderung ausser das "90%-Syndrom" und die "Festnetzqualität", die von Kabeltelefonie(-ISDN) liegt jedenfalls weit unter der von VoIP nach meinen Ohren.

WLAN würde einer Firma auch ermöglichen dem Bagger durch Nutzung des WLANs der Nachbarfirma temporär auszuweichen, aber das ist nicht deutsche Kultur, darüber lachst Du natürlich.

100% Verfügbarkeit ohne Redundanz dürfte allerdings schwierig werden.
Ich denke aber eben dass nur und gerade VoIP wegen des universellen, mobilen und überall verfügbaren IP-Protokolls die erreichen könnte.
ISDN hat man nur an der eigenen Dose.

Die Wirtschaftlichkeit hängt auch nicht von Technik ab sondern vom Abnahmevolumen, dafür gibts Rabatte, weniger für Technikinvestitionen.

Innovationen finden bei den kleinen statt? Kannst Du ne Patentanmeldung bezahlen? Gut.

Wo bitte sind Linux-Netzwerkadmins in GU für Telefonanlagen zuständig?
Microsoft Communications Server und entsprechendes Personal sehe ich da mehr verbreitet.

"Digital ist Böse" sollte verdeutlichen dass ISDN eben genauso ausfallen kann wie VoIP, deshalb halte ich das Argument für ISDN als Backup eben nicht für gültig und reine Augenwischerei, zudem man einem ausgefallenen ISDN-Anschluss eben kaum ausweichen kann, bei VoIP notfalls auch über WLAN auf einen anderen IP-Anschluss oder auf einen weiteren VoIP-Provider.

Nimm das bitte nicht wieder persönlich, aber ich wundere mich eben warum ein Moderator dieses Forums offensichtlich nicht von VoIP überzeugt ist ;)
 
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Nimm das bitte nicht wieder persönlich, aber ich wundere mich eben warum ein Moderator dieses Forums offensichtlich nicht von VoIP überzeugt ist ;)
Da verdrehst Du leicht die Tatsachen:
Schau mal in Gandalfs Sig rein und frage Dich dann, wieso er nicht von VoIP überzeugt ist, wenn er denn eine handvoll VoIP-Anbieter dort eingepflegt hat und wieso er eine VoIP-TK-Anlage nutzt...
Bitte bleibe so objektiv, dass Du zugestehst, dass man die Grenzen von VoIP erkennt und geschickt handhabt. Man muss kein blindwütiger VoIP-Fanatiker sein, um hier posten zu können, geschweige denn, um hier Forumsmitarbeiter zu werden. Es geht darum, die VoIP-Technik mithilfe der verschiedensten Mittel bestmöglich zu nutzen. Das auch ist der rote Faden diese Threads.

BtW: Ich selbst nutze VoIP soweit, wie es mir möglich ist. Aber auch ich habe T-ISDN als Fallback (sowie einen anderen VoIP-Anbieter) und für die Bereiche, bei denen VoIP mir die notwendige Unterstützung nicht geben kann (z.B. X.75), weiche ich von jeher auf das herkömmliche klassische ISDN-Netz aus. ;)
 
Bitte bleibe so objektiv, dass Du zugestehst, dass man die Grenzen von VoIP erkennt

Ok, sollten wir auflisten. Viele interessierte Leser.

die Bereiche, bei denen VoIP mir die notwendige Unterstützung nicht geben kann (z.B. X.75)

ITU-T X.25 Aus den 80er Jahren. Und ein VoIP-Pendant dazu lässt sich auch mit Open Source- VoIP-Ausrüstung warum nicht implementieren?
X.25 wird doch seit Jahren durch IP ersetzt?
Wenn das noch über den D-channel gemacht wird dann doch nur um ISDN- Produkte weiter am Leben zu halten?
 
warum ein Moderator dieses Forums offensichtlich nicht von VoIP überzeugt ist
Woraus schließt Du das denn? Wie bereits mehrfach nun schon gesagt: es gibt kein Allheilmittel... man muss immer für verschiedene Technologien offen bleiben... und eine perfekte Lösung für ein Szenario und eine bestimmte Nutzerschaft mag genau das Falsche für ein anderes Szenario mit einer anderen Nutzerschaft sein. Darin liegt natürlich auch eine Herausforderung, denn die Herstellung von Lösungen erfordert damit sinnvolle, abwägende Beratung... nicht Technologie-Evangelismus in die eine oder andere Richtung.

Zu mir persönlich: ich nutze VoIP... aber nicht, weil ich VoIP nutzen möchte, sondern weil es gewisse Vorteile wie Gesprächskosten, örtliche Flexibilität etc. gibt. Ich würde auch nicht Kabel-BW-Telefonie nutzen, wenn diese nicht wirtschaftlich in das Gesamtgebilde meiner Tk/Internet-Infrastrukur im Haus passen würde.

Und zum Thema der Innovationen: schau Dir doch mal VoIP selbst als "Innovation" an. Waren hier die Vorreiter Deutsche Telekom, France Telekom und die ganzen anderen, ehemaligen oder noch immer bestehenden Monopolisten? Wohl kaum... das ging von kleinen Anbietern wie dus.net, sipgate, nikotel und vielen anderen aus, die die Großen so das Fürchten gelehrt haben. Das waren z.T. namhafte Hardware- und Softwarehersteller wie Avaya, Cisco, Nortel und andere Ausstatter, die große Firmen mit VoIP-Lösungen fit gemacht haben. Innovation muss nicht immer etwas mit Patenten zu tun haben... und ja, auch sehr kleine Firmen (schau Dir Biotech, regenerative Energien und andere aktuelle Themen an) melden Patente an. Die verfügen nämlich bei entsprechendem Potential auch über Venture Capital, um das voranzutreiben und ihre eigenen Assets abzustecken.

Die Schlagworte ändern sich alle 3-5 Jahre in meinem Metier... die Technologien haben etwas längere Zyklen... wir müssen vor allem offen bleiben und Innovationen nutzen, jedoch auch die Risiken erkennen und abwägen. Eine konservative Verteufelung aller Änderung und ein Festhalten am Bestehenden mag bequem sein, hilft aber genausowenig wie ständiges Produktivumsetzen von halbreifen, teilfertigen, neuen Technologien und Produkten. Man muss nicht immer das Neueste und "Hippeste" haben, um gut arbeiten zu können. Manchmal sind bewährte Lösungen einfach besser. Manchmal auch nicht ;-)

Das ist genau mein Punkt: es kommt immer darauf an. Schwarz-Weiss gibt es nicht,

--gandalf.
 
Na gut, ich enthalte mich, vielleicht trauen sich noch andere hier im Forum Euch beiden zu widersprechen.
 
Die Aussage von gandalf94305 war, daß man nicht blind das eine oder das andere empfehlen sollte, sondern das, was im Einzelfall paßt. Warum sollte jemand dem widersprechen wollen, und was hat das mit "sich trauen" zu tun?

Ansatzpunkte zum Widersprechen gibt es eher in Deinen Beiträgen:
ITU-T X.25 Aus den 80er Jahren. Und ein VoIP-Pendant dazu lässt sich auch mit Open Source-VoIP-Ausrüstung warum nicht implementieren?

Ein VoIP-Pendant läßt sich schon deswegen nicht implementieren, weil das zu ersetzende Protokoll nicht Voice transportiert. Und wenn man einen konkreten Kommunikationspartner hat, dann kann man nicht von sich aus auf ein anderes, "gleichwertiges" Protokoll umsteigen. Statt X.400 kann man nicht einfach SMTP nehmen, statt FTAM nicht FTP, statt X.75 nicht UDP, obwohl man diese jeweils als IP-Pendant bezeichnen könnte.
 
BtW: Ich sprach von X.75, also einem Protokoll auf einem digital durchgereichten B-Kanal (mit garantierten und stabilen 64kBit/s) für z.B. Fernwartung und Datenübertragung zu PCs, die nicht ans Internet, wohl aber an das ISDN-Netz angebunden sind.
Da dort oft ein zeitkritisches Protokoll zum Tragen kommt. Da kann man so mal eben kein Protokoll auf VoIP "aufsetzen". Man sollte immer das für den jeweiligen Einsatzfeld passende Lösungspaket schnüren und weder blind auf SIP bzw auf Festnetz setzen!
Entschuldige woppr, dass ich Dein Weltbild mit Fakten und nicht mit Glaubensbekenntnissen störe. :?
 
Naja mal aus meiner Sicht einen Brocken dazu, Sicherheitseinrichtung
mit x31 Aufschaltung , die Ausfallzeiten in 5 Jahren zusammen rechnen,
dann auf der Gegenseite eine IP Lösung , Ausfallzeiten ebenfalls 5 Jahre.
Dann entscheiden welche Lösung sinnvoller ist.
(Ausfall = Sicherheitsdienst vor Ort)
 
... das ist wirklich ein brocken den man erst mal verstehen muss. 5 Jahre warten und dann zsammenrechnen..wer glaubst du macht das ..
 
Hallo,

5 Jahre warten will sicher niemand. Es ist aber schon deutlich ersichtlich, daß die Ausfallrate der leitungsvermittelten Technik um einiges geringer ist als die Paket vermittelte Technik.
Besonders gut kann man da wie schon geschrieben an den Protokollen X.31 und X.25 sehen. Diese Verbindungen werden seit Jahren für sicherheitsrelevante Lösungen verwendet.

Die Ablösung durch IP erfolgt sehr zögerlich, da zur Zeit immer eine zweiter Weg verfügbar sein muß. In der Praxis wird dann häufig auf GSM ausgewichen.

Auch die Netzbetreiber haben erkannt, das noch einiges an Enwicklungsaufwand nötig ist um ISDN zu ersetzen.

Gruß

Uwe
 
Es ist aber schon deutlich ersichtlich, daß die Ausfallrate der leitungsvermittelten Technik um einiges geringer ist als die Paket vermittelte Technik.
Besonders gut kann man da wie schon geschrieben an den Protokollen X.31 und X.25 sehen.

Falsch, X.25 ist Paketvermittelt.

Die Ablösung durch IP erfolgt sehr zögerlich,

Das scheint nicht die Mehrheitsmeinung des Expertentreffs hier zu sein:
http://en.wikipedia.org/wiki/X.25

X.25 is today to a large extent replaced by less complex protocols, especially the Internet protocol (IP) although some telephone operators offer X.25-based communication via the signaling (D) channel of ISDN lines.

Ausserdem hängt die Ausfallrate auch von marktwirtschaftlichen Gegebenheiten ab, zu Telekom Monopolzeiten mag die niedrig gewesen sein aber mal sehen wie lange die Telekom das Niveau noch hält wenn sie weiter unter Konkurrenzdruck gerät, Qualität bedeutet nämlich nicht das Optimum der Technik sondern das der Wirtschaftlichkeit, sieht man ja an der Bahnprivatisierung und dem Zerfall der Berliner S-Bahn.

Es wäre daher klüger sich jetzt schon Grundlagen zu erarbeiten die für ein Vertrauen in das IP-Protokoll ausreichen und nicht zu warten bis die Deutsche Telekom mitsamt dem Dinosaurier ISDN im Markt absäuft.

BtW: Ich sprach von X.75
Entschuldige woppr, dass ich Dein Weltbild mit Fakten und nicht mit Glaubensbekenntnissen störe. :?

Hab ich was anderes gesagt?
http://en.wikipedia.org/wiki/X.75
X.75 is an International Telecommunication Union (ITU) (formerly CCITT) standard specifying the interface for interconnecting two X.25 networks.

Wer da noch tiefer gehen möchte als wikipedia, bitte, aber ich sehe keinen Grund mich hier weiter über 1980er-Jahre Technologie zu streiten, die es schon wegen unnötiger Komplexität und des damit einhergehenden Ressourcenbedarfs nicht mehr mit aktueller Technik wirtschaftlich aufnehmen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es wäre daher klüger sich jetzt schon Grundlagen zu erarbeiten die für ein Vertrauen in das IP-Protokoll ausreichen und nicht zu warten bis die Deutsche Telekom mitsamt dem Dinosaurier ISDN im Markt absäuft.

*lach*

Das Bonner Unternehmen hat es bereits mit VoIP - auch in großem Rahmen - versucht. Deren Angebote werden derzeit nicht mehr (!) aktiv vermarktet.

Ich habe beruflich mit Telekommunikationsanlagen zu tun - und ich habe sowohl leitungsvermittelnde als auch paketvermittelnde Anlagen (vulgo: ISDN- und VoIP-Anlagen) im Portfolio. (Merke: Kein System ist für alle Anwendungen universell einsetzbar.) Bei so ziemlich jedem Kunden wird ausführlich erörtert, wo die Vor- und die Nachteile der einzelnen Techniken liegen, und - man glaubt es kaum - etwa 90 % aller Endnutzer entscheiden sich für ISDN.

Und noch interessanter: Selbst die VoIP-Kunden setzen auf VoIP nur im internen Verkehr (da allerdings ziemlich konsequent). Für die Außenanbindung ist fast ausschließlich der "Dinosaurier" ISDN gefragt.

Ich prophezeihe mal: Nicht nur die Telekom wird weiterhin Universal-Anschlüsse vermarkten. Auch andere Großanbieter (Arcor u.Co.) werden wieder verstärkt auf die Leitungsvermittlungstechnik setzen.

Übrigens wurden bei der Einführung von ISDN so gut wie keine Vorbehalte bemerkt: Die Vorteile gegenüber einem Einzelanschluss waren absolut deutlich, und höchstens der (bis ca. 1995) höhere Preis war ein Argument dagegen. VoIP hat im Vergleich zu ISDN nicht wirklich deutliche Vorteile - kein Wunder, dass sich diese Technik nicht auf breiter Front durchsetzt.

Gruss,

Hendrik
 
Nabend,

wenn ich auch mal darf. Ich finde es ja ok, wenn hier zB X75 genutzt wird. Das macht ja teilweise auch Sinn für Fernwartung usw. wenn man nicht erst eine andere IP/VPN/sonstwie-Lösung aufbauen möchte. Aber irgendwo oben kam der Gedanke über eine Auflistung Vor-/Nachteile ISDN/VoIP. Evtl sollte man damit einfach mal anfangen und das mal schön sachlich anbringen.

Idealerweise sollte das später in Tabellenform ins Wiki. Das könnte man dann evtl sogar als Entscheidungshilfe nutzen?

zum Thema würde zB der Stromverbrauch gehören:
pro ISDN-Phones (zB Ascom Eurit-Modelle 22,33,40 Office 20,30,40) < 1W
con IP-Phones: je nach Modell ab 5W - 15,4 W (eben das was PoE aktuell so liefert zB Cisco 7970 liegt im Standby bei ca. 7W)
Bei dem Thema fällt einem dann so ein - was für ein Switch muss da stehen wenn man anstatt eines Telefons so ca 100 oder 1.000 hat? Was ist mit der Abwärme? USV?

pro tradionell: Kabellängen - das Telefon kann je nachdem ob analog/ISDN recht weit weg sein von der Anlage
con VoIP: 100m und das wars

Vor-/Nachteile IP/traditionelle Anlage:
pro traditionell (ISDN oder analog): jedes Phone hat seine eigene Leitung
con VoIP: man braucht ggf. QoS sogar im LAN um das Telefon zu priorisieren aufgrund des gemeinsam genutzten LANs/Mediums

pro VoIP: ein Medium für Daten/VoIP (aber nur bei Neuverkabelung bei Bestand ist das wieder schwierig weil das Kabel "ja eh da ist")

pro traditionell: eigene Leitung - je nach Leitungsführung "abhörsicher"
aber VoIP hat den Ausgleich: SRTP und/oder eigene VLANs für (S)RTP
Ich weiss hier könnte man jetzt ellenlang diskutieren sollte dann aber separat gemacht werden.

pro traditionelle-Telefonanlage: ein Gerät, zentral, aber auch Single Point-of-Failure (mal im Ernst wann ist zuletzt eure Anlage ausgefallen?)
pro VoIP: man kann Aufgaben verteilen (Gateways für PSTN (wenigstens einen als Backup), Haupt-und Backuptelefonieserver die jeweils auch die Telefone bedienen können

pro VoIP: Backup über separate Gateways und im Idealfall auch redundante/kostengünstigere Wege über verschiedene IP-Provider

pro VoIP: LCR über die verschiedenen Provider bzw noch besser per VPN zu Filialen oder sogar via ENUM/Cisco IME/SAF direkte IP-Verbindungen zu anderen VoIP-enabled Netzen

pro VoIP: ein defekter Telefonserver kann im Idealfall durch einspielen eines Backups auf einen neuen Server wiederhergestellt werden

pro traditionell: keine Probs mit "zeitkritischen" Anwendungen wie Fax
con VoIP: T.38/T.37 ist nicht immer die Lösung

pro traditionell: ISDN-Daten für einfache Datenübertragungszwecke ist einfach zu implementieren und läuft dann auch stabil -> vgl. X75
con VoIP: ISDN-Datenübertragung? je nach Anlage aufwendig bis fast unmöglich

pro traditionell: wenn alle Leitungen belegt sind geht nix mehr
con VoIP: wenn ein Gespräch zu viel über die Leitung geht leiden alle Gespräche (muss abgefangen werden)

pro traditionell: wenn eine Leitung reserviert ist dann ist sie reserviert
con VoIP: Ich sollte QoS haben auf meiner Aussenanbindung (in beide Richtungen!!!) um störungsfrei telefonieren zu können - das klärt man idealerweise über SLAs mit dem Provider.




Ich hab jezt mal ein oder zwei Punkte genannt. Ich gehe davon aus, dass noch mehr folgen werden?


Ciao
 

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