1&1 und die Auslegung von Verfügbarkeit, kurzen Ausfallzeiten, Gültigkeit von AGB...
Hallo Leute!
Ich stelle euch heute mal meine Erfahrungen mit der 1&1-Internet AG vor und was ein Jahr lang seit 30.11.2009 passieren kann…
1&1 versaut mir und meiner Familie mittlerweile schon zum zweiten Mal das Weihnachtsfest! Letztes Jahr war es vergleichsweise noch harmlos, mittlerweile häufen sich so richtig vorweihnachtlich die Schreiben eines Inkassobüros, das letztlich nur den Senf von 1&1 wiedergibt und immer noch höhere Kosten verursacht!
Kein Weihnachtsmärchen, aber ein real gewordener Alptraum…
…es war einmal vor fast genau einem Jahr, als ich ausgerechnet zum 1. Dezember 2009 von freenet zu 1&1 wechseln wollte bzw. in diesem Zuge auch von einer 2000er- auf eine 6000er-Verbindung umsteigen wollte. Also im Oktober 2009 den Wechselantrag zusammen mit dem Verfügbarkeitscheck durchgeführt und als Wunschtermin 1. Dezember 2009 angegeben (da Vertragsende bei freenet am 30. November 2009). Freenet-Kündigungsbestätigung (aus dem Jahre 2008!) an 1&1 geschickt! Fertig!
1&1 bestätigte dies soweit alles und teilt schließlich im November mit, dass doch keine Schaltung erfolgen könne, da der derzeitige DSL-Anbieter also freenet die Schaltung ablehne und eine Kündigungsbestätigung für den Wechsel erforderlich ist. Bitte?? Das lag doch 1&1 seit Oktober vor! Schlamperei!
Man bot mir aber bis zur endgültigen Schaltung eine 1&1-Internet-Flat bzw. Telefon-Flat an!?! Ja wie, Schaltung (des bestellten Surf&Phone 6000-Pakets) sei zunächst nicht möglich und dann doch eine Internet-und Telefon-Flat? Ich antwortete, dass ich die bestellte 6000er-Verbindung benötige und nicht anderes.
Mit Stichtag 1. Dezember 2009 wurde mir dann von 1&1 mitgeteilt, dass das DSL-Geschäft von freenet übernommen wurde und sich für die freenet-Kunden nichts ändere. Tja, aber ich war ja zu diesem Zeitpunkt kein freenet-Kunde mehr! Und jetzt geht es weiter…
Angeblich wurde die Hardware versandt, aber ich hatte nichts erhalten. Letztlich stellte sich schon mal heraus, dass das von 1&1 befreundete Versand-Unternehmen GLS das Hardware-Paket einfach in einem benachbarten Geschäft abgegeben hatte, aber mir keine diesbezügliche Nachricht hinterließ! Nur durch Zufall wurden wir von einem Mitarbeiter des Geschäfts irgendwann darauf aufmerksam gemacht, dass dort ein 1&1-Paket für uns stehe.
Gut, jetzt war irgendwann im Dezember die Hardware da und wurde angeschlossen, doch die gewünschte Schaltung erfolgte nicht. Obwohl es in einem weiteren Schreiben vom 30.11.2009 geheißen hatte, ich könnte nun sofort mit dem gewünschten Tarif Surf&Phone 6000 loslegen. Weit gefehlt!
Es folgten immer wieder ewige Wartezeiten in der Warteschleife des damals noch kostenpflichtigen Telefon-Supports, Emails sowie Briefe an 1&1. Keine Reaktion!!! Irgendwann in der Nacht von 16. auf 17. Dezember 2009 war meine Geduld zu Ende und ich nahm die Wartezeit von über 15 Minuten beim Telefon-Support in Kauf und ließ mich nicht mehr abwimmeln, so dass ich irgendwann auch mit einem Techniker verbunden wurde. Der konnte dann auf einmal ganz schnell in der Nacht die Schaltung vornehmen.
Hurra, ich hatte zum 17. Dezember 2009 wieder Internet!
Aber was war das? Es handelte sich gar nicht um das 1&1 Surf&Phone 6000 Paket! 1&1 hatte mir zwar jetzt eine 1&1-Internet-Flat und Telefon-Flat geschaltet, aber es handelte sich um das alte freenet-Paket mit der 2000er-Verbindung!!!!
Nun gut, ich hatte wieder Internet, auf das ich und wie heutzutage mittlerweile fast jeder angewiesen bin, bezahlte artig meine Rechnungen und wartete wie es weiterging. Am 29. Dezember 2009 erhielt ich eine Antwort auf ein Beschwerdeschreiben. Man bedauerte, dass der DSL-Port durch freenet noch nicht freigegeben wurde und sich daher die Schaltung des 1&1-Anschlusses noch verzögern werde. Aber das DSL-Geschäft von freenet war doch bereits in den Händen von 1&1 !?!?!?!?
Man hatte sich also einfach mit der Übernahme von freenet übernommen und konnte die Flut an Schaltungen bzw. Umstellungen nicht zeitnah durchführen, so auch die Aussage eines Mitarbeiters des Telefonsupports!
Mitte Februar war dann plötzlich Schluß! Kein Internet mehr! Eine Anfrage ergab, dass nun der freenet-Port abgeschaltet wurde und jetzt die 1&1-Neuschaltung erfolgen würde, was aber bis zu 10 Tage dauern würde. Naja, was bleibt einem denn anderes übrig, als auch in diesen sauren Apfel zu beißen!?!
Zwei Tage später ging das Internet wieder, allerdings nur für drei Tage, dann war Schluß! Ich wartete eine Woche, eine zweite, eine dritte! Nichts geschah! Auf Beschwerde hin wurde mir mitgeteilt, dass es technische Probleme gebe und ich mich noch gedulden müsse.
Ein Blick in die AGB von 1&1 sollte wohl die Rechtsfindung erleichtern! Jaja, denkste!!! Steht dort doch klar geschrieben, dass man vom Vertrag zurücktreten könne, wenn 1&1 mit der Leistung in Verzug gerate. Natürlich nur unter ausreichender Fristsetzung.
Also nachdem ich am 14. März 2010 noch kein Internet hatte, wurde von mir ein entsprechendes Schreiben verfasst, in dem ich unter Verweis auf die AGB eine 14tägige Frist setzte, um die Schaltung durchzuführen, andernfalls würde ich vom Vertrag zurücktreten. Die einzige Reaktion seitens 1&1 war, dass man dieser Fristsetzung „rein vorsorglich“ widerspreche. Da am 1. April 2010 leider noch keine Schaltung erfolgt war und mir kein Internet zur Verfügung stand, wurde von mir der Vertrag aufgekündigt und die Einzugsermächtigung zurückgezogen! Des weiteren wurden vom mir die bereits eingezogenen Monatsgebühren für März und April wegen fehlender Leistung bzw. Vertragskündigung zurückgebucht.
Man höre und staune, jetzt auf einmal reagierte man bei 1&1 schnell! Ich wurde sogar angerufen, was in den Wochen und Monaten vorher nicht der Fall war, und erkundigte sich, warum die Beträge zurückgebucht wurden? Der netten Dame der 1&1-Rechnungsstelle erläuterte ich den Fall und sie zeigte sogar volles Verständnis und wünschte mir Glück, dass sich alles zum Guten wende! Leider wurden ihre Worte von höherer Stelle nicht erhört!
Unzählige Mails, Fax und Briefe wurden bis dahin teilweise ignoriert und meist oberflächlich bzw. standardisiert beantwortet.
Ich bekam auf meine Kündigung hin natürlich auch ein Schreiben. Man widersprach der Kündigung und bestand auf Vertragserfüllung bis 30.11.2011!
Am 23. April 2010 wurde endlich die Schaltung des gewünschten 1&1-Tarifs Surf&Phone 6000 vorgenommen… aber von mir nicht mehr genutzt, denn ich hatte ja gekündigt! Denn ich stehe zu dem, was ich erkläre, im Gegensatz zu 1&1. Der Anschluß wurde ja mittlerweile wieder gesperrt, da ich ja frecherweise mit den Zahlungen im Verzug bin.
Es folgten Mahnungen und Anwaltsschreiben mit diversen Drohungen und Forderungen. Wie gesagt mittlerweile auch des Inkassobüros „Creditreform“, das sich auch nur auf die oberflächlichen Floskeln von 1&1 berief. Kurze Ausfallzeiten müsse man hinnehmen und außerdem sei ja die Telekom daran schuld, dass es zu diesen Verzögerungen kam!
Nun ich denke, letztlich acht Wochen Ausfallzeit ist nicht kurz. Des weiteren hat auch die Telekom schriftlich bestätigt, dass 1&1 erst am 13. April 2010 die Schaltung des 1&1-Ports beantragt hatte, also 10 Tage vor der erfolgten Schaltung!
Muss man sich das alles gefallen lassen??? Was sind denn das für Praktiken??? Und dann diese Werbung im Fernsehen! Der Hr. D`Avis nimmt sich der Kunden-Probleme an und man gehe erst wieder, wenn der Anschluß passt!? Also bei mir war dem nicht so!!!
Ach ja, vielen Dank an 1&1, dass ich bis dato ohne Internet bin, denn mein DSL-Port wird ja von euch blockiert! Vielen Dank, sagen auch meine Kinder (3 und 6 Jahre), die nun
Eltern zu Hause haben, die wegen dieses Geschäftsgebarens nervlich am Boden sind und eine Menge Zeit und Geld aufwenden, um irgendwo alleine für kurze Zeit ins Internet gehen zu können, um zumindest Emails empfangen zu können.
Danke für die vielen netten Mahnungen und den sich in die Höhe schraubenden Forderungen für Nichts!!
Paradoxerweise hatte ich vor meinem Wechsel zu 1&1 bei vier Bekannten und Verwandten 1&1-Anschlüsse bzw. -Wechsel für diese vorgenommen! Nur bei meinem eigenen 1&1-Anschluss klappte es nicht…
Das bevorstehende Weihnachtsfest steht wahrlich unter keinem guten Stern, angesichts unserer Sorgen vor Zivilklagen und Gerichtsvollziehern!
Also, lasst euch durch fragwürdige Werbung und Versprechungen nicht irreführen und schaltet frühzeitig Verbraucherschutz und Anwalt ein!
Viele Grüsse
margarite