Also nehmen wir mal als Referenz den zweiten Screenshot von @Pirates hier:
http://www.ip-phone-forum.de/showthread.php?t=237495&p=1734372&viewfull=1#post1734372
Bis auf den "Leitungsstörer" bei Träger 256 und den kleinen Einbruch des SNR dort ist das ein "gesundes" Spektrum für Telekom-VDSL. Merkmale:
1. Gleichmäßiger Abfall des SNR zu höheren Trägern hin, mit der Ausnahme:
2. Eventuell ein Abfall im Trägerbereich 0-511 mit schlagartigem Anstieg ab Träger 512 wegen DPBO. Das ist aber eigentlich nur bei Outdoor-Anschlüssen nötig, bei Indoor hat ein "ganz gesunder" Anschluss das nicht.
3. Hohe Bits/Träger Anzahl in den Upstream-Bereichen US0 und US2, niedrigere im Upstream-Bereich US1. Bei manchen Anschlüssen ist das US2 auch deaktiviert, dann wird das US1 mit sehr viel Bits/Träger genutzt.
Die Spektren von @EliteCharly und @starguide gehen auch noch in Ordnung. Hier ist zwar das DPBO etwas stark aktiv, das liegt aber mutmasslich daran, dass der Anschluss noch so viel Reserve hat, dass man es sich "leisten kann" auf diesen Frequenzbereich zugunsten von ADSL/ADSL2+ Kunden in der Nachbarschaft (dazu dient DPBO nämlich) zu verzichten.
Als Beispiele für "kranke" Spektren dienen die von @Baktosh und @christian.71 - "Wellen" und Einbrüche im SNR. Wobei @christian.71 eine sehr grenzwertige Leitung zu haben scheint, da sieht das Spektrum selten gut aus.
Bei solchen Spektren sollte man mal nach möglichen Defekten suchen, soweit möglich:
1. Telefone bzw. ISDN-NTBA vom Splitter trennen
2. Wenn möglich, DSL-Modem ganz ohne Splitter direkt mit der 1.TAE verbinden (geht z.B. mit alten TAE-Analogmodem Kabeln), ansonsten mal Splitter tauschen
3. Verbindungskabel zwischen DSL-Modem und Splitter/TAE überprüfen
4. Sicherstellen, dass man wirklich an der 1.TAE ist und dort nichts weiteres angeschlossen ist (keine anderen Stecker aussen drinstecken, keine Kabel drinnen abgehen, die evtl. zu weiteren Telefondosen oder anderen, eventuell längst vergessenen oder stillgelegten, Gerätschaften wie Weckern oder Alarmanlagen führen)
5. Sicherstellen, dass die Kontakte in der 1.TAE in Ordnung sind
6. Hausverkabelung vom APL zur 1.TAE überprüfen (nur in EFH möglich)
Wenn mit einem dieser Schritte eine Verbesserung des Spektrums erzielt wird, die entdeckte Defekte Komponente (Telefon, ISDN-NTBA, Splitter, Verbindungskabel, TAE) tauschen bzw. entfernen.
Sollte all das nicht helfen, kann nur noch die Telekom etwas tun, was aber kostenpflichtig werden
kann:
Als Telekomkunde kann man es mal mit einer Online-Störungsmeldung versuchen. Dabei wird nach meinem letzten Wissensstand inzwischen schon eine automatisierte Vorabmessung durchgeführt, bei der Leitungsdefekte erkannt werden können. Wird ein Defekt erkannt, dann wird automatisch ein Technikereinsatz angestossen. Das kann allerdings ein kostenpflichtiger Einsatz werden, wenn der keine Störung finden kann. Ich selbst musste noch nie für einen Technikereinsatz bezahlen, weil bei mir immer ein Defekt gefunden wurde: Mehrmals defekte ISDN-NTBA, und auch Störungen im Leitungsnetz, zu deren Behebung dann auf eine andere Leitung zwischen dem Kasten auf der Strasse und dem APL im Keller umgeschaltet wurde. Beim letzten Besuch fertigte der Techniker übrigens ein Messprotokoll an und meinte, dass sei jetzt Pflicht, bei jedem Einsatz die Leitung durchzumessen und ein Protokoll anzufertigen. Ich habe Berichte von Leuten gelesen, wonach ein Techniker ankam, sein Testmodem anschloss, Sync bekam, unverrichteter Dinge abzog und den Besuch in Rechnung stellte, ohne die Leitung richtig durchgemessen zu haben - das dürfte es demnach eigentlich nicht mehr geben. Aber man sollte dennoch darauf achten, dass wenn ein Techniker kommt, der einen Messplatz anruft und von dort die Leitung durchmessen lässt.