Umleitungsregeln bei Speedport W701V mittels lynx (unter Linux) konfigurieren

linuxnomo

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Hallo zusammen,

dies ist kein Problem sondern eine Lösung für wen auch immer, der ein ähnliches Problem hat: ich wollte eine Portumleitung auf meinem Speedport W701V einrichten, allerdings ohne Zugriff auf einen Java-Skript-fähigen Browser zu haben.

Hintergrund war der Folgende: ich habe hinter dem Router einen Linux-Rechner laufen, auf welchen ich über eine Portumleitung per ssh zugreifen kann. Dummerweise war ich nicht vor Ort und wollte einen VNC-Server starten, um Remote auf die Maschine per VNC zugreifen zu können. Dazu brauchte ich noch eine weitere Portumleitung auf den gleichen Rechner. Die Lösung brachte lynx (ein konsolenbasierter Browser), den ich im ssh-Putty-Fenster starten konnte.

Zunächst lädt man die Übersichtsseite der Netzwerkeinstellungen mit lynx. Statt YYYY gibt man seinen Zugangscode ein:

lynx "http://192.168.2.1/cgi-bin/webcm?login:command/password=YYYY&getpage=../html/hcti_netzwerk.htm"

Dann lädt man die "NAT & Portregeln"-Seite. Dort lädt man die Seite "Neue Regeln definieren". Das ist nötig, damit man weiß, welche Nummer die neue Regel bekommt. Mittels "\" (ggf. vorher Ctrl+V) lässt man sich den Quellcode anzeigen und sucht ganz am Ende sowas wie "forwardrules:settings/rule4". Wichtig hierbei ist "rule4", weil dass die Nummer der Portumleitungsregel ist, die man in das html-Kommando, mit dem man die Regel erstellt, einbetten muss. Dann ruft man folgende Seite mittels "G" auf:

http://192.168.2.1/cgi-bin/webcm?getpage=../html/hcti_netzwerk_n.htm&forwardrules:settings/ruleX/description=VNC-Umleitung&forwardrules:settings/ruleX/activated=1&forwardrules:settings/ruleX/port=25901&forwardrules:settings/ruleX/protocol=TCP&forwardrules:settings/ruleX/fwip=192.168.2.108&forwardrules:settings/ruleX/fwport=5901&var:rule=ruleX&var:newrule=1

Mit diesem Befehl wird eine TCP Portumleitung von Port 25901 auf Port 5901 des Rechners 192.168.2.108 installiert. Nach Absenden dieses Seitenaufrufs sollte man auch schon wieder die Übersichtsseite mit der neuen Regel sehen, wenn alles gut gegangen ist.

Wenn man die Regel wieder löschen will, muss man erst wieder rausfinden, welche Regelnummer es gewesen ist und dann mittels "G" den folgenden HTML-Befehl abzusetzen:

http://192.168.2.1/cgi-bin/webcm?getpage=../html/hcti_netzwerk_n.htm&forwardrules:command/ruleX=delete&var:rule=ruleX

Weitere nützliche Seiten, wenn man mit lynx etwas rumspielen will sind:

die Startseite:
lynx "http://192.168.2.1/cgi-bin/webcm?login:command/password=YYYY&getpage=../html/hcti_startseite.htm"

der Menüframe (auf der linken Seite, im Quelltext stehen weitere Links zu sonstigen Konfigurationsseiten):
lynx "http://192.168.2.1/cgi-bin/webcm?login:command/password=YYYY&getpage=../html/hcti_startseite.htm"

die Statusübersicht:
lynx "http://192.168.2.1/cgi-bin/webcm?login:command/password=YYYY&getpage=../html/hcti_status_uebersicht.htm"

Nicht ausprobiert habe ich folgenden Befehl, der den Router disconnecten sollte (hatte keine Lust, dass es klappt und ich gar nicht mehr auf meinen Rechner zugreifen kann, da ich das von Remote aus gemacht habe):
lynx "http://192.168.2.1/cgi-bin/webcm?login:command/password=YYYY&connection0:settings/cmd_disconnect=1,"

Es kam übrigens ein paar Mal vor, dass der Aufruf von lynx mit der entsprechenden Seite nicht funktionierte und ich im Passwort-Eingabe-Bildschirm des Routers landete, vielleicht wegen Autologouts oder Ähnlichem. Dann muss man ein oder zwei Minuten warten und es nochmal versuchen, meist klappt's dann.

Viel Erfolg jedem dem's hilft.

linuxnomo
 
Hey linuxnomo,
interessante Anleitung. Das Rausfinden hat bestimmt Spaß gemacht ;)

Unter http://wiki.ubuntuusers.de/SSH#X-Forwarding ist beschrieben, wie man grafische Nutzeroberflächen über SSH tunneln kann. Ich hatte da mal nen Firefox drüber laufen. Ist zwar je nach Verbindung derbe langsam, funktioniert aber. Allerdings weiss ich nicht, wies mit nem Windows-Putty-Client aussieht?! Werd ich die Tage mal testen...

Also viel Spaß weiterhin!
 
@linuxnomo

Dein Beispiel finde ich äußerst interessant!

Hast du ähnliches auch mit einen gefritzten W701 schon probiert?
Die Webseiten sind in diesen Fall etwas verwirrender mit der original AVM Oberfläche.
 
Moin,

weil mir auffiel, dass mir die Fragestellungen teilweise bekannt vorkamen ;-): hier gibt es auch noch ein paar Anregungen zum Thema, wie man die Forwardings ohne GUI bearbeiten kann.

Jörg
 
Guten Morgen,
so hab's grad mal getestet mit PuTTY Portable per SSH auf ein Ubuntusystem zuzugreifen. Man kann im PuTTY die Option X11 Forwarding aktivieren. Auf dem Windowssystem muss aber ein X-Server installiert sein und laufen (z.B. Xming). Dann durch Eingabe von z.B. firefox ... siehe da.... ist zwar nicht so spannend, wie mit Lynx, aber komfortabler :cool:
 
@Lord Nelloz

Schön, dass du das getestet hast, könntest du kurz angeben was genau du auf der Fritzbox eingeben musstest Xming habe ich sowieso installiert.
Prinzipiel ist die X11 Lösung mir bekannt aber habe nie versucht direkt auf die Box damit zuzugreifen.

Die Kommandozeilenbefehle wie im ersten Beitrag beschrieben sind aber aus anderer Sicht sehr interessant!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe das so verstanden, dass linuxnomo einen Speedport hat und daran angeschlossen einen laufenden Linuxrechner mit laufendem SSH-Server. Eine Portweiterleitung zu Port 22 ist eingerichtet.

Jetzt wollte er von AUSSERHALB des LANs den Router umkonfigurieren und hat mit PuTTY auf den Linuxrechner zugegriffen, um über diesen Zugriff auf die Konfig-Oberfläche des Speedport zu erhalten (weil das wohl direkt von außen nicht geht). Dazu nutzte er den Kommandozeilenbrowser Lynx.

Meine Idee war es nun, vom externen Windowsrechner den normalen (grafischen) Browser des internen Linuxrechners zu starten und die GUI über X11 Forwarding zu tunneln. D.h. der interne Linux-Firefox wird auf der externen Windowsmaschine angezeigt und damit kannst du dann ganz normal (d.h. klickibunti) die Routeroberfläche aufrufen, als wärst du drinnen.
 
Habe ich auch so verstanden.

Du hast ja auch Recht und ich finde beide Lösungswege äsest interessant und wert darüber zu diskutieren.

Was vielleicht nicht klar wurde ist das "ich" auch aus andern Gründen all das interessant finde weil man dadurch etwas mehr Einblick in die Art und weise wie AVM die Webseiten verwendet bekommt.
 
Noch ein allgemeiner Hinweis, wenn ihr X11 über eine SSH-Verbindung auf einer DSL-Leitung oder allgemein einer langsamen Verbindung (damit meine ich auch VDSL!) tunnelt:Kompression anschalten und Krypto-Verfahren auf blowfish. Damit wird der Datenstrom möglichst klein gemacht. Heutige Rechner schaffen die Mehrleistung für die Komprimierung locker. Die DSL-Leitungen aber nicht unbedingt die riesige X11-Datenmenge...
Unter OpenSSH sind die Parameter auf der Kommandozeile:
-C -c blowfish
In den Konfigurationsdateien:
Cipher blowfish
Compression yes
Einfach mal rumspielen, ob es damit bei euch schneller wird ;)

BTW, eine (bessere) Alternative für langsame Leitungen: VNC!
http://de.wikipedia.org/wiki/Vnc
Das kann die Qualität der Darstellungen runterschrauben und damit alles schneller machen. Läuft sowohl unter Windows, als auch unter Linux. Sowohl in die eine, als auch in die andere Richtung.
Lustig ist x11vnc, das sich an einen laufenden(!) X-Server connected und ihn aus der Ferne bedienbar macht.
Nutze ich oft: Per SSH von zu Hause (DSL 6000, hab es aber auch schon mit DSL-Light, 482 gemacht) auf den Arbeitsplatzrechner, dort ein x11vnc auf das lokale X11-Display und das VNC-Protokoll über die SSH tunneln. Fast so als sitzt man direkt vor dem Rechner. Hoffentlich bekommt die Putzfrau nicht mal einen Schock :)
 

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