Wie arbeitet die Priorisierung?

WernerHoltfreter

Neuer User
Mitglied seit
9 Mai 2005
Beiträge
62
Punkte für Reaktionen
0
Punkte
0
Hallo,

in der aktuellen Firmware kann man den Traffic bestimmter Geräte und/oder Anwendungen priorisieren. Offenbar wird dabei nur ausgehender Traffic gesteuert - auf den ankommenden hat man ja keinen direkten Einfluss. Allerdings hat man indirekten Einfluss:

Gesetzt den Fall, der eingehende A-Traffic wird durch eingehenden B/C-Traffic behindert. Reduziert dann die FritzBox die ausgehenden B/C-Anfragen?

Im Hilfetext heißt es:
Wenn die Internettelefonie in dieser Kategorie vertreten ist, dann hat sie immer die höchste Priorität.

Fällt Skype automatisch in diese allerhöchste Kategorie oder muss man für Skype extra eine Regel mit dem verwendetem Ausgangsport erstellen?
 
Ich habe schon ein paar Erfahrungen gesammelt -> http://www.ip-phone-forum.de/showthread.php?t=196439 Eingehenden Traffic kann die Box offentsichtlich gar nicht priorisieren (warum eigentlich nicht?). Auch wenn ich VOIP und einem PC höchste Priorität gäbe, priorisiert die Box den eingehenden Traffic nicht.
Sykpe verwendet übrigens ein eigenes Protokoll, dass von der Box nicht erkannt werden kann. Müsstest also extra den PC priorisieren auf dem Skype läuft.
 
Guude,
[.....]Eingehenden Traffic kann die Box offentsichtlich gar nicht priorisieren (warum eigentlich nicht?).
Wieso auch ?.

Outbound dient die Priorisierung als QoS für (a)DSL Anschlüsse, deren Downstreams i.d.R höher sind als die (prorisierungswürdigen) Upstreams.
 
Dem erhaltenen Datenpaket ist ja erstmal boxseitig nicht gleich anzusehen, was es wirklich enthält.

Und selbst wenn man analysiert, was da kommt (immerhin könnte man sich die Ports anschauen) würde das nichts nützen: Die Reihenfolge, in der die Pakete über die DSL-Verbindung ankommen, bestimmt die Gegenstation und nicht die Box.
 
Eingehende Priorisierung ist aber bei VOIP auch wichtig, wenn die Leitung durch was anderes blockiert wird (schneller Download). Die Box könnte doch eine "künstliche" Drosselung beim Downstream?
Warum kann monowall denn eingehenden Traffic priorisieren, dass dürfte ja dann auch nicht gehen?!
 
Lies einfach noch mal mein Startposting.
 
Testergebnis

Ich habe nun die FRITZ!Box Fon WLAN 7170 mit Firmware 29.04.76 mittels http://www.speedcheck.de getestet. Mit eindeutigem Ergebnis: Die FritzBox-Priorisierung beeinflusst nur den Upload. Schlimmer noch: Eine voll ausgelastete DSL-Leitung in Download-Richtung beeinträchtigt auch den Upload und den Ping erheblich, ohne dass die Priorisierung daran etwas ändert!

Selbst die Nutzung des Usenet, bei dem nur ein paar Textdateien übermittelt werden, wird dann quälend langsam. Bei voller 6000er Downloadgeschwindigkeit und abgeschaltetem WLAN wird auch die Benutzeroberfläche träge (15 s Reaktionszeit). Immerhin stürzt sie aber nicht ab. Man muss also den Download im LAN nach wie vor selbst begrenzen, nur beim Upload erfüllen die Priorisierungsregeln der Box ihren Zweck.

Skype wird ohne speziell eingegebene Regel nicht als priorisiert erkannt, wie man man am Farbschema in Priorisierung -> Monitor erkennen kann.

Testablauf:

Mit einer einzigen Regel wurde der Testrechner in die höchste Priorität "Echtzeit" gehoben, ein zweiter Rechner produziert die konkurrierende Netzlast. Jeweils zwei Versuche.

100 % 60 % <-- Zweitrechner Down Up in % der Leitungsbandbreite
Down Up Ping
kbit/s kbit/s ms
1097 120 1260
244 120 1260

60 % 60 % <-- Zweitrechner
Down Up Ping
kbit/s kbit/s ms
2330 520 72
2028 532 60

5 % 90 % <-- Zweitrechner
Down Up Ping
kbit/s kbit/s ms
5614 536 45
5687 534 55

0 % 0 % <-- Zweitrechner
Down Up Ping
kbit/s kbit/s ms
5757 505 45
5753 525 50
 
@WernerHoltfreter: Danke für deine ausführlichen Tests. Diese bestätigen also meine Beobachtung, dass der Downstream nicht beinflusst wird und somit die Priorisierung unbrauchbar ist. Wofür nutzt "Echtzeit" etwas, wenn der Ping in den Sekundenbereich geht und selbst normales Surfen fast unmöglich wird. Und voip kann man auch vergessen, obwohl die Priorisierung ja dafür eigentlich gedacht seien sollte?!
 
Da stellt sich mir die Frage in wie fern AVM mit der unbeeinflussbaren Upstream Leitung ist (komme gerade nicht auf den Namen des Services) ich kann mich an eine Werbung erinnern in der damit Geworben wurde das auch bei vollem Upstream der Downstream nicht beeinflußt wird. Vielleicht kennt es ja wer und kann dem ganzen einen Namen geben.
 
Traffic Shaping nennen sie das und soll bewirken, dass trotz vollen Upstream der Downstream nicht langsamer wird, da beim Upstream die Antwortpakete des TCP Protokolls bevorzugt werden. ACK Pakete sind das glaub ich.
 
Genau, Traffic Shaping war der erste Schritt, um vollen Downstrem zu sichern.

Mit der Priorisierung kann man nun zusätzlich den Upstream beeinflussen.

Nun wünschen wir uns natürlich, dass auch der Downstream priorisiert wird. Als Laie stelle ich mir das so vor, dass die Anfrage und/oder Bestätigungspakete des zugehörigen Upstreams zurückgehalten werden, so dass sich in der Vermittlungsstelle am Nadelör der DSL-Verbindung keine Warteschlange bildet, die die Latenz erhöht. Der Downstrem darf dann nicht vollständig genutzt werden.

Das bedeutet noch mehr Rechenaufwand in der Box - was aber nicht dazu führen darf, dass die Box wieder instabil wird (wie wir das zur Genüge kennen) oder dass die Latenz, die für die Spiele und VoIP so wichtig ist, durch die Box selbst erhöht wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

bedenkt, dass eine Menge Downstream-Dienste - vor allem Video-Streaming, P2P, VoIP, VPN etc. - UDP nutzt und kein TCP. Eine Beeinflussung des Downstreams ist also nur sehr eingeschränkt möglich, eigentlich nur für HTTP oder FTP Downloads. Der praktische Nutzen wäre als erst mal sehr kritisch zu hinterfragen, bevor man sich den Aufwand gibt.
 
Dieser beschränkte Einfluss auf den Downstream führte wahrscheinlich zur Einführung der 2. PVC (2. logische Verbindung über DSL), die ja nicht frei von Nachteilen ist.
 
Welche Nachteile hat die 2. PVC denn?
 
  • Die für die 2. PVC reservierte Bandbreite steht dauerhaft für die 1. PVC nicht zur Verfügung.
  • VoIP wir in den proprietären Bereich verschoben. Kostenlose SIP-Verbindungen, werden dadurch erschwert.
Beim zweiten Punkt bin ich nicht sicher, ob das was mit der 2. PVC zu tun hat.
 
Hallo,

Punkt 2 kommt auf den Provider an, ob der die 2. PVC in den privaten Bereich verschiebt (wie Allice z.B.). Bei öffentlichen IPs auf der 2. PVC gibt es diesbezüglich eigentlich keine Nachteile.
Der erste Punkt ist bei heutigen Bandbreiten aber eher nebensächlich.

Ich denke aber, wir sollten diese Diskussion an dieser Stelle einstellen. Eigentlich geht es ja um die Priorisierung.
 
Um zum Thema zurückzukehren.
Eingehender Traffic lässt sich sehr wohl priorisieren. Profi Router können das ja auch. Ich stelle mir das so vor: Der Router macht einen Flaschenhals, der kleiner ist, als derjenige vor der DSL Leitung, so müssen die Pakete nicht am DSLAM warten sondern im Router und dann kann er entscheiden, wie klein er den Flaschenhals macht um VOIP z.B die übrige Bandbreite zu geben. Damit das klappt muss der Router natürlich die Bandbreite vorher wissen. Mit monowall kann man sogar solche "Flaschenhälse" dort "pipes" genannt anlegen. Nur die Fritz verbraucht weniger Strom als ein kompletter Rechner für monowall. Für den Otto-Normalo also auch nicht so doll.
 
Hallo allerseits,

ich habe an AVM gemailt und gebeten sich Gedanken über eine Priorisierung des Downstreams zu machen. Es wäre sicher hilfreich, wenn sich noch mehr Leute deshalb an AVM wenden.

Antwort von AVM bis jetzt:
"... vielen Dank für Ihre konstruktiven Verbesserungsvorschläge. Gerne habe ich
diese an den zuständigen Produktmanager in unserem Haus weitergeleitet.

Unsere Produkte "leben" natürlich von den Verbesserungsvorschlägen unserer
Kunden. Zahlreiche Vorschläge konnten wir in der Vergangenheit auch bereits
umsetzen, nicht selten schon in einer der nächsten Firmware- oder
Software-Versionen. ... "


Bei mir gibt es auch das Problem, dass bei ausgelasteter Leitung im Downstream VoIP unmöglich wird. Ich werde zwar verstanden, kann mein Gegenüber aber nur bruchstückhaft hören.

Gruß,
Happy-Phantom
 
Das hört sich weniger nach zu wenig Bandbreite als mehr nach einem Miesen Spektrum aus. Schau dir das mal an und ändere Eventuell die Performance von Geschwindigkeit auf Qualität.
 
@ Master1

Nee, nee, glaub mir ich habe alles ausprobiert. Es liegt definitiv daran, dass für VoIP keine Downloadbandbreite zur Verfügung steht bei ausgelasteter Leitung. Da wird nichts priorisiert. Und bei 4 PC's an der Leitung kann ich auch nicht einfach die Bandbreite so begrenzen, dass genug für VoIP übrig bleibt.
AVM soll da einfach mal nachbessern. Beim Upload gehts ja.
 
Holen Sie sich 3CX - völlig kostenlos!
Verbinden Sie Ihr Team und Ihre Kunden Telefonie Livechat Videokonferenzen

Gehostet oder selbst-verwaltet. Für bis zu 10 Nutzer dauerhaft kostenlos. Keine Kreditkartendetails erforderlich. Ohne Risiko testen.

3CX
Für diese E-Mail-Adresse besteht bereits ein 3CX-Konto. Sie werden zum Kundenportal weitergeleitet, wo Sie sich anmelden oder Ihr Passwort zurücksetzen können, falls Sie dieses vergessen haben.