Telekom schaltet erstmals Telefonanschlüsse ohne Festnetz

DWW

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Die Deutsche Telekom hat damit angefangen, rein internetbasierte Telefonanschlüsse zu schalten - aber nur auf Wunsch des Kunden. Die IP-Anschlüsse ermöglichen kein Call-by-Call und sind nicht billiger als die anderen.
Bonn (red) - Wie ein Telekom-Sprecher auf Anfrage der Redaktion bestätigte, schaltet der Ex-Monopolist seit kurzem erstmals so genannte All-IP-Anschlüsse, also rein internetbasierte Telefonanschlüsse. Dies geschehe aber nur dann, wenn der Kunde das ausdrücklich wünsche, und nur bei den Call & Surf-Paketen. Eine aktive Vermarktung der Internet-Telefonanschlüsse sei in naher Zukunft nicht geplant, so der Sprecher.

Irgendwann haben alle Kunden IP-Anschlüsse

Wer den Wunsch nach einem All-IP-Anschluss, wie ihn beispielsweise auch die Telekom-Tochter congstar schon seit einiger Zeit schaltet, nicht äußere, bekomme einen ganz normalen Festnetzanschluss - wie bisher. Preislich unterschieden sich beide Varianten ohnehin nicht. In den kommenden Jahren dürfte sich das generelle Procedere bei der Telekom (www.telekom.de) jedoch ändern, denn der Konzern will sein Netz bis voraussichtlich 2015 auf die All-IP-Anschlüsse umgestellt haben. Irgendwann werden also alle Kunden einen solchen Anschluss haben - doch noch ist das Zukunftsmusik.

Call-by-Call wird abgeklemmt

Ärger droht bei den jetzt schon stattfindenden Schaltungen aus einer anderen Richtung: Und zwar kann über die internetbasierten Anschlüsse kein Call-by-Call mehr genutzt werden, dem Kunden entgehen also erhebliche Einsparpotenziale. Die Möglichkeit, günstige Vorwahlen zu nutzen, ist nach wie vor ein klares Argument für einen Anschluss bei der Telekom, denn bei der Konkurrenz ist das nicht möglich. Der Wettbewerber-Verband VATM hat angekündigt, dagegen vorzugehen. Laut dem Telekom-Sprecher sei der Regulierer über das derzeitige Vorgehen informiert.

Billiger, aber (noch) nicht besser

Hintergrund: Solche All-IP-Anschlüsse (oder auch NGN, wie bei einigen Wettbewerbern) sind für die Anbieter viel billiger, weil der Anschluss nur noch virtuell geschaltet werden muss. Die Kunden haben bislang keine Vorteile davon, abgesehen von etwas günstigeren Monatspreisen bei manchen Anbietern. Qualitativ können NGN und Co. aber oft nicht mit dem herkömmlichen Festnetz mithalten. In den vergangenen Monaten hatten sich viele Kunden unzufrieden geäußert und die Netzqualität immer wieder als entscheidenden Grund angegeben, zum Festnetz bzw. zur Telekom zurück zu wechseln.
Quelle: dsl-magazin.de
 
Auch schon gelesen. Mit "ohne Call by Call" werden sie wohl nicht durchkommen da die Regelung unabhängig von der Zugangstechnik besteht.

Bin mal gespannt, wie das weitergeht.

jo
 
Bin mal gespannt, wie das weitergeht.

Wäre interessant, wenn die Konditionen gleich wären wie beim Normalanschluß, dann könnte ich mir das ISDN zu Sip-Gateway für meinen Asterisk sparen.
 
CallByCall über IP ist so ziemlich das dümmste, was man sich nur vorstellen kann. Würde aber zu Deutschland und der sinnfreien Regulierung passen.
 
Kein Ahnung was daran dumm sein soll. Für den normalen Kunden ist das weiterhin ein normaler Telefonanschluss. Dem ist es egal wie der Carrier das realisiert, hauptsache es funktioniert.

Hier gibt es übrigens neue Details:
Die Fakten: So sieht der All-IP-Anschluss der Telekom aus

Eigentlich hätte ich mehr erwartet. Das sieht mir verdammt nach einer Bastellösung aus.

jo
 
Das sieht mir eher nach dem üblichen uninformierten Geschreibesel einer drittklassigen Newsseite aus, die auch ein halbes Jahr lang steif und fest behauptet hat, VDSL50 würde mindesten 120 Euro kosten, aus ;) Keine Ahnung, wann ich das letzte mal einen korrekten Artikel auf teltarif gelesen habe. In 9 von 10 Fällen sind Preise, technische Hintergründe und oftmals sogar die beteiligten Unternehmen schlichtweg falsch.


Und denk dir mal den technischen Blödsinn der hinter einer solchen Lösung steckt.
 
Letztendlich ist es doch wieder eine typische Telekom-Mogelpackung. Der aufgrund des Verzichtes auf "normale Telefondienstleitungen" freiwerdende Frequenzbereich wird nicht genutzt und es gelten die gleichen irrwitzigen Bandbreiten- und Technologiebeschränkungen wie bei "normalen" Anschlüssen. Schlichtweg typischer, untauglicher Telekom-Müll, allenfalls etwas für richtige "Telekomliebhaber";).
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie sollen die zusätzlichen Frequenzen für DSL genutzt werden, wenn weiterhin andere Telefonanschlüsse betrieben werden müssen? Ein kleiner Gedankentipp auch für die "Telekomhasser".
 
Ein Blick ins benachbarte Ausland ist hierbei hilfreich ;). In mehreren Ländern ist ein Mischbetrieb unterschiedlicher Annex-Modi durchaus möglich. Geht natürlich nicht im Netz der Telekom, genauso wie RAM ;). Ich stelle mir jedenfalls unter der Bezeichnung "All-IP" eben o.g. vor. Dann sollen sie diese Krücke als "IP"-Anschluss bezeichnen, "All-IP" suggeriert eindeutig etwas anderes. Es ändert sich doch nichts, bis auf den fehlenden Telefonanschluss. Es wird weiterhin auf rechnerisch ermittelte Leitungswerte und Dämpfungsgrenzen jenseits der realen Gegebenheiten gebaut bei der Bandbreitenbemessung.
 
Auch hier ist ein Mischbetrieb möglich. Mehrere Verfahren sind zugelassen. Auch hier gilt: Erst informieren, dann motzen. Frustration durch DSLlight hin oder her.

Ansonsten vermurkst du mal wieder Themen, die nichts miteinander zu tun haben.
 
wolfshoeher, wieso "vermurkse" ich wieder Themen? Es ist doch Tatsache, dass sich bei dieser Krücke rein gar nichts an der allgemeinen Praxis ändert, was die Bandbreitenbemessung unter Zuhilfenahme der KO betrifft. Man hätte bei der Entwicklung dieses Tarifs doch so mutig sein können und sofern möglich, eine OpenEnd-Schaltung (unter Zuhilfenahme aller Frequenzen) schaffen können. Aber so ist es der selbe Murks wie seit Jahren, eine typische Telekomkrücke, wobei man sich noch zu wundern scheint, dass an dieser Krücke kein immenses Interesse besteht.
 
Geht es hier um VoIP-"Anschlüsse" oder Dämpfungswerte und Kontes Orka? Na? Kommst du drauf? Du benimmst dich schon wie fruli. Fehlt nur noch das "Regime"-Makro.
 
So, nun habt euch mal wieder lieb und kommt zurück zum Thema.
 
In gewisser Weise passt das durchaus zum Thema. Wenn von "All-IP" die Rede ist, würde ich zunächst davon ausgehen, dass auch die ganze bandbreite für IP genutzt wird. Insbesondere für DSL-Light-User wäre das ein echter Gewinn. Statt 384/96 könnten jeweils mind. 64 drauf gepackt werden (die Frequenzen für ISDN). Eben ein reiner Internetanschluss ohne freigehaltene Bereiche.
Gerade weil Bandbreite während der Telefonie verloren geht, wäre die Nutzung des ganzen Spektrums zwingend. Man bekommt bei "All-IP" nämlich weniger fürs Geld: Die Bandbreite fürs Telefonat steht ja fürs gleichzeitige Surfen nicht zur Verfügung.

Auch die Diskussion um CbC verstehe ich nicht ganz. Wenn die Telefonie per VoIP ist, handelt es sich nicht mehr um das der Regulierung unterliegende Ex-Monopol. Schließlich kann man beliebige VoIP-Provider einrichten. Nur wenn dei T-com die Nutzung anderer VoIP-Provider sperren würde, läge ein Fall für die RegTP vor.

Um dem Einwand entgegenzutreten, dass andere VoIP-Provider immer noch teurer als CbC sind: Das Ziel der Regulierung ist nicht, alles megabillig zu machen, sondern einen fairen Wettbewerb zu ermöglichen. In der Hinsicht ist VoIP gegenüber CbC sogar zu begrüßen, da die Einstiegshürde für Wettbewerber geringer ist.
 
Naja, auch wenn das für DSL-Light-geplagte ein Gewinn wäre - das will hier ja keiner in Frage stellen - hat der Begriff "All-IP" doch nur die Aussage, dass alles über IP läuft. Und das tut es da ja auch. Von einem erweiterten/geänderten Frequenzspektrum ist nicht mal ansatzweise was zu lesen.
BtW: An solchen Anschlüssen Annex-A zu schalten, hieße "lediglich", DSL-Modems des anderen Standards nutzen zu müssen, was technisch auch machbar wäre. Aber wie hier nun gefordert wird, das gesamte Spektrum dafür zu nutzen, hieße, komplett neue DSL-Standards zu entwickeln (incl. der DSLAMs!). Soweit über den Tellerrand sollte man schon schauen, wenn man diese Forderung aufstellt. ;)
Beachtet bitte die technischen Daten:
Nur um einen verschwindend kleinen Frequenzbereich dazu zu gewinnen (es geht hier nur um den Frequenzbereich 0-138 kHz - bei Annex A sind das schlappe 32 Träger, bei einer max Gesamtanzahl von 256 Trägern!) - das wird doch keiner machen wollen und können. Jeder Träger kann im Idealfall 15 Bits aufnehmen, macht also insgesamt coole 480 b/s - nur leider nicht bei DSL-Light, denn hier ist die Leitung einfach zu schlecht. :(
 
Wenn es wirklich ein "All-IP"-Anschluss wäre, dann wäre es einer Meldung wert gewesen. Wo ist denn der Unterschied zu Angeboten der alternativen Anbieter, welche derartige Anschlüsse schon seit mehreren Jahren anbieten. Seltsam, jahrelang wird einen erzählt, dass es nichts besseres als einen Festnetzanschluss gäbe. Und nun das? Wer wirklich die Qual der Wahl hat und auf einen Festnetzanschluss verzichten kann/will, ist bei den alternativen Anbietern besser aufgehoben, schon allein aufgrund der Bandbreitenbeschränkungen, die einen bei der Telekom durch eine KO auferlegt werden. Wenigstens funktioniert die "Tarifentwicklungsabteilung" der Telekom, obwohl man auch da wieder einige Jahre etwas spät dran ist.
 
Meine Meinung: Wenn die Telekom tatsächlich in Zukunft alle regulären Anschlüsse auch bei den Kunden auf IP-Technik umzieht, dann geben die ihren letzten Trumpf auf. Die Kunden laufen dann schaarenweise davon. Ich selbst ziehe noch dieses Jahr insgesamt 4 Anschlüsse zur Telekom zurück. In allen Fällen deshalb, weil nach einer gewissen "VoIP-Niederlage" die entsprechenden Besitzer wieder über einen regulären Anschluss telefonieren wollen.
 
Wenn die Telefonie per VoIP ist, handelt es sich nicht mehr um das der Regulierung unterliegende Ex-Monopol.

Nicht das Ex-Monopol als solches unterliegt der Regulierung, sondern die Deutsche Telekom als Unternehmen mit beträchtlicher Marktmacht.

Schließlich kann man beliebige VoIP-Provider einrichten.

Das TKG verlangt nicht, dass man beliebige VoIP-Provider einrichten kann, sondern dass bei jedem Anruf der "Zugang zu den Diensten aller unmittelbar zusammengeschalteten Anbieter von Telekommunikationsdiensten für die Öffentlichkeit" durch Wählen einer Betreiberkennzahl möglich ist.

Aber wie hier nun gefordert wird, das gesamte Spektrum dafür zu nutzen, hieße, komplett neue DSL-Standards zu entwickeln (incl. der DSLAMs!).

Die gibt es schon, werden aber in Deutschland meistens nur für hochpreisige Geschäftskunden-Produkte verwendet. QSC bietet allerdings einen "echten" All-IP-Anschluss (im hier geforderten Sinn) auf SDSL-Basis auch für Privatkunden an.

Nur um einen verschwindend kleinen Frequenzbereich dazu zu gewinnen ([...] 0-138 kHz [...]) - das wird doch keiner machen wollen und können. Jeder Träger kann im Idealfall 15 Bits aufnehmen, macht also insgesamt coole 480 b/s - nur leider nicht bei DSL-Light, denn hier ist die Leitung einfach zu schlecht. :(

Gerade bei längeren Anschlussleitungen wäre es durchaus von Vorteil, den unteren Frequenzbereich zu nutzen, weil er besonders dämpfungsarm ist.

Wenn die Telekom [...] alle regulären Anschlüsse [...] auf IP-Technik umzieht, dann geben die ihren letzten Trumpf auf. Die Kunden laufen dann schaarenweise davon.

Ein Trumpf ist die konventionelle Technik nur dann, wenn sie aus Kundensicht spürbare Vorteile hat. Entscheidend wird wohl sein, dass der IP-basierte Anschluss zumindest annähernd so einfach und stabil funktionieren muss wie es die Kunden gewohnt sind.

Ich selbst ziehe noch dieses Jahr insgesamt 4 Anschlüsse zur Telekom zurück. In allen Fällen deshalb, weil nach einer gewissen "VoIP-Niederlage" die entsprechenden Besitzer wieder über einen regulären Anschluss telefonieren wollen.

Den meisten Kunden dürfte es weniger um die Anschlusstechnik gehen, sondern mehr um die Zuverlässigkeit.
 
Ein Trumpf ist die konventionelle Technik nur dann, wenn sie aus Kundensicht spürbare Vorteile hat.

... was im Augenblick zweifelsohne der Fall ist. Viele gehen bei VoIP einen Kompromiss ein. "Ich hab ja auch noch ein Handy" oder "Schließlich spare ich .... EUR" und sehen über einen zeitweisen Ausfall, ein Gespräch mit schlechterer Verständlichkeit oder schlicht Fehlfunktion einfach hinweg.

Wir haben schon seit über 20 Jahren einen Telefonanschluss auf regulärer Technik und hatten auf dem bis jetzt immer einwandfreie Verständigung und einen Ausfall hat es in der ganzen Zeit auch noch nie gegeben. Wobei "nie" auch "nie" heißt. Das Ding ist einfach uneingeschränkt zuverlässig. Nichtmal ein Stromausfall ist ein Thema, sofern man sich nicht mit den Endgeräten vom Netzstrom abhängig gemacht hat.

Dagegen gibt es bei unserem VoIP reproduzierbar Nummern, die nicht angerufen werden können. Mit dem Handy oder am regulären Anschluss geht es. Der VoIP-Anbieter bekommt das Problem schon seit Monaten nicht in den Griff.

Entscheidend wird wohl sein, dass der IP-basierte Anschluss zumindest annähernd so einfach und stabil funktionieren muss wie es die Kunden gewohnt sind.

Um wirklich alle zu überzeugen und eben keine Kunden zu verlieren muss der Anschluss mindestens genau so einfach und stabil funktionieren. Und zwar in jeder Hinsicht. Ich bin heute schon gespannt, wie die Telekom ihren VoIP-Adapter vom Netz notspeisen will.

Und dann wollen auch noch die Kunden überzeugt werden, die bei einem anderen Anbieter mehr oder weniger ungute Erfahrungen mit VoIP gemacht haben und eben nur wegen dem "echten" Telefonanschluss zurück zur Telekom gewechselt sind. Wie wollen die denen ihr "besseres VoIP" denn schönreden?

Auch bin ich gespannt welche magische Software dann in dem gigantischen VoIP-Netz die SPIT-Anrufe verhindern soll. Noch rentiert sich das für die Spammer nicht...
 
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