Hallo,
das ist schwer zu sagen. Wenn ich meine ganze WLAN Erfahrung mal rauskrame:
Zum einen könnte ich mir ein Problem auf Protokollebene vorstellen. Ein Router kann Einfluss auf RWIN und MTU nehmen, vielleicht werden die auf ungünstige Werte gesetzt? Das wäre jedenfalls eine Erklärung rein auf Software-Ebene (und nur die Software wird ja ausgetauscht bei einem Firmwareupdate). Ist es der RWIN Wert, dann müssten allerdings z.B. Übertragungen über UDP mit voller Geschwindigkeit laufen (hat das mal jemand ausprobiert mit einem Benchmarkporogramm z.B.? VPN IPSec Verbindungen laufen auch oft über UDP).
Damit könnte man auch die Unterschiede in Sende und Empfangsrichtung erklären.
Des weiteren könnte ein Problem im boxinternen WLAN-Treiber vorliegen, dass der Daten-Transfer vom und zum WLAN Modul gestört ist. Vielleicht läuft es nicht mehr per DMA, sondern nur noch per PIO, also die CPU muss die Daten manuell schaufeln. Das müsste dann aber eigentlich beide Richtungen beeinflussen. Ich jedenfalls kenne keinen Weg, DMA nur in eine Richtung zu deaktivieren. Allerdings habe ich auch keine Ahnung, wie AVM die Anbindung des WLAN Chips in der Box realisiert hat.
Dann könnte ich mir noch vorstellen, dass - aus was für Gründen auch immer - die Kommunikation in Senderichtung nur mit der 802.11b Modulation stattfindet. 11 MBit WLAN entspricht nämlich ziemlich genau den so häufig berichteten 500 - 550 kByte/s. Oder auf einer sehr niedrigen 802.11g Rate, 12 Mbit/s vielleicht (kommt auch in etwa hin)? ABER:
- Ich weiß nicht, ob so WLAN Geräte überhaupt mit unterschiedlicher Modulationen oder unterschiedlichen Geschwindigkeiten in Sende- und Empfangsrichtung arbeiten können.
- Es ist eigentlich eher ein Physical Layer Problem, sollte also eigentlich unabhängig von der Firmware sein. Tauscht AVM auch noch interne Firmwares z.B. des WLAN Moduls aus bei so Firmwareupdates? Dann ist es denkbar.
Hat mal jemand die Box auf 802.11b umgestellt? Bleibt da die Uploadrate unverändert bei 500 kByte/s, oder sinkt das Niveau auch in Senderichtung um den gleichen Faktor, wie in Empfangsrichtung?
Viele Herstellertools bieten auch die Möglichkeit, statistische Informationen über die WLAN Übertragung abzurufen. Bei meinen Atheros-Treibern geht das zumindest, auch unter Windows. Für Intel WLAN Karten gibts sogar irgendwo die Möglichkeit, richtig viel Output zu erzeugen. Da kann man dann z.B. genau sehen, wie viele Pakete auf welcher Bandbreite wann übertragen wurden ... usw. usw. usw. Da könnte man sowas sehen
Ein Verschlüsselungsproblem käme auch in Frage. Ein Fehler im Cipher Algorithmus. Benutzt dieser TI Chip, den AVM in die Box lötet, einen SoftMAC (wie z.B. die Intel IPWs)? Dann ist das denkbar. Nutzen sie jedoch einen Hardware MAC (wie Atheros), dann nicht. Und das müsste dann eigentlich auch beide Richtungen betreffen.
Hat mal jemand unverschlüsselte Tests gemacht?
Dann käme noch ein Problem in der Fehlerkorrektur in Betracht. Möglicherweise werden unnötige Retransmissions abgestoßen, weil ein CRC Algorithmus nicht korrekt arbeitet? Das wäre aber eigentlich auch ein Hardware-Problem.
Nächster Punkt: Die Energiespareinstellungen. Damit hatte auch ich persönlich schon genug Last
. Mein DELL PDA wollte plötzlich nicht mehr im Engergiesparmodus mit der Box reden: Es kam nur noch zuverlässig jedes 4. Paket beim PDA an, drei dazwischen gingen verloren. Es stellte sich zwar letztlich als Bug im PDA Treiber heraus, war aber trotzdem lästig (Übrigens hat AVM das Problem gefixt, nicht der PDA Hersteller :-Ö ). Ein ähnliches Problem gabs mal mit den Beta-Firmwares im Vorfeld der Cebit 2006 bei einem Nokia Communicator. Paketverluste und Retransmissions würden aber auch die Übertragung in die andere Richtung zumindest negativ beeinflussen, wenn auch nicht komplett einbrechen lassen. Wenn man längere Zeit einen Ping laufen lässt (z.B. zur Box): Treten dann Paketverluste auf? Das wäre ein Hinweis darauf.
Die Error-Counter und die Retransmissions aus den Treiberstatistiken wären interessant in dem Zusammenhang.
Viele Grüße
Frank