- Mitglied seit
- 27 Dez 2004
- Beiträge
- 3,309
- Punkte für Reaktionen
- 9
- Punkte
- 38
Moin,
seit gestern bin ich Besitzer der SIP-Video-Türsprechstelle Koontech KNZD-42VR.
Im Wesendlichen handelt es sich dabei um ein Grandstream Kameramodul vom Typ IP960, also um eine Video-IP-Kamera mit 1280*960 (4:3) Auflösung in einem Türsprechgehäuse.
Der Preis einschließlich Versand beträgt 165 US$ zzgl. Einfuhrumsatzsteuer; da der Versand per DHL-Express erfolgt, kommen noch 12€ für die Zollabwicklung bei DHL-Express hinzu.
Verglichen mit den auf dem Deutschen Markt erhältlichen SIP-Video-Türsprechanlagen ist die Türsprechstelle also extrem günstig.
Daher fange ich auch mit den Nachteilen der Türstation an, auch wenn ich sie insgesamt mit einem Preis/Leistungsverhältnis von "gut" einstufe:
Contras:
Die Türsprechstelle klingt etwas blechern; sie könnte auch etwas lauter sein. An meiner Straße ist dies kein Problem, an eine Hauptverkehrsstraße könnte dies ein Problem sein.
Aus dem Lautsprecher kommt ein leises Brummen/Wabbern; dies durchgehend, auch und gerade, wenn kein Gespräch stattfindet.*
Die TFE hat kein PoE eingebaut.*
Es ist kein WLAN enthalten.*
Nur ein Klingelknopf.*
5 Tastendrücke zum Türöffnen am Telephon.*
*(diese Probleme lassen sich mit etwas Bastelarbeit umgehen)
Pro:
Keine Rückkopplungsprobleme.
Solide Verarbeitung.
Sehr günstg.
Türöffner via Pin, RFID und Telefon
Zwei Videoströme + JEPG Einzelbilder
Nutzung an Fritz!Box 7390/7490 mit Bild auf Mobilteilen möglich
Gute Zusammenarbeit mit Asterisk
Nutzung mit Smartphones/Tablets und SIP-Videotelephonen
Analoger Videoausgang kan mit TV/Monitor verbunden werden
Wer die Grandstream-Kameramodule kennt, weis, dass es sich um vollwertige Video-SIP-Kameras handelt, welche über Mic-In, Line-Out, Alarm-Eingang und -Ausgang verfügen. Koontech hat quasi um so ein Modul herum eine TFE gebaut, indem IR-Beleuchtung, Verstärker anscheinend mit (wenn ich nicht irre) Frequenzshifter zur Rückkopplungsunterdrückung (so klingt es jedenfalls), TÖ-Relais, Pinpad, RFID und ein solides Gehäuse ergänzt wurden.
Das Webinterface ist im Auslieferzustand chinesisch, lässt sich aber auf Englisch umstellen.
Die Konfiguration lässt sich mit dem Handbuch gut durchführen; allerdings entspricht dies im Wesendlichem der Dokumentation des Kameramoduls und einige Infos. In meinem Fall war der Multifunktionsanschluss z.B. auf PTZ und nicht auf DI/DO (Alarmein- und -ausgang) gestellt. Letzteres muss aber eingestellt sein, damit man klingeln kann...
Meldet man die TFE als SIP-Nebenstelle an einer Fritz!Box 7390/7490 an, so kann man in der aktuellen Firmware / letzten Labor einstellen, dass die AVM-DECT-Telephone sich ein Livebild einer SIP-Uri holen. Hier nimmt man http://ip-adresse/snapshot/view0.jpg als Bildpfad. Mein MT-F zeigt anstandslos das Bild des Klingelnden. Dies ist auch nötig, da AVM kein SIP-Video unterstützt.
Ich selbst habe einen Asterisk auf Raspberry Pi. Beim Betätigen des Klingelknopfes werden gleichzeitig direkt am Asterisk angemeldete Bildtelephone gerufen, parallel Smartphone/Handy und Bürotelephon. Ebenfalls ist der Asterisk als IP-Türsprechnebenstelle der Fritz!Box angemeldet und signalisiert den Anruf dahin - wodurch das Livebild auf dem MT-F angezeigt wird.
Das ganze funktioniert ohne Probleme.
Damit kann man getrost sagen, dass die Video-TFE eine brauchbare Lösung sowohl für Asterisk- als auch reine Fritzbox-Nutzer ist, sofern man im Low-Budgetbereich, also unter 1k€ eine Video-TFE wünscht.
Zu meinen * bei den Contras:
a) Aus dem Lautsprecher kommt ein leises Brummen/Wabbern; dies durchgehend, auch und gerade, wenn kein Gespräch stattfindet.
Setzt man einen Asterisk auf einem Rasperry Pi ein, so kann man einen GPIO-Pin bei einem Türgesprächsbeginn aktivieren und beim Gesprächsende (h-Kontext) wieder deaktivieren. Mittels Transistor und Relais ließe sich die Leitung zum Lautsprecher damit trennen, wenn kein Gespräch stattfindet. Beim Gespräch stört das leichte Brummen nicht. Eine Alternative wäre ein zweiter Taster hinter dem Klingelknopf, der ein nachtriggerbares Monoflop triggert, dass dann für 2 Minuten die Leitung zum Lautsprecher per Relais freigibt.
b) Die TFE hat kein PoE eingebaut.*
Einbaumodule für PoE finden sich bei Amazon für ca. 18€. Allerdings ist nicht viel Platz im Gehäuse, da müsste man etwas fummeln.
c) Es ist kein WLAN enthalten.*
Die Kameramodule haben einen USB-Port. An einem anderen Grandstream-Kameramodul erschien ein WLAN-Menue, nachdem ich einen unterstüzten WLAN-Stick mit Ralink Chip anschloss. Mit der TFE habe ich dies noch nicht getestet, vermute aber, dass dies hier nicht viel anders sein dürfte.
Mit dem Kameramodul geht das leider nicht.
d) Nur ein Klingelknopf.*
Die Sprechanlage unterstützt die Sofortannahme eingehender Anrufe - man kann also auch den Asterisk anrufen und dann mit den Zielen verbinden lassen. Ein Script fragt die GPIOs ab und kopiert das passende Callfile in Spool.
Also kann man die GPIOs für den Anschluss weiterer Klingeltasten nutzen.
seit gestern bin ich Besitzer der SIP-Video-Türsprechstelle Koontech KNZD-42VR.
Im Wesendlichen handelt es sich dabei um ein Grandstream Kameramodul vom Typ IP960, also um eine Video-IP-Kamera mit 1280*960 (4:3) Auflösung in einem Türsprechgehäuse.
Der Preis einschließlich Versand beträgt 165 US$ zzgl. Einfuhrumsatzsteuer; da der Versand per DHL-Express erfolgt, kommen noch 12€ für die Zollabwicklung bei DHL-Express hinzu.
Verglichen mit den auf dem Deutschen Markt erhältlichen SIP-Video-Türsprechanlagen ist die Türsprechstelle also extrem günstig.
Daher fange ich auch mit den Nachteilen der Türstation an, auch wenn ich sie insgesamt mit einem Preis/Leistungsverhältnis von "gut" einstufe:
Contras:
Die Türsprechstelle klingt etwas blechern; sie könnte auch etwas lauter sein. An meiner Straße ist dies kein Problem, an eine Hauptverkehrsstraße könnte dies ein Problem sein.
Aus dem Lautsprecher kommt ein leises Brummen/Wabbern; dies durchgehend, auch und gerade, wenn kein Gespräch stattfindet.*
Die TFE hat kein PoE eingebaut.*
Es ist kein WLAN enthalten.*
Nur ein Klingelknopf.*
5 Tastendrücke zum Türöffnen am Telephon.*
*(diese Probleme lassen sich mit etwas Bastelarbeit umgehen)
Pro:
Keine Rückkopplungsprobleme.
Solide Verarbeitung.
Sehr günstg.
Türöffner via Pin, RFID und Telefon
Zwei Videoströme + JEPG Einzelbilder
Nutzung an Fritz!Box 7390/7490 mit Bild auf Mobilteilen möglich
Gute Zusammenarbeit mit Asterisk
Nutzung mit Smartphones/Tablets und SIP-Videotelephonen
Analoger Videoausgang kan mit TV/Monitor verbunden werden
Wer die Grandstream-Kameramodule kennt, weis, dass es sich um vollwertige Video-SIP-Kameras handelt, welche über Mic-In, Line-Out, Alarm-Eingang und -Ausgang verfügen. Koontech hat quasi um so ein Modul herum eine TFE gebaut, indem IR-Beleuchtung, Verstärker anscheinend mit (wenn ich nicht irre) Frequenzshifter zur Rückkopplungsunterdrückung (so klingt es jedenfalls), TÖ-Relais, Pinpad, RFID und ein solides Gehäuse ergänzt wurden.
Das Webinterface ist im Auslieferzustand chinesisch, lässt sich aber auf Englisch umstellen.
Die Konfiguration lässt sich mit dem Handbuch gut durchführen; allerdings entspricht dies im Wesendlichem der Dokumentation des Kameramoduls und einige Infos. In meinem Fall war der Multifunktionsanschluss z.B. auf PTZ und nicht auf DI/DO (Alarmein- und -ausgang) gestellt. Letzteres muss aber eingestellt sein, damit man klingeln kann...
Meldet man die TFE als SIP-Nebenstelle an einer Fritz!Box 7390/7490 an, so kann man in der aktuellen Firmware / letzten Labor einstellen, dass die AVM-DECT-Telephone sich ein Livebild einer SIP-Uri holen. Hier nimmt man http://ip-adresse/snapshot/view0.jpg als Bildpfad. Mein MT-F zeigt anstandslos das Bild des Klingelnden. Dies ist auch nötig, da AVM kein SIP-Video unterstützt.
Ich selbst habe einen Asterisk auf Raspberry Pi. Beim Betätigen des Klingelknopfes werden gleichzeitig direkt am Asterisk angemeldete Bildtelephone gerufen, parallel Smartphone/Handy und Bürotelephon. Ebenfalls ist der Asterisk als IP-Türsprechnebenstelle der Fritz!Box angemeldet und signalisiert den Anruf dahin - wodurch das Livebild auf dem MT-F angezeigt wird.
Das ganze funktioniert ohne Probleme.
Damit kann man getrost sagen, dass die Video-TFE eine brauchbare Lösung sowohl für Asterisk- als auch reine Fritzbox-Nutzer ist, sofern man im Low-Budgetbereich, also unter 1k€ eine Video-TFE wünscht.
Zu meinen * bei den Contras:
a) Aus dem Lautsprecher kommt ein leises Brummen/Wabbern; dies durchgehend, auch und gerade, wenn kein Gespräch stattfindet.
Setzt man einen Asterisk auf einem Rasperry Pi ein, so kann man einen GPIO-Pin bei einem Türgesprächsbeginn aktivieren und beim Gesprächsende (h-Kontext) wieder deaktivieren. Mittels Transistor und Relais ließe sich die Leitung zum Lautsprecher damit trennen, wenn kein Gespräch stattfindet. Beim Gespräch stört das leichte Brummen nicht. Eine Alternative wäre ein zweiter Taster hinter dem Klingelknopf, der ein nachtriggerbares Monoflop triggert, dass dann für 2 Minuten die Leitung zum Lautsprecher per Relais freigibt.
b) Die TFE hat kein PoE eingebaut.*
Einbaumodule für PoE finden sich bei Amazon für ca. 18€. Allerdings ist nicht viel Platz im Gehäuse, da müsste man etwas fummeln.
c) Es ist kein WLAN enthalten.*
Die Kameramodule haben einen USB-Port. An einem anderen Grandstream-Kameramodul erschien ein WLAN-Menue, nachdem ich einen unterstüzten WLAN-Stick mit Ralink Chip anschloss. Mit der TFE habe ich dies noch nicht getestet, vermute aber, dass dies hier nicht viel anders sein dürfte.
Mit dem Kameramodul geht das leider nicht.
d) Nur ein Klingelknopf.*
Die Sprechanlage unterstützt die Sofortannahme eingehender Anrufe - man kann also auch den Asterisk anrufen und dann mit den Zielen verbinden lassen. Ein Script fragt die GPIOs ab und kopiert das passende Callfile in Spool.
Also kann man die GPIOs für den Anschluss weiterer Klingeltasten nutzen.
Zuletzt bearbeitet: