Noch ein Testbericht -- Siemens Gigagset SX553 WLAN dsl
Kurz vor Weihnachten hat Siemens dem IP-Phone-Forum ein Testgerät zur Verfügung gestellt, auch an dieser Stelle hierfür nochmals vielen Dank an Siemens!
Wegen den Weihnachtsfeiertagen und der Serverumstellung kommt der Testbericht nun ein wenig "verspätet", aber das macht ja nichts. Fangen wir also an:
Das Siemens Gigaset SX553 sollte mit einem EVP von 199,95 EUR demnächst im Fachhandel erhältlich sein. Ob es jedoch wie das Vorgängermodell SX541 ebenfalls mit einem Sipgate-Guthaben ausgeliefert wird, ist mir jedoch nicht bekannt. Desweiteren gibt es das SX553 auch in einer Ausführung ohne WLAN.
1. Lieferumfang
Die Verpackung beinhaltet
2. Der Router
Der SX553 WLAN dsl bietet folgenden Funktionsumfang:
3. Die Inbetriebnahme
Mit Hilfe der Kurzbedienungsanleitung war es sehr einfach möglich den Router an einem T-DSL Anschluss in Betrieb zu nehmen. Sobald man das Gerät einschaltet ist es unter der IP-Adresse 192.168.2.1 (ohne Passwort) im (W)LAN erreichbar. Das Webinterface ist sehr übersichtlich und gliedert sich in ein "Basic-Setup", ein "Sicherheits-Setup" und "Erweitertes Setup".
Das "Basic-Setup" dient dazu zunächst die SSID für das WLAN und den WLAN-Kanal festzulegen. Anschliessend kann der Internet-Provider konfiguriert werden, für viele Anbieter gibt es hier schon eine Liste mit vordefinierten Einstellungen.
Im Anschluss an das "Basic-Setup" kann direkt das "Sicherheits-Setup" ausgeführt werden, wo zunächst ein Passwort für das Gerät verlangt wird und anschliessend die gewünschte WLAN-Verschlüsselung (ohne, WEP, WPA/WPA2, WPA2) konfiguriert werden kann.
Nachdem ich meine T-Online Zugangsdaten eingerichtet und WPA/WPA2-Verschlüsselung (mit Pre-shared Key) aktiviert hatte konnte ich sofort von meinem Laptop (Windows XP) per WLAN im Internet surfen.
4. Erweitertes Setup
Will man nun den kompletten Funktionsumfang verwenden, so muss man sich in das "Erweiterte Setup" begeben. Von Haus aus sind sowohl WLAN als auch NAT und Firewall aktiv, diese können hier entweder komplett abgeschaltet oder nach Wunsch konfiguriert werden. Das Gerät bietet hierbei eigentlich alle Funktionalität die man von einem Router erwartet:
Kommen wir zu den Besonderheiten:
4.1 Die Telefonieanschlüsse
Wie erwähnt kann der SX553 an einen vorhanden Analog- oder ISDN-Anschluss betrieben werden und bietet Anschlussmöglichkeiten für zwei analoge Endgeräte. Eingehende Telefonate werden automatisch an das Telefon an der Phone1-Buchse durchgereicht. Sind keine VoIP-Anbieter konfiguriert so gehen auch abgehende Gespräche automatisch über das Festnetz. Diese Funktionalität ist auch dann gegeben, wenn der Router komplett stromlos ist.
Allerdings funktioniert dies nur an einem Analoganschluss und nicht am ISDN-Anschluss (zumindest nicht an meinem). Etwaige Hinweise hierauf finden sich jedoch leider nicht im Handbuch.
Für jeden der beiden analogen Telefonports kann ein SIP-Anbieter konfiguriert werden. Im Gerät sind bereits einige Anbieter vorkonfiguriert, man kann aber auch jeden beliebigen anderen eintragen. Die vom Gerät unterstützten Audiocodecs sind G.711, G.729a und G.723.1 -- wie bei so vielen anderen Geräten sind z.B. alternative Codecs wie GSM nicht vorhanden.
Testtelefonate über Sipgate mit G.729-Codec (ich hab halt nur T-DSL1000) liefen einwandfrei, dank QoS konnte man auch noch nebenher Downloads etc. machen.
Darüberhinaus gibt es die Möglichkeit zweistellige Kurzwahlen (mit *7XX# oder als Vanity-Rufnummer), sowie eigene Wahlregeln, z.B. für Call-by-Call bei Festnetzgesprächen zu definieren. Auch können hier z.B. Rufnummernbereiche gesperrt werden.
Einziger negativer Kritikpunkt hier ist, dass das Gerät zum VoIP-Status ein wenig schweigsam ist. Es gibt zwar einen Übersichtsseite wo man sich den Status anzeigen lassen kann, dies beschränkt sich jedoch auf eine Tabelle mit zwei Zeilen (je Port eine), die Rufnummer, Anbieter und ob eine erfolgreiche Registrierung vorliegt oder nicht beinhalten. Gibt man z.B. einen falschen Benutzernamen/Passwort ein, so ist dort nur "Fehlgeschlagen" zu lesen. Hier könnte man eine etwas präzisere Aussage treffen. Ein richtiges Log mit den kompletten SIP-Nachrichten sucht man vergeblich (wobei dies eigentlich im Normalfall auch nicht vonnöten sein sollte, jedoch u.U. die Fehlersuche erleichtern kann).
4.2 Der Printserver
Schliesst man einen Drucker an die USB-Schnittstelle an, so steht dieser im LAN als Netzwerkdrucker zur Verfügung. Am SX553 muss hierzu überhaupt gar nichts konfiguriert werden, mann muss unter Windows lediglich einen neuen Drucker hinzufügen, was im Handbuch auch sehr ausführlich beschrieben ist und auch auf anhieb funktioniert hat. Das ganze funktioniert natürlich auch unter Linux, da es sich um einen einfachen LPD-Dienst handelt, der auf dem Router läuft.
Mittels lpd://<IP-Adresse>/lpt1 kann der Netzwerkdrucker z.B. von CUPS aus angesprochen werden. Leider wird dies im kompletten Handbuch nirgendwo erwähnt, so dass Linuxbenutzer hier zunächst mal herumprobieren müssen.
4.3 Der Fileserver
Alternativ kann an der USB-Schnittstelle auch eine USB-Festplatte (oder USB-Stick) betrieben werden. Hierbei werden Festplatten mit bis zu 4 Partitionen unterstützt die individuell (auch nur einzelne Verzeichnisse) mit oder ohne Passwortschutz bzw. Schreibschutz im Netzwerk freigegeben werden können.
An dieser Stelle kommt der meines Erachtens gravierendste Mangel des SX553 zum Vorschein: Man kann nur entweder Drucker oder Festplatte an der USB-Schnittstelle betreiben. Konnte man dies bei den Vorgängermodellen aufgrund des USB1.1-Interfaces noch etwas verstehen, macht es bei diesem Gerät nun wirklich keinen Sinn. Ich denke, dass es viele Benutzer gibt, die gerne beides zugleich nutzen würden.
Zum testen habe ich meinen Iriver H340 an den SX553 angeschlossen und konnte auch prima von Windows aus auf die freigegebene Festplatte zugreifen. Unter Linux liess sich die Partition leider nicht per smbmount mounten, woran das liegt konnte ich aber noch nicht genau nachvollziehen.
Was ich jedoch im Handbuch vermisse, ist ein Hinweis auf die unterstützten Dateisysteme. So werden lediglich FAT-Formatierte Datenträger unterstützt. NTFS-formatierte Festplatten werden zwar als solche erkannt, lassen sich aber nicht freigeben. Linux-Dateisysteme werden erst gar nicht erkannt.
Das Abmelden von USB-Geräten funktioniert nicht immer zuverlässig (auch mit neuester Firmware), hier muss man teilweise mehrmals im Webinterface versuchen das USB-Gerät anzuhalten oder die Fileserverfunktion zu deaktivieren, damit das funktioniert.
5. Erweitertes erweitertes Setup
Wie ich beim herumexperimentieren festgestellt habe, verfügt das Gerät auch über einen Telnet-Zugang, der im Übrigen auch leider nirgendwo in der Bedienungsanleitung erwähnt wird. Dieser läuft auf Port 8081 und kann mit Benutzername "admin" und dem Passwort des Webinterfaces verwendet werden.
Hier erhält man dann alle möglichen Statusinformationen über den Betriebszustand des Gerätes, den DSL-Anschluss und kann wirklich an allen Parametern des Geräts herumspielen. Leider sind die Erklärungen zu den einzelnen Funktionen sehr knapp gehalten, so dass man schon wissen sollte was sich hinter den Kommandos verbirgt / verbergen könnte.
Dieser Telnet-Zugang ist insbesondere dann interessant, wenn man den SX553 hinter einem bereits vorhandenen Router/Kabelmodem/... betreiben möchte.
Im Webinterface besteht zwar die Möglichkeit im WAN-Setup den Internetzugang zu deaktivieren, jedoch lässt sich dann keine Defaultroute mehr setzen, so dass sich dann z.B. die VoIP-Anschlüsse nicht mehr beim Provider registrieren können. Hierzu muss man dann nach dem Deaktivieren der Interneteinwahl über das Telnetinterface eine statische Route zum vorhandenen Router setzen und abspeichern. Danach war es dann möglich den SX553 problemlos hinter meinem vorhandenen Linux-Router zu betreiben. (siehe auch http://www.ip-phone-forum.de/showthread.php?t=71881)
6. Sonstiges:
DynDNS geht nur mit zwei vordefinierten Anbietern (DynDNS.org und tzo.com). Insbesondere kann man z.B. keine DynDNS-Aktualisierung per http(s)-Requests machen, wie es einige Anbieter (z.B. regfish.de) anbieten. Hier fände ich es schön, wenn es ein wenig mehr Optionen gäbe.
Für das WLAN wäre es noch interessant, wenn man die Sendeleistung des Gerätes bei Bedarf herabsetzen könnte. Benutzer deren Wohnung ohnehin nicht so gross ist, brauchen ja nicht unbedingt bis zur gegenüberliegenden Strassenseite zu funken
7. Fazit:
Für Otto-Normalsurfer der den SX553 WLAN Dsl als "einer für alles" einsetzen möchte ist dies auf alle Fälle ein empfehlenswertes Gerät. Die Anleitung beschreibt alle notwendigen Schritte sehr gut, das Webinterface ist übersichtlich und man ist mit wenigen Handgriffen online.
Das einzige, was wirklich stört ist, dass man nicht USB-Festplatte *und* Drucker gleichzeitig verwenden kann. Sonst wäre der SX553 ein Gerät, was meinen Linux-Router in der Ecke sofort erseten könnte
Mit dem Telnet-Zugang gibt es auch eine Möglichkeit, genaueren Einblick und Einfluss auf die Funktionen des Gerätes zu nehmen -- wenn man da auch stellenweise ein wenig im Dunkeln tappt, da hier keine wirkliche Dokumentation existiert.
8. Ausblick:
Nein, aufgeschraubt und nachgesehen, was den Router zum tick^H^Hklacken bringt, habe ich noch nicht. (Btw: Ja, das Gerät klackert wirklich ab und zu, da es Relais verbaut hat -- das ist aber normal und in der Bedienungsanleitung vermerkt). Auch habe ich die Punkte die mir beim testen negativ aufgefallen sind (eigentlich hauptsächlich die Sache mit dem Drucker oder Festplatte) auch an Siemens gemailt, allerdings befindet sich unser Ansprechpartner dort derzeit im Urlaub.
Wenn es hier also Neuigkeiten von Siemens gibt werde ich diese noch entsprechend nachreichen.
Gruss,
Rajo
Kurz vor Weihnachten hat Siemens dem IP-Phone-Forum ein Testgerät zur Verfügung gestellt, auch an dieser Stelle hierfür nochmals vielen Dank an Siemens!
Wegen den Weihnachtsfeiertagen und der Serverumstellung kommt der Testbericht nun ein wenig "verspätet", aber das macht ja nichts. Fangen wir also an:
Das Siemens Gigaset SX553 sollte mit einem EVP von 199,95 EUR demnächst im Fachhandel erhältlich sein. Ob es jedoch wie das Vorgängermodell SX541 ebenfalls mit einem Sipgate-Guthaben ausgeliefert wird, ist mir jedoch nicht bekannt. Desweiteren gibt es das SX553 auch in einer Ausführung ohne WLAN.
1. Lieferumfang
Die Verpackung beinhaltet
- den Router
- das Steckernetzteil
- 2 CAT5-Kabel
- ein 'Telefonkabel' (eigentlich auch CAT5...)
- ein Adapter mit TAE-Stecker und RJ45-Buchse für den analogen Telefonanschluss
- ein Adapger mit TAE-Buchse für den Anschluss analoger Telefon an den Router
- eine CD-ROM mit ausführlicher Bedienungsanleitung und Windows98/ME-Treibern
- eine Kurzbedienungsanleitung
2. Der Router
Der SX553 WLAN dsl bietet folgenden Funktionsumfang:
- 1 ADSL-Port zum Splitter
- 1 4-Port 10/100 Mbit-Switch
- 2 Anschlüsse für analoge Telefone
- 1 kombinierter Analog/ISDN-Anschluss um den Router an das Telefonnetz anzuschliessen
- 1 USB2.0 Anschluss
- 2 WLAN-Antennen, (802.11 b/g, sowie "Atheros SuperG" mit 108Mbit/s)
3. Die Inbetriebnahme
Mit Hilfe der Kurzbedienungsanleitung war es sehr einfach möglich den Router an einem T-DSL Anschluss in Betrieb zu nehmen. Sobald man das Gerät einschaltet ist es unter der IP-Adresse 192.168.2.1 (ohne Passwort) im (W)LAN erreichbar. Das Webinterface ist sehr übersichtlich und gliedert sich in ein "Basic-Setup", ein "Sicherheits-Setup" und "Erweitertes Setup".
Das "Basic-Setup" dient dazu zunächst die SSID für das WLAN und den WLAN-Kanal festzulegen. Anschliessend kann der Internet-Provider konfiguriert werden, für viele Anbieter gibt es hier schon eine Liste mit vordefinierten Einstellungen.
Im Anschluss an das "Basic-Setup" kann direkt das "Sicherheits-Setup" ausgeführt werden, wo zunächst ein Passwort für das Gerät verlangt wird und anschliessend die gewünschte WLAN-Verschlüsselung (ohne, WEP, WPA/WPA2, WPA2) konfiguriert werden kann.
Nachdem ich meine T-Online Zugangsdaten eingerichtet und WPA/WPA2-Verschlüsselung (mit Pre-shared Key) aktiviert hatte konnte ich sofort von meinem Laptop (Windows XP) per WLAN im Internet surfen.
4. Erweitertes Setup
Will man nun den kompletten Funktionsumfang verwenden, so muss man sich in das "Erweiterte Setup" begeben. Von Haus aus sind sowohl WLAN als auch NAT und Firewall aktiv, diese können hier entweder komplett abgeschaltet oder nach Wunsch konfiguriert werden. Das Gerät bietet hierbei eigentlich alle Funktionalität die man von einem Router erwartet:
- WLAN: MAC-Filterung, WEP/WPA(2)-Verschlüsselung, Repeaterfunktion
- NAT: Adress-Mapping, Portforwarding, DynDNS
- Firewall: Zugangskontrolle für PCs, URL-Sperren, Zeitplanregeln, "Hackerabwehr" (Möglichkeit bestimmte vordefinierte Dienste zu sperren), DMZ
Kommen wir zu den Besonderheiten:
4.1 Die Telefonieanschlüsse
Wie erwähnt kann der SX553 an einen vorhanden Analog- oder ISDN-Anschluss betrieben werden und bietet Anschlussmöglichkeiten für zwei analoge Endgeräte. Eingehende Telefonate werden automatisch an das Telefon an der Phone1-Buchse durchgereicht. Sind keine VoIP-Anbieter konfiguriert so gehen auch abgehende Gespräche automatisch über das Festnetz. Diese Funktionalität ist auch dann gegeben, wenn der Router komplett stromlos ist.
Allerdings funktioniert dies nur an einem Analoganschluss und nicht am ISDN-Anschluss (zumindest nicht an meinem). Etwaige Hinweise hierauf finden sich jedoch leider nicht im Handbuch.
Für jeden der beiden analogen Telefonports kann ein SIP-Anbieter konfiguriert werden. Im Gerät sind bereits einige Anbieter vorkonfiguriert, man kann aber auch jeden beliebigen anderen eintragen. Die vom Gerät unterstützten Audiocodecs sind G.711, G.729a und G.723.1 -- wie bei so vielen anderen Geräten sind z.B. alternative Codecs wie GSM nicht vorhanden.
Testtelefonate über Sipgate mit G.729-Codec (ich hab halt nur T-DSL1000) liefen einwandfrei, dank QoS konnte man auch noch nebenher Downloads etc. machen.
Darüberhinaus gibt es die Möglichkeit zweistellige Kurzwahlen (mit *7XX# oder als Vanity-Rufnummer), sowie eigene Wahlregeln, z.B. für Call-by-Call bei Festnetzgesprächen zu definieren. Auch können hier z.B. Rufnummernbereiche gesperrt werden.
Einziger negativer Kritikpunkt hier ist, dass das Gerät zum VoIP-Status ein wenig schweigsam ist. Es gibt zwar einen Übersichtsseite wo man sich den Status anzeigen lassen kann, dies beschränkt sich jedoch auf eine Tabelle mit zwei Zeilen (je Port eine), die Rufnummer, Anbieter und ob eine erfolgreiche Registrierung vorliegt oder nicht beinhalten. Gibt man z.B. einen falschen Benutzernamen/Passwort ein, so ist dort nur "Fehlgeschlagen" zu lesen. Hier könnte man eine etwas präzisere Aussage treffen. Ein richtiges Log mit den kompletten SIP-Nachrichten sucht man vergeblich (wobei dies eigentlich im Normalfall auch nicht vonnöten sein sollte, jedoch u.U. die Fehlersuche erleichtern kann).
4.2 Der Printserver
Schliesst man einen Drucker an die USB-Schnittstelle an, so steht dieser im LAN als Netzwerkdrucker zur Verfügung. Am SX553 muss hierzu überhaupt gar nichts konfiguriert werden, mann muss unter Windows lediglich einen neuen Drucker hinzufügen, was im Handbuch auch sehr ausführlich beschrieben ist und auch auf anhieb funktioniert hat. Das ganze funktioniert natürlich auch unter Linux, da es sich um einen einfachen LPD-Dienst handelt, der auf dem Router läuft.
Mittels lpd://<IP-Adresse>/lpt1 kann der Netzwerkdrucker z.B. von CUPS aus angesprochen werden. Leider wird dies im kompletten Handbuch nirgendwo erwähnt, so dass Linuxbenutzer hier zunächst mal herumprobieren müssen.
4.3 Der Fileserver
Alternativ kann an der USB-Schnittstelle auch eine USB-Festplatte (oder USB-Stick) betrieben werden. Hierbei werden Festplatten mit bis zu 4 Partitionen unterstützt die individuell (auch nur einzelne Verzeichnisse) mit oder ohne Passwortschutz bzw. Schreibschutz im Netzwerk freigegeben werden können.
An dieser Stelle kommt der meines Erachtens gravierendste Mangel des SX553 zum Vorschein: Man kann nur entweder Drucker oder Festplatte an der USB-Schnittstelle betreiben. Konnte man dies bei den Vorgängermodellen aufgrund des USB1.1-Interfaces noch etwas verstehen, macht es bei diesem Gerät nun wirklich keinen Sinn. Ich denke, dass es viele Benutzer gibt, die gerne beides zugleich nutzen würden.
Zum testen habe ich meinen Iriver H340 an den SX553 angeschlossen und konnte auch prima von Windows aus auf die freigegebene Festplatte zugreifen. Unter Linux liess sich die Partition leider nicht per smbmount mounten, woran das liegt konnte ich aber noch nicht genau nachvollziehen.
Was ich jedoch im Handbuch vermisse, ist ein Hinweis auf die unterstützten Dateisysteme. So werden lediglich FAT-Formatierte Datenträger unterstützt. NTFS-formatierte Festplatten werden zwar als solche erkannt, lassen sich aber nicht freigeben. Linux-Dateisysteme werden erst gar nicht erkannt.
Das Abmelden von USB-Geräten funktioniert nicht immer zuverlässig (auch mit neuester Firmware), hier muss man teilweise mehrmals im Webinterface versuchen das USB-Gerät anzuhalten oder die Fileserverfunktion zu deaktivieren, damit das funktioniert.
5. Erweitertes erweitertes Setup
Wie ich beim herumexperimentieren festgestellt habe, verfügt das Gerät auch über einen Telnet-Zugang, der im Übrigen auch leider nirgendwo in der Bedienungsanleitung erwähnt wird. Dieser läuft auf Port 8081 und kann mit Benutzername "admin" und dem Passwort des Webinterfaces verwendet werden.
Hier erhält man dann alle möglichen Statusinformationen über den Betriebszustand des Gerätes, den DSL-Anschluss und kann wirklich an allen Parametern des Geräts herumspielen. Leider sind die Erklärungen zu den einzelnen Funktionen sehr knapp gehalten, so dass man schon wissen sollte was sich hinter den Kommandos verbirgt / verbergen könnte.
Dieser Telnet-Zugang ist insbesondere dann interessant, wenn man den SX553 hinter einem bereits vorhandenen Router/Kabelmodem/... betreiben möchte.
Im Webinterface besteht zwar die Möglichkeit im WAN-Setup den Internetzugang zu deaktivieren, jedoch lässt sich dann keine Defaultroute mehr setzen, so dass sich dann z.B. die VoIP-Anschlüsse nicht mehr beim Provider registrieren können. Hierzu muss man dann nach dem Deaktivieren der Interneteinwahl über das Telnetinterface eine statische Route zum vorhandenen Router setzen und abspeichern. Danach war es dann möglich den SX553 problemlos hinter meinem vorhandenen Linux-Router zu betreiben. (siehe auch http://www.ip-phone-forum.de/showthread.php?t=71881)
6. Sonstiges:
DynDNS geht nur mit zwei vordefinierten Anbietern (DynDNS.org und tzo.com). Insbesondere kann man z.B. keine DynDNS-Aktualisierung per http(s)-Requests machen, wie es einige Anbieter (z.B. regfish.de) anbieten. Hier fände ich es schön, wenn es ein wenig mehr Optionen gäbe.
Für das WLAN wäre es noch interessant, wenn man die Sendeleistung des Gerätes bei Bedarf herabsetzen könnte. Benutzer deren Wohnung ohnehin nicht so gross ist, brauchen ja nicht unbedingt bis zur gegenüberliegenden Strassenseite zu funken
7. Fazit:
Für Otto-Normalsurfer der den SX553 WLAN Dsl als "einer für alles" einsetzen möchte ist dies auf alle Fälle ein empfehlenswertes Gerät. Die Anleitung beschreibt alle notwendigen Schritte sehr gut, das Webinterface ist übersichtlich und man ist mit wenigen Handgriffen online.
Das einzige, was wirklich stört ist, dass man nicht USB-Festplatte *und* Drucker gleichzeitig verwenden kann. Sonst wäre der SX553 ein Gerät, was meinen Linux-Router in der Ecke sofort erseten könnte
Mit dem Telnet-Zugang gibt es auch eine Möglichkeit, genaueren Einblick und Einfluss auf die Funktionen des Gerätes zu nehmen -- wenn man da auch stellenweise ein wenig im Dunkeln tappt, da hier keine wirkliche Dokumentation existiert.
8. Ausblick:
Nein, aufgeschraubt und nachgesehen, was den Router zum tick^H^Hklacken bringt, habe ich noch nicht. (Btw: Ja, das Gerät klackert wirklich ab und zu, da es Relais verbaut hat -- das ist aber normal und in der Bedienungsanleitung vermerkt). Auch habe ich die Punkte die mir beim testen negativ aufgefallen sind (eigentlich hauptsächlich die Sache mit dem Drucker oder Festplatte) auch an Siemens gemailt, allerdings befindet sich unser Ansprechpartner dort derzeit im Urlaub.
Wenn es hier also Neuigkeiten von Siemens gibt werde ich diese noch entsprechend nachreichen.
Gruss,
Rajo