FTP Server (vsftpd) auf der FritzBox (ohne freetz)

rama_2 · 26 Sep 2009

Hallo zusammen,

ich habe seit kurzem eine Fritzbox 7141. Nun möchte ich gerne eine externe Festplatte über den USB Slot anschließen und darauf einen FTP Server laufen lassen, damit ich verschiedenen Benutzern Zugriff auf einzelne Ordner geben kann.

Im Internet habe ich bereits gelesen, dass man z.B. "vsftpd" vom USB Stick / Festplatte aus nachladen können soll. Leider habe ich als Linux-Unkundiger keine Idee, wie ich mit der Datei vsftpd-2.2.0.tar.gz weiter verfahren soll.
Kann ich die Datei einfach mit WinRar auf die externe Platte entpacken? Wie kann ich danach den FTP Server starten und wie beenden?

Mit Telnet & co. habe ich bereits ein wenig Erfahrung gesammelt. Nach Möglichkeit sollte kein Freetz / Firmwaremod nötig sein.

Viele Grüße & ein großes Dankeschön für jede Hilfe!
rama_2

linuxkasten · 26 Sep 2009

Hallo, mit deiner Datei wirst du erstmal nichts anfangen können. Die muss erstmal kompiliert werden.
Ich (bzw. Freetz) hab mal das kompilieren (und statische) Linken übernommen. Die Datei im Anhang musst du dann auf deinen USB-Stick entpacken, dann "chmod 777 /pfad/zur/datei" machen und dann starten.

rama_2 · 26 Sep 2009

Wow, da bin ich aber platt! Vielen Dank für deine schnelle Hilfe!

Sorry, wenn ich noch mal nachfragen muss: Jetzt liegt die kompilierte Datei auf dem USB Stick und ich habe in telnet in das Verzeichnis var/media/ftp/[USB_DEVICE]/vsftpd gewechselt. Darin liegt die Datei, die du mir geschickt hast. Aber wie kann ich die jetzt starten

Außerdem ist mir schleierhaft, wo die Konfiguration des FTP Servers vorgenommen werden kann, wenn es nur diese eine Datei ist und die vsftpd.conf nicht vorhanden ist

(Konfiguration siehe http://www.selflinux.org/selflinux/html/vsftpd04.html#d91e350)

PS: Ich bin wie gesagt kein Linux-Fachmann, aber würde man mit "chmod 777" nicht theoretisch dem "public" Benutzer auf der Box (sofern es den dort gibt?) Vollzugriff gewähren und damit eine Sicherzeitlücke enstehen? Eigentlich müsste doch auch "chmod 711" funktionieren...

PPS: Aus reiner Neugier: Kannst du mir sagen, ob eine Kompilierung auch irgendwie (emuliert) auf einem Windows-System möglich ist bzw. wo man sowas nachlesen kann?

Viele Grüße nochmals,
rama_2

linuxkasten · 27 Sep 2009

Ich denke nicht, bzw. wenn, dann nur mit großen Einschränkungen (Stichwort Cygwin).

Starten tut man den mit "./vsftpd", wenn du dich grade im Verzeichnis befindest, wo er installiert ist. Das mit dem chmod musst du ausprobieren; ich denke schon, dass es funktioniert (eigentlich müsste doch 111 auch reichen, oder? kenn mich da nicht so aus...)
Wenn er dann mal läuft, wird er sich warscheinlich über eine fehlende Config-Datei beschweren. Die musst du erstellen (keine Ahnung wie die aufgebaut ist) und ihn dann so starten: "/pfad/zum/dings/vsftpd /pfad/zur/configdatei".

sf3978 · 27 Sep 2009

rama_2 schrieb:
PS: Ich bin wie gesagt kein Linux-Fachmann, aber würde man mit "chmod 777" nicht theoretisch dem "public" Benutzer auf der Box (sofern es den dort gibt?) Vollzugriff gewähren und damit eine Sicherzeitlücke enstehen? Eigentlich müsste doch auch "chmod 711" funktionieren...

Freetz installiert den vsftpd mit chmod 755:

-rwxr-xr-x 1 root root 1225976 Sep 26 15:01 vsftpd

rama_2 · 29 Sep 2009

Ok, jetzt habe ich alles nach Anleitung getan:

-integrierten ftp-Server abgeschaltet (im Webmenü der Fritzbox)
-kompilierte vsftp-Datei auf die externe Festplatte gespielt
-auf meiner FritzBox mit original Firmware mit Telnet eingeloggt und per chmod die Berechtigungen auf 777 gesetzt
-das Programm mit ./vsftpd gestartet...

Und dann passiert... nichts

D.h., des "#"-Zeichen verschwindet und der der Cursor "_" blinkt.

Ich schätze, dass das an der fehlenden Konfigurationsdatei liegt, aber hier komme ich leider nicht weiter. Irgendwo müssen ja auch noch die Benutzer und deren Zugriffsrechte abgelegt werden. Habt ihr da noch einen Tipp für mich? Und wie kann ich den Server eigentlich wieder beenden?

Danke für eure Hilfe,
Gruß,

rama_2

linuxkasten · 29 Sep 2009

Schau doch mal, ob du dann auf den Server zugreifen kannst, wenn nichts mehr passiert...

rama_2 · 30 Sep 2009

Sooo, spätestens jetzt scheint es ohne Freetz wirklich nicht mehr weiter zu gehen. Der nicht gepatchten Firmware fehlt nämlich der Befehl "adduser", mit dem man neue Benutzer für das System als auch vsftpd hinzufügen kann.

Und wenn man einen FTP Server mit nur einem User hat, kann man auch gleich beim AVM nativen Server bleiben.

linuxkasten · 1 Okt 2009

Dann brauchst du eben auch eine Busybox.....die kann ich bei Gelegenheit mal hochladen.

linuxkasten · 2 Okt 2009

Freetz-Busybox

So, hier die von Freetz erzeugte Busybox.
kopier sie irgendwo hin auf den Stick, dann mach
"mv /pfad/zur/neuen/busybox.tar /pfad/zur/neuen/busybox", dann
"chmod 777 /pfad/zur/neuen/busybox".
Den Befehl "adduser" kannst du dann beispielsweise so ausführen:
"/pfad/zur/neuen/busybox adduser neueruser".
Willst du diese Busybox bis zum Reboot als Standard verwenden, so müsste das so gehen:
"mount -o bind /pfad/zur/neuen/busybox /bin/busybox".
Danach kannst du dann beispielsweise "adduser" auch ohne das vorangestellte "/pfad/zur/neuen/busybox" ausführen.

Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob das so jetzt hinhaut, das musst du eben ausprobieren.

rama_2 · 17 Okt 2009

Hallo linuxkasten,

du schreibst bei den Dateien ("vsftpd.tar.gz" als auch "busybox.tar") immer, dass Freetz sie erzeugt hat.

Ich habe inzwischen auch mal versucht das Package von der vsftpd Seite selbst mit StinkyLinux zu kompilieren, aber bei mir entsteht da immer nur ein Ordner mit vielen kleinen Dateien und nicht wie die Datei, die du angehängt hast.
Kannst du mir bitte sagen, wie du diese Datei erzeugt hast?

Außerdem wundert es mich, dass man für jeden FTP User einen eigenen User im Betriebssystem erstellen muss. Ich hätte eigentlich erwartet, dass es eine Datei wie die vsftpd_conf gibt, in der man einfach alle User mitsamt ihren Heimverzeichnissen einträgt

Bitte noch einmal um Hilfe... :noidea:

Viele Grüße,
rama_2

PS: Kurzer Erfahrungsbericht: Ansonsten hat ein erster Test zum Kennenlernen von vsftpd mit Freetz gut funktioniert. Lediglich den internen FTP Server musste ich entgegen der Anleitung eingeschaltet lassen, damit der vsftpd Server aus dem Internet erreichbar war.
Jetzt geht es eben noch mal daran, das Programm auf den USB Stick auszulagern.

linuxkasten · 17 Okt 2009

Tu doch einfach Freetz drauf

Ich hab mir lediglich die Datei "packages/vsftp/root/usr/bin/vsftp" (von Freetz aus) genommen und dann ein ".tar" an den Dateinamen angehängt (sonst kann man es hier nicht hochladen) und dann eben hochgeladen.

Mit der Benutzerverwaltung kenn ich mich eher nicht so aus...

rama_2 · 19 Okt 2009

Hallo linuxkasten,

tausend Dank mal wieder für deine schnellen Antworten!

Auf dein Anraten hin habe ich mich jetzt doch genauer mit Freetz beschäftigt. Einige Freetz-Packages (wie z.B. Apache) werden "dynamisch" und alternativ auch "statisch verlinkt" angeboten.
Was statische / dynamische Links sind ist mir von der Webseitengestaltung her bekannt, aber was bedeutet das in Hinblick auf Freetz? Was für Vor- bzw. Nachteile hat die statische Verlinkung von Freetz-Paketen?

Ich habe außerdem die vsftpd Binary im Ordner packages\vsftpd-2.2.0\root\usr\sbin gefunden, wie du es beschrieben hast. Allerdings ist sie merkwürdiger Weise nur 160KB groß und deine Version fast 1,14MB. Kannst du mir sagen, woran das liegt?

Viele Grüße,
rama_2

sf3978 · 19 Okt 2009

rama_2 schrieb:
[...], aber was bedeutet das in Hinblick auf Freetz? Was für Vor- bzw. Nachteile hat die statische Verlinkung von Freetz-Paketen?

Ich habe außerdem die vsftpd Binary im Ordner packages\vsftpd-2.2.0\root\usr\sbin gefunden, wie du es beschrieben hast. Allerdings ist sie merkwürdiger Weise nur 160KB groß und deine Version fast 1,14MB. Kannst du mir sagen, woran das liegt?

Siehe hier: klick bzw. poste mal deine versteckte .config-Datei.

rama_2 · 19 Okt 2009

Habe deinen Link gelesen. Das bedeutet dann wohl, dass der Unterschied der Dateigrößen daher kommt, dass im größeren File noch andere "Pakete" (in diesem Fall wohl SSL) statisch mit eingebunden sind und bei meiner Version bisher noch nicht.

Was dann auch gleich die Frage beantwortet, was "statisch" bedeutet. Frei übersetzt: Alle zum Ausführen eines Programms benötigten Ressourcen sind mit in die Binary kompiliert, ja?

Allerdings weiß ich nicht, welche versteckte .config du meinst bzw. wo ich sie finden kann.

Danke nochmals,
rama_2

PS: Da in dem verlinkten FAQ Artikel noch einmal zwischen alten und neuen Boxen unterschieden wurde: Ich habe die 7141.

sf3978 · 19 Okt 2009

rama_2 schrieb:
Was dann auch gleich die Frage beantwortet, was "statisch" bedeutet. Frei übersetzt: Alle zum Ausführen eines Programms benötigten Ressourcen sind mit in die Binary kompiliert, ja?

Ja.

rama_2 schrieb:
Allerdings weiß ich nicht, welche versteckte .config du meinst bzw. wo ich sie finden kann.

Siehe hier: klick, die Punkte "Wo finde ich diese berühmte .config-Datei?" und "Wie bekomme ich die .config-Datei auf den PC?".

linuxkasten · 19 Okt 2009

@ rama_2:
Dann hast du eine "alte".

Beim vsftp findet sich eine Unteroption für statisches Linken. Das hab ich aktiviert und dann das Binary hochgeladen.
Ich würde, wenn möglich, immer dynamisch wählen, da sich so mehrere Programme die selbe Library teilen können. Manche Sachen (z.B. libcrypto) machen dann allerdings Probleme, wie im Link geschildert.

FTP Server (vsftpd) auf der FritzBox (ohne freetz)

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