[Info] Siemens OpenStage WL3 alias Ascom i62 in "heimischem WLAN" - ein Erfahrungsbericht

hjm82

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28 Jan 2013
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Hallo!

Neben den Fragen, die ich habe, möchte ich im Gegenzug hier ein paar Infos bereitstellen, die ich in letzter Zeit zu einem großen Anteil selbst erarbeiten mußte, da ich nichts Vergleichbares im Internet dazu gefunden habe.

Wie in meiner Geräteliste unübersehbar zu erkennen ist, bin ich ein großer Freund der klassischen Telefonietechniken und zufriedener Nutzer von echtem ISDN, "externes" VoIP kommt für mich, so lange irgendwie möglich, nicht in Frage. Allerdings bin ich der Technik zur Verwendung im LAN durchaus aufgeschlossen - etwa um (stationäre) Telefone in nur mit Netzwerk ausgestattete Ecken zu bekommen oder auch, um eine Alternative zu DECT zu haben, mit der auch Headsets und Freisprechen am Mobilteil möglich sind (es gibt ja DECT-freie Schnurlos-Klassiker, aber die haben alle "weder-noch").

Angesichts des aktuellen VoIP-"Hypes" dachte ich mir, daß es nur konsequent sein müßte, daß auch WLAN-Telefone am Markt verfügbar sein sollten - eine Recherche ergab jedoch schnell eine sehr überschaubare Auswahl. Da ich ein durchgängiges 802.11abgn-WLAN habe und die "n"-Modi neben (für Sprache weniger wichtigem) Durchsatz unter anderem auch bessere Stromspartechniken erlauben, begann mich das Ascom i62 sehr stark zu interessieren - bietet es doch alle gewünschten Funktionen und volle 802.11abgn-Unterstützung. Allerdings ist das Gerät nicht gerade sehr preiswert...

Einige Tage später entdeckte ich dann das Siemens OpenStage WL3, was dem Ascom irgendwie sehr ähnlich sieht. Eine genauere Analyse der zugehörigen Dokumente zeigte schnell, daß es sich tatsächlich um ein fast baugleiches Gerät mit nur marginalen Änderungen handelt, es allerdings deutlich günstiger zu haben ist.

Unter diesen Aspekten ließ ich ich auf den Versuch ein und bestellte ein solches Gerät plus die Ladeschale, welche nicht im Lieferumfang des Telefons enthalten ist.

Nach dem Erhalt des Geräts und ersten Gehversuchen am TR200 machte sich jedoch etwas Ernüchterung breit: das Menüsystem des Gerätes bietet wichtige Einstellungen nicht an, sie lassen sich laut Anleitung nur mit einem Tool namens "WinPDM" und dem zugehörigen USB-Adapter konfigurieren. Der Name "WinPDM" läßt an dieser Stelle übrigens auch wieder etwas aufhorchen - denn er wird auch von Ascom überall erwähnt. Dies solte später noch wichtig sein...

Das KO-Kriterium der nicht verfügbaren Einstellungen ist der SIP-Benutzername: man kann über das Menü als "SIP Proxy ID" nämlich nur den Domänenanteil der SIP-Kennung ändern, nicht aber den davorstehenden Nutzernamen. Dieser war fest auf eine Gerätekennung eingestellt, was mit Geräten wie Horstbox oder TR200 nicht funktioniert, da diese die hier die interne Rufnummer erwarten.

Nun war guter Rat teuer - entweder eine andere Anlage testen oder diesen USB-Adapter besorgen. Ich entschied mich ffür letzteres, da deutlich günstiger und im Falle schon eines weiteren Geräts lohnenswerter, da spätestens dann jedes Gerät eine eindeutige Kennung haben sollte und sicher auch andere Parameter optimiert werden können sollten.

Gedacht, getan - nächstes Problem: keine Software dabei. Bei Siemens im Netz gesucht - es findet sich nur die Aussage, daß die Software nur registrierten Kunden und/oder Händlern gegeben wird - toll: Siemens-Seite

Nun sollte sich die Erinnerung an das Ascom i62 auszahlen: hier wurde auch WinPDM erwähnt, und nach einigem Suchen habe ich in dieser Downloadliste von einer Schweizer Ascom-Vertretung (ans untere Ende scrollen) die neueste WinPDM-Version 3.9.4 gefunden.

Was man dabei beachten muß: nach dem Ende der Installation manuell den "USB-Treiber" aus dem Unterverzeichnis nachinstallieren. Oh Wunder - er bringt netterweise einen namentlichen Eintrag für das OpenStage WL3 mit, der (ggf. neben anderen gewünschten Einträgen) auszuwählen ist.

Nun kommt wieder ein spannender Moment: Telefon an den USB-Adapter anschließen - ein Moment der Freude, es wird angezeigt und der Treiber in Windows-Manier dem Gerät zugeordnet! Gleich darauf aber wieder ein Rückschlag: der wichtige Menüpunkt "Edit Parameters" ist ausgegraut, da man dafür zuerst eine Package- (*.pkg) oder Definitions- (*.def) Datei benötigt.

Was nun? Von Siemens gibt es bekanntlich nichts Freies, aber mal wieder hilft Ascom: auf der US-amerikanischen Seite gibt es recht versteckt ein Download-Paket namens "i62 hotfix 2.5.9", in welchem sich die gesuchte Def-Datei letztlich finden wird.

Mit einem universellen Archivtool kann diese Datei mehrfach entpackt werden: in der ersten Stufe erhält man (u.a.) eine Datei "Ascom_i62_v2.5.9.pkg", die wiederum mit einem Archivtool geöffnet werden kann, wo dann (u.a.) eine "i62_Talker_v2.5.9.pkg" zum Vorschein kommt. Diese kann erneut entpackt werden, was dann endlich die gesuchte "pdm_i62_Talker_p14.45_d133.1.def" zum Vorschein bringt. Erinnert irgendwie an diese russischen Figuren zum Ineinanderstecken...

Das Ziel ist hiermit noch nicht erreicht - außer es liegt ein "echtes" Ascom i62 vor, dann kann die Datei direkt in WinPDM geladen und das Telefon konfiguriert werden. Für das WL3 ist dagegen noch etwas Handarbeit erforderlich: die Datei muß geöffnet und die zweite Zeile geändert werden. Dort steht unter anderem "i62 Talker" - die Siemens-Bezeichnung für das äquivalente Gerät ist "WL3", was anstelle des vorgenannten Werts hier eingetragen wird.

Die derart modifizierte Datei kann nun in WinPDM geladen werden - wird dann das Telefon einmal ab- und wieder angesteckt, kann endlich im aufppoppenden Dialog die Parameterbearbeitung angewählt werden!

Neben den erforderlichen Einstellung bzgl. der SIP-Registrierung empfiehlt es sich, noch einige WLAN-Einstellungen zu prüfen. In meinem Fall war das insbesondere das Ändern der Regdomain von "World" nach "ETSI" und das Entfernen der Kanalbevorzugung "1/6/11" im 802.11bgn-Band (umstellen auf "all" oder eine Liste aller möglichen Kanäle im eigenen WLAN angeben).

Ein weiterer Parameter sollte sich noch als änderungswürdig herausstellen: mir fiel bei ersten Tests auf, daß das Roaming von einem zum nächsten AP hervorragend geht - aber nur beim ersten Mal, bei Rückkehr vom "neuen" zum "vorigen" AP brach die Verbindung mehrere Sekunden ab.

Da ich meine D-Link-APs sehr gut kenne (und auch schon einige Bugs in deren Firmware gefunden und an D-Link gemeldet habe), fiel mir aus deren Syslog die Meldung ein, die immer gerne bei "einfach so" abgesteckten WLAN-Adaptern auftaucht und sinngemäß lautet: Deauthentifizierung aufgrund Zeitüberschreitung - und die Tatsache, daß das immer etwas dauert, wenn sich vor dem Timeout derselbe Client wieder anmelden will.

Hierzu gibt es in der Ascom-Konfiguration einen interessanten Parameter: "Deauthenticate on roaming" (sinngemäßer Wortlaut). Und das ist standardmäßig deaktiviert... also schnell aktiviert, wenn genau so ein "Vertuschen" von den APs nicht gemocht wird - und siehe da, seit diesem Zeitpunkt funktioniert das Roaming perfekt, hin und her zwischen allen 3 APs. Sogar ein AP, der über Powerline angebunden ist, macht absolut keine Probleme.


Das ist jetzt ein sehr langer Textbeitrag geworden, aber vielleicht hilft er ja irgendwann mal irgendjemand. Insgesamt finde icch es sehr schade, daß Ascom/Siemens einem den Weg zur Inbetriebnahme sehr schwer machen, wenn ich auch weiß, daß die Zielgruppe für solche Geräte nicht im privaten Bereich liegt. Aber dennoch könnte man interessierte Kunden durchaus "mitnehmen" - es gibt ja immer wieder genug Fragen nach WLAN-Telefonen, und unabhängig davon ob man DECT mag oder nicht, muß sachlich gesehen DECT nicht zusätzlich sein, wenn ein gutes WLAN vorhanden ist. In meinem Fall versorgt das WLAN ein Haus mit 3 Stockwerken, jedes Stockwerk hat einen mittigen AP.

Für heute möchte ich diesen Beitrag so abschließen, bin aber gerne für weitere Fragen offen, falls jemand ein ähnliches Gerät hat oder damit liebäugelt.

Für mich ein noch offener Punkt ist aktuell die mögliche Reduktion der Paketisierungszeit auf das Minimum von 10 ms, wo ich prüfen muß, ob es effektiv was bringt (und ob es der TR200 akzeptiert).

Ansonsten erfüllt das Telefon bisher meine Erwartungen rundum einwandfrei - Sprachqualität und Roaming lassen kaum Wünsche offen, der Übergang zwischen APs ist in der Regel nicht hörbar (lediglich manchmal ist ein leichtes "Klickgeräusch" wahrnehmbar). Freisprechen und Headset-Betrieb sind sehr gut gelöst - insbesondere für Headsets sind recht umfangreiche Einstellungen möglich, z.B. ist die Mikrofonverstärkung über das Konfigurationstool einstellbar, und im Telefon selbst sind mehrere Headset-Arten als Vorauswahl definiert.


Beste Grüße,

Hans-Jürgen


UPDATE: habe den Beitrag - um einige Bilder ergänzt - nun auch auf meiner privaten Homepage veröfffentlicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

das Ascom i62 ist in der Tat die erste bezahlbare Möglichkeit für den klassischen Mobilteileinsatz. Preislich ist es noch abgehoben (ca. 350 EUR als Set mit Ladeschale + 100 EUR Programmer).

Die Funktionen sind im Vergleich zu aktuellen Gigasets geradezu spartanisch, dafür ist es Robust und die Telefoniequalität kann mit der Nokia E-Serie mithalten.

Man sollte auf jeden Fall auf gute APs achten, die echtes Roaming mit 802.11r, 802,11k bieten. Das Handover klappt dann besser als bei den meisten DECT-Lösungen. Funktionierendes QoS ist bei einem Shared-Medium Pflicht. Funktioniert dieses, will man sicherlich nicht mehr zu DECT zurück :), außer notgedrungen, wenn Reichweite und Abschirmung es nicht anders zu lassen.

Der Preis rührt sicherlich auch daher, dass es einiges an KnowHow erfordert und eine normaler Benutzer so etwas leider nicht out-of-the-box in Betrieb nehmen kann.
 
Hallo,

das "spartanisch" kann ich je nach Sichtweise sehr gut nachvollziehen - dieses "Ding" ist einfach ein reines, aber sehr gutes Telefon ohne Schnickschnack, wenn man von den "Sonderversionen" absieht, die aber für spezielle Einsatzzwecke gedacht sind und ebenfalls nicht zum Multimedia-Gerät werden.

Gerade diese Beschränkung (bzw. besser gesagt der Schwerpunkt) auf gute Telefonie war für mich ein Grund, das Gerät auszuprobieren - und die Erwartungen hat es bis heute mehr als erfüllt, ich würde es nach all den gesammelten Erfahrungen jederzeit wieder kaufen und auch empfehlen (habe mittlerweile selbst auch ein zweites Exemplar im Einsatz). Man hat den Eindruck, daß es durchaus von Praktikern der Telefonie entwickelt worden ist, wenn man z.B. die Einstellmöglichkeiten für Headsets, für Hörgerätekompatibilität, für die Art der Speicherung der Lautstärke (Rücksetzung auf per Konfiguration definierte Werte nach jedem Gespräch oder Beibehaltung der zuletzt gewählten Werte) betrachtet, oder etwa die Freisprechfunktion, die selbst bei recht hohen Lautstärken einen vollen und "schepperfreien" Klang erlaubt. Dazu ist es kompakt, stabil und relativ gut gegen Schmutz und Feuchtigkeit geschützt - wobei es natürlich kein "Outdoorhandy" ist. Auch Display und Menüführung sind weitgehend zweckmäßig und logisch - beim Begriff "Gigaset" fallen mir als Gegensatz Tischtelefone der sogenannten "Pro"-Reihe ein, die z.B. weder eine lange Nummer auf einen Blick anzeigen können, noch einheitlich auf/ab _oder_ links/rechts für die Auswahl eines Menüpunkts nutzen, sondern beides querbeet. Und bei Gigaset-Mobilteilen mag zwar die "Feature"-Anzahl hoch und ein (je nach Standpunkt) "ansprechendes" Design vorhanden sein, allerdings scheint die mechanische Qualität und Haltbarkeit eher nachrangiger Wichtigkeit zu sein (auch im Vergleich zu frühen Gigasets wie die 1000/2000/3000er-Reihen). Das einzige, was - ohne es in der Hand gehabt zu haben - dort von den Neugeräten noch stabil und zweckmäßig aussieht, ist das R410H.


Beste Grüße,

Hans-Jürgen
 
Hallo,

noch ein kleiner Nachtrag zum QoS-Thema: unter folgendem Link ist ein sehr informatives Dokument zu finden, das die Mechanismen von WMM und dem damit verbundenen U-APSD sehr ausführlich - und netterweise am Bespiel des Ascom i62 - erklärt: U-APSD explained and debugged. Interessant finde ich hierbei besonders die Bemerkung weiter hinten im Dokument, daß das i62 nach einigen Problemen mit dem Vorgängermodell i75 etwas "fehlertoleranter" bzgl. QoS ist, indem es mit jedem Triggerframe (zu sendende Sprache) alle AC_xx-Kategorien vom AP anfordert, nicht nur AC_VO(ice). Hierdurch kann eine leicht unsaubere Ende-zu-Ende-Umsetzung, wo insbesondere der Rückweg vom LAN zum AP QoS-technisch "falsch" markiert wird, mit nur geringen Einbußen toleriert werden.

Zum Thema QoS ließe sich jetzt vieles schreiben, aber das ggf. mal zu einem anderen Zeitpunkt - dafür ist es mir jetzt zu spät ;-)

Beste Grüße,

Hans-Jürgen
 
Hallo,

danke für den Link. Das Dokument leuchtet einige wichtige Punkte durch. Auch zeigt sich, dass WLAN DECT technisch den Rang abgelaufen hat. Eine einfache Umsetzung im heimischen Netz wird lediglich durch schlechten Herstellersupport verhindert.
 
So, dann will ich mich auch mal melden. Da ich bei meinem vorherigen Arbeitgeber schon mal Kontakt mit Optipoint WL2 hatte, damals (etwa 2008 ) das Hauptproblem der Akku war, hab ich immer mal wieder die Augen und Ohren offen gehalten für entsprechende Nachfolger. Letztlich muss es ja in dem Bereich auch Weiterentwicklungen geben. Dieses Jahr auf der CeBit konnte ich dann am Stand von Innovaphone das IP62 sehen, beim Gespräch mit dem Standpersonal ergab sich auch dass es letztlich baugleich einem Gerät von Ascom ist. Erfahrungen mit dem IP62 hatte aber anscheinend niemand am Stand, die meisten sind wohl einfach auf DECT eingefahren. "Was der Bauer nicht kennt...". Aufgrund eines geplanten Firmenumzugs bei gleichzeitiger Vergrößerung steht nun die Ablösung unserer Octopus F100 an und für mich wurde das Thema Mobilteile wieder akut. Dabei bin ich auf diesen Thread aufmerksam geworden, und durfte schon mit hjm82 ein nettes Telefonat führen. Für mich gibt es keinen wirklichen Grund mehr DECT zu verwenden, auch wenn Beiträge vom Februar diesen Jahres davon abraten: WLAN-Telefon?

Meist ist doch noch die Rede von alten Geräten, wie das WL2, welche Bekanntermassen zu wenig Akkulaufzeit bieten. Über eingesetzte Access Points kann ich selten etwas lesen, bzw. wenn, dann hört sich das nach billiger Technik an.

Man sollte auf jeden Fall auf gute APs achten, die echtes Roaming mit 802.11r, 802,11k bieten. Das Handover klappt dann besser als bei den meisten DECT-Lösungen. Funktionierendes QoS ist bei einem Shared-Medium Pflicht. Funktioniert dieses, will man sicherlich nicht mehr zu DECT zurück :), außer notgedrungen, wenn Reichweite und Abschirmung es nicht anders zu lassen.
Gerade hier wird es wohl viele geben die meinen ein Access Point ist ein Access Point - "der macht WLAN". Wenn ich sehe dass mein Vorgänger hier in der Firma Sitecom WL-607 eingekauft hat, die man für einen EK von unter 30 € bekommt, dann würde mich nicht wundern wenn das andernorts genauso läuft. Bei meiner Freundin konnte man nach Austausch des von Kabel Deutschland gelieferten D-Link Access Points durch einen WRT54G endlich das WLAN nutzen. Letzterer ist locker 8 Jahre älter als das von KD gelieferte Gerät, läuft aber stabil und bietet mir wenn ich will ein vielfaches an Einstellmöglichkeiten. Bei einem Problem mit dem Internet hat der KD-Support unlängst meiner Freundin auf die Frage welches Gerät eingesetzt wird den Hinweis gegeben, dass es gut sei dass sie nicht das mitgelieferte Gerät nutze, davon können man nur abraten.

das "spartanisch" kann ich je nach Sichtweise sehr gut nachvollziehen - dieses "Ding" ist einfach ein reines, aber sehr gutes Telefon ohne Schnickschnack, wenn man von den "Sonderversionen" absieht, die aber für spezielle Einsatzzwecke gedacht sind und ebenfalls nicht zum Multimedia-Gerät werden.
Letztlich soll so ein Mobilteil doch das Telefonieren ermöglichen und sinnvollerweise in ansprechender Qualität. Wenn ich dann noch eine Umleitung einrichten kann, vernünftiges Freisprechen habe, sowie auf ein zentrales Adressbuch zugreifen kann ist doch alles super. Was haben denn die modernen Gigasets für Features auf die ich verzichten müsste?

Auch zeigt sich, dass WLAN DECT technisch den Rang abgelaufen hat. Eine einfache Umsetzung im heimischen Netz wird lediglich durch schlechten Herstellersupport verhindert.
Vielleicht ja aber auch die Angst der Dienstleister eine Technik zu testen, wenn man mit DECT seit Jahren Erfahung hat und bei Problemen weiss, an welchen Stellschrauben man drehen muss.

Bei allen Anfragen die ich gerade stelle bezüglich einer TK-Lösung (18 Mobilteile), wird mir immer wieder ausschliesslich DECT angeboten, auch wenn ich ausdrücklich darauf hinweise dass die WLAN Versorgung durch LANCOM L-452agn dual Wireless inkl. WLAN-Controller flächendeckend ist und ich gerne WLAN-Geräte einsetzen würde um mir eine weitere Infrastruktur zu ersparen.

Ich bin gespannt wann ich den ersten Erfahrungsbericht hinzusteuern kann.
 
Bei meiner Freundin konnte man nach Austausch des von Kabel Deutschland gelieferten D-Link Access Points durch einen WRT54G endlich das WLAN nutzen. Letzterer ist locker 8 Jahre älter als das von KD gelieferte Gerät, läuft aber stabil und bietet mir wenn ich will ein vielfaches an Einstellmöglichkeiten. Bei einem Problem mit dem Internet hat der KD-Support unlängst meiner Freundin auf die Frage welches Gerät eingesetzt wird den Hinweis gegeben, dass es gut sei dass sie nicht das mitgelieferte Gerät nutze, davon können man nur abraten.
Wenn man schon abschweift, dann wenigstens richtig. ;)
Die D-Link Access Points wurden von Kabel Deutschland nicht mitgeliefert, sondern man konnte sie als Zubehör dazubestellen. Für den kostenlos erhältlichen DIR-300 gilt, dass der mindestens genauso alt ist wie ein Linksys WRT54G. WLAN funktioniert mit dem ersteren aber auch, sofern man ihn für den Anschluss am Kabelmodem richtig konfiguriert.
 
Das in der TK-Welt vor allem DECT empfohlen wird, liegt an der Einfachheit und der Möglichkeit zusätzliche Geräte zu verkaufen. Ohne DECT würde im TK-Bereich ein nicht unerhebliches Standbein wegfallen.

Das Unidata 7800 ist auch empfehlenswert und liegt im Bereich besserer DECT-Telefon.
 
Hallo zusammen,

durch einen Zufall habe ich ein weiteres, sehr interessantes Dokument über das Ascom i62 gefunden - ich schätze, es ist von Ascom selbst. Es nennt sich zwar "troubleshooting guide", allerdings wird darin eine Vielfalt an Zusammenhängen und auch internen Algorithmen erklärt, z.B. wie und wie lange nach APs wann gescannt wird, welches die Roaming-Schwellen und -Parameter abhängig vom Gesprächszustand sind, diverse QoS-Details, Verhalten bei mit DFS-Einschränkungen belegten Kanälen, und vieles mehr - ein sehr guter Einblick in die Abläufe des Gerätes:

http://www.plantronics.net.pl/ftp/public/ASCOM/i62/tg_vowifi_td92685en_troubleshooting_guide.pdf


Bisher habe ich es nur grob gelesen, praktisch alle Infos treffen auch auf das OpenStage WL3 zu.


Beste Grüße,

Hans-Jürgen
 
Hallo hjm82

Kannst Du mir dabei helfen, ich habe zwei Ascom Telefone i62 gekauft und ich möchte die Einstellung ändern oder das Telefon konfigurieren aber das geht nicht, ich habe gelesen, dass man noch extra Software ( AscomWinPDM und USB und keine Ahnung noch was dazu kommt) stimmt das, wie hast dein Telefon Ascom I62 konfiguriert.
Kannst mir die schritte zeigen wie ich Ascon i62 konfigurier kann, und was brauche ich dazu

Dank dir und schöne Gruß
 
Hallo!

Danke für Deine Nachricht - ja, in der Tat solltest Du noch ein Stück Hardware kaufen, nämlich diesen USB-Programmieradapter. Suche einfach in einer Suchmaschine nach "i62 programmieradapter" oder "openstage wl3 programmierer" und Du solltest fündig werden. Er ist leider nicht ganz billig, kann aber bei Nichtbenutzung an einem 5V-USB-Netzteil als weitere Ladeschale genutzt werden.

Das WinPDM bekommst Du frei im Internet. Als Tip für eine Quelle und auch die neueste Ascom-Firmware: nimm den Link aus meinem vorigen Beitrag in diesem Thema (den mit "plantronics"), und ändere ihn so ab, daß Du den Namen der PDF-Datei entfernst. Dann solltet Du rund um das i62 fündig werden!

Beste Grüße,

Hans-Jürgen
 
Hallo,
kann jemand die Datei " i62 hotfix 2.5.9 " hochladen? Der Link geht nicht mehr.

Vielen Dank,
Gruß Spatz1115:(
 
Hallo!

Öffentlich hochgeladen werden kann die Datei nicht, da sie auch nicht "offiziell" bereitgestellt wird (leider! Ich habe vor, hierzu mal an Ascom und Siemens/Unify zu schreiben).

Beste Grüße,

Hans-Jürgen
 
Hallo Hans-Jürgen,

habe dir eine Nachricht gesendet. Danke für deine Antwort und deiner Hilfe.
Liebe Grüße,

Spatz1115:D
 
Hallo Hans-Jürgen.

Tut mir Leid, dass ich so ein altes Thema ausgraben muß, aber ich habe vor kurzer Zeit ein WL3 bekommen und bin seit einigen Tagen am probieren und suchen. Würdest du mir auch die Dateien zukommen lassen?

Vielen Dank,
Martin
 
Hallo Martin,

hast PN.

Beste Grüße,

Hans-Jürgen
 
Hallo Jürgen,
danke für Dein ausführlichen Bericht. Leider finde ich noch keinen Weg an den Hotfix zukommen da die Links nicht mehr funktionieren. Hast Du hier neue Infos oder kannst Du mir den beschriebenen zuschicken. Komme gerade nicht weiter weil mir die pgk Datei fehlt.
Tausend Dank schon mal
LKD-Andy
 
Hallo Hans-Jürgen,

ich habe dir ebenfalls eine PN geschrieben. Danke für deine Zeit und Mühen.

Gruß
Dominique Görsch
 
Hallo Hans-Jürgen,

danke für deine Dokumentation! Ich habe ein solches Gerät aus einer Insolvenzmasse erhalten und bin ebenfalls auf der Suche nach der passenden *.pgk bzw. *.def Datei. Kannst Du mir bitte weiterhelfen?

Danke und Gruss

Thomas
 
Hallo Thomas und alle anderen ggf. noch interessierten,

ja, es ist grundsätzlich möglich, weiterzuhelfen - um das im jeweiligen Einzelfall genau zu erörtern, bitte ich um persönliche Kontaktaufnahme per Mail bzw. privater Nachricht. Ich bin auch nicht vom Forum verschwunden, es war nur die letzten Monate bzw. mehr als ein Jahr beruflich und privat sehr viel zu tun.

Ein paar allgemeine Hinweise noch aus meiner zwischenzeitlichen Erfahrung mit den Geräten:
- aktuell betriebe ich sowohl zahlreiche OpenStage WL3 wie auch (bisher genau ein) "originales" i62. Fragen zu Gemeinsamkeiten und Unterschieden kann ich also beantworten, ebenso zu Softwareständen usw.

- es scheint mir, trotz aller "neuen" WinPDM-Versionen, zumindest der USB-Treiber aus genau der 3.9.4 erforderlich zu sein (bzw. dessen INF-Dateien), um die Geräte zuverlässig am PC zur Konfiguration zu erkennen. Mit einer direkten Installation "neuerer" WinPDM-Versionen hatte zumindest ich Probleme, dann sowohl mit dem i62 wie auch dem WL3.

- bei SIP-Zentralen / Gateways habe ich mit folgenden Produkten bisher Erfahrungen gesammelt und kann grundsätzliche Funktionsfähigkeit bestätigen, bei Bedarf sind genauere Infos möglich:

==> Funkwerk / bintec-elmeg TR200bw, wie im ursprünglichen Artikel beschrieben. Haupt-PROBLEM: Gerät kann kein DTMF in Verbindung mit G711-Codecs, da es "inband-Töne" erwartet, die i62/WL3 aber generell nur Verfahren "outband", wahlweise SIP oder RTP, unterstützen (wie zahlreiche andere geräte auch)

==> DrayTek IPPBX 2820

==> Lancom 1723 (aktuelles Betriebsgerät in zwei von mir betreuten Installationen, bisher bestes und stabilstes Gerät).


Beste Grüße,

Hans-Jürgen
 
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