Hallo Leute!
Zwar haben die Router der Speedtouch-Reihe ein eingebautes SIP ALG (Application Layer gateway), aber das ist nicht sehr gut zu gebrauchen. Man will stattdessen ein Full Cone NAT auf dem Router haben. Leider hat der Router standardmäßig ein Symmetric NAT laufen, das nur Probleme mit VoIP bereitet.
Daher hier eine Anleitung, wie man das Problem löst:
0. Vorbereitungen
Bitte vor dem Update der Speedtouch unbedingt die Zugansdaten raussuchen, damit man später wieder ins Internet kommt. Auch muss man unbedingt die ATM VPI/VCI-Einstellung notieren. (Bei mir war es 1/32. Ansonsten ist wohl auch 0/35 und 8/35 üblich.)
1. Firmware Update
Ich habe den Speedtouch 546i mit Firmware 5.2.7.15.0 bekommen. Diese Firmware ist sehr alt. Mittlerweile gibt es für diesen Router die 6.1.0.5. Zunächst braucht man eine neue Firmware. Dabei ist es wichtig, genau zu wissen, welches Modell man hat. Das Modell ermittelt man am besten anhand der Abbildungen in der FAQ hier: http://www.speedtouchforum.de/viewtopic.php?t=9&postdays=0&postorder=asc&start=0 .
Danach hat mein Router hat die Revision 5 (Board Name: BANT-J).
Auch ansonsten ist das Speedtouchforum (http://www.speedtouchforum.de/index.php) immer eine gute Adresse. Dort findet man auch die Firmware-Dateien: http://www.speedtouchforum.de/Daten/FW/5x6i/ (v5) und http://www.speedtouchforum.de/Daten/FW/5x6iv6/ (v6)
Firmware für andere Speedtouch Geräte findet man bei m8s-rates oder im Speedtouchforum.
Man läd sich einfach die neueste Firmware runter. Wenn es eine ZIP-Datei war, dann ist darin meistens schon der "Speedtouch Upgrade Wizard" drin. Wenn man nur eine BIN-Datei runtergeladen hat, dann muss man den Updater aus einem älteren Firmware-Archiv verwenden. Der Updater ist immer der gleiche. Man kann auch mit dem alten Updater die neue Firmware flashen.
Der ganze Update-Vorgang dauert sehr lange (gefühlte 10 Minuten). Also nicht ungeduldig werden... irgendwann ist das schon fertig. Den Updatevorgang auf keinen Fall unterbrechen! Man kann dabei den Router schrotten. Wenn man Geduld hat, dann kann aber nichts passieren, denn der Updater ist schon sehr idiotensicher.
Nach dem Flashen startet das Modem dann irgendwann neu.
2. Neue IP beziehen
Jetzt sollte man seinen Rechner eine neue IP per DHCP beziehen lassen. Wer nicht weiß, wie das geht, startet einfach den PC nochmal neu.
3. Speedtouch neu konfigurieren
Ganz wichtig ist, dass man den Speedtouch jetzt neu konfiguriert! Auf keinen Fall eine gesicherte Konfiguration hochladen.
Also als erstes den Speedtouch im Webbrowser aufrufen unter http://speedtouch.lan und dort auf Speedport > Configration > Setup gehen und die Internet-Verbindung einrichten. ...
Bei Access Control bitte die Vorgaben für Usernamen und Passwort so lassen. Dss kann man später immer noch ändern.
Nun sollte gleich das Internet wieder gehen.
4. VoIP ATA in Betrieb nehmen
Jetzt schließt man seinen ATA (hier am Beispiel des Sipura SPA-1001) an. Der ATA bekommt von dem Speedtouch automatisch eine IP-Nummer per DHCP zugewiesen. Falls nicht, dann bitte DHCP im ATA aktivieren.
Jetzt links im Menü auf Home Network > Devices gehen. Da sollte nun der ATA erscheinen. Wenn nicht, dann den ATA nochmal neustarten. Sobald er sich eine IP-Nummer per DHCP besorgt hat, sollte er in der Liste stehen.
Dann den ATA anklicken und dann oben rechts auf Configure gehen.
Dann Type: phone einstellen und Always use the same address: aktivieren und auf "Apply" klicken. Hierdurch behält der ATA zukünftig immer diese IP-Nummer.
Die IP-Nummer bitte aufschreiben, denn wir brauchen Sie später noch.
5. Speedtouch Feineinstellungen
Jetzt kommen wir zum interessanten Teil: Der Speedtouch kann neben der Konfiguration über den Webbrowser auch per Telnet konfiguriert werden. Hierüber sind viel mehr Einstellungen möglich. Diese Einstellungen sind sehr komplex und selbst mit dem 710 Seiten starken Handbuch (ST516-536-546_CLI.pdf) ist es noch kompliziert.
Also per Telnet rauf auf den Router:
Als erstes stellen wir den nervigen Timeout des Telnet-CLI ab:
Und jetzt kommen die magischen Einstellungen:
Bitte die IP-Nummer 192.168.1.21 auf die IP-Nummer deines ATA ändern!
Damit wurden die Ports 5060-5061 für SIP und 16384-16482 für RTP durchgeschaltet und dem ATA zugewiesen. Wessen ATA einen anderen RTP-Portbereich eingestellt hat, kann die Werte anpassen. UDP ist jedenfalls immer richtig.
6. ATA neu starten
Jetzt den ATA neu starten (z.B. durch Strom aus/an). Dann sollte es funktionieren.
7. Besonderheit: Mehrere ATAs im LAN
TobiasKa und ich haben an seinen Speedtouch zwei Sipura SPA-1001 und einen SPA-2002 angeschlossen. Leider war es nicht möglich, dass alle drei Sipuras mit STUN arbeiten. Stattdessen haben wir die ATAs entsprechend der Anleitung hier eingestellt. Danach ermitteln die Sipuras die externe IP ohne STUN lediglich anhand der SIP-Header.
Zunächst sollt man den Sipuras per HostName: einen Namen geben, damit man sie später leichter unterscheiden kann. Bsp. Sipura-Mama, Sipura-Papa usw. Jetzt notiert man sich auch gleich mal die IP-Adressen der Sipuras. Im folgenden Beispiel haben die SPAs die IP-Nummern 192.168.1.21 und 192.168.1.22.
Die Befehle im Telnet sind etwas anders. Ich habe im nachfolgenden die wichtigen Stellen hervorgehoben:
8. Ports
Wie du siehst hat im Beispiel der erste ATA die IP 192.168.1.21 und verwendet die Ports 5060 (Line1), 5061 (Line2) und 16384-16482 für RTP. Im zweiten Beispiel kommt noch ein ATA mit IP 192.168.1.22 und den Ports 5062 (Line1) und 5063 (Line2) und 16484-16582 für RTP dazu.
Wichtig ist hierbei nur, dass die Port-Bereiche sich nicht überschneiden und das keine Ports doppelt verwendet werden. Auch ist wichtig, das die Ports im Speedtouch mit denen im ATA zusammenpassen.
Andere Port-Bereiche sind wirkich nicht notwendig! Also nicht von anderen Berichten täuschen lassen.
9. Einstellungen am ATA
Für alle, die mehrere Sipuras anschließen, entfällt dieser Punkt. Stattdessen bitte jetzt hier weiterlesen, wie die Sipuras eingestellt werden müssen.
Am ATA noch STUN aktivieren. Als STUN-Server einen beliebigen STUN-Server, z.B. iphone-stun.freenet.de, eintragen. Bitte hier keinen Port mit angeben!
Und die NAT-Funktionen aktivieren.
NAT-keepalive bitte ausstellen, da unnötig.
Beim Sipura SPA sehen die Einstellungen dann wie folgt aus:
Das war's
Euer zoo
Zwar haben die Router der Speedtouch-Reihe ein eingebautes SIP ALG (Application Layer gateway), aber das ist nicht sehr gut zu gebrauchen. Man will stattdessen ein Full Cone NAT auf dem Router haben. Leider hat der Router standardmäßig ein Symmetric NAT laufen, das nur Probleme mit VoIP bereitet.
Daher hier eine Anleitung, wie man das Problem löst:
0. Vorbereitungen
Bitte vor dem Update der Speedtouch unbedingt die Zugansdaten raussuchen, damit man später wieder ins Internet kommt. Auch muss man unbedingt die ATM VPI/VCI-Einstellung notieren. (Bei mir war es 1/32. Ansonsten ist wohl auch 0/35 und 8/35 üblich.)
1. Firmware Update
Ich habe den Speedtouch 546i mit Firmware 5.2.7.15.0 bekommen. Diese Firmware ist sehr alt. Mittlerweile gibt es für diesen Router die 6.1.0.5. Zunächst braucht man eine neue Firmware. Dabei ist es wichtig, genau zu wissen, welches Modell man hat. Das Modell ermittelt man am besten anhand der Abbildungen in der FAQ hier: http://www.speedtouchforum.de/viewtopic.php?t=9&postdays=0&postorder=asc&start=0 .
Danach hat mein Router hat die Revision 5 (Board Name: BANT-J).
Auch ansonsten ist das Speedtouchforum (http://www.speedtouchforum.de/index.php) immer eine gute Adresse. Dort findet man auch die Firmware-Dateien: http://www.speedtouchforum.de/Daten/FW/5x6i/ (v5) und http://www.speedtouchforum.de/Daten/FW/5x6iv6/ (v6)
Firmware für andere Speedtouch Geräte findet man bei m8s-rates oder im Speedtouchforum.
Man läd sich einfach die neueste Firmware runter. Wenn es eine ZIP-Datei war, dann ist darin meistens schon der "Speedtouch Upgrade Wizard" drin. Wenn man nur eine BIN-Datei runtergeladen hat, dann muss man den Updater aus einem älteren Firmware-Archiv verwenden. Der Updater ist immer der gleiche. Man kann auch mit dem alten Updater die neue Firmware flashen.
Der ganze Update-Vorgang dauert sehr lange (gefühlte 10 Minuten). Also nicht ungeduldig werden... irgendwann ist das schon fertig. Den Updatevorgang auf keinen Fall unterbrechen! Man kann dabei den Router schrotten. Wenn man Geduld hat, dann kann aber nichts passieren, denn der Updater ist schon sehr idiotensicher.
Nach dem Flashen startet das Modem dann irgendwann neu.
2. Neue IP beziehen
Jetzt sollte man seinen Rechner eine neue IP per DHCP beziehen lassen. Wer nicht weiß, wie das geht, startet einfach den PC nochmal neu.
3. Speedtouch neu konfigurieren
Ganz wichtig ist, dass man den Speedtouch jetzt neu konfiguriert! Auf keinen Fall eine gesicherte Konfiguration hochladen.
Also als erstes den Speedtouch im Webbrowser aufrufen unter http://speedtouch.lan und dort auf Speedport > Configration > Setup gehen und die Internet-Verbindung einrichten. ...
Bei Access Control bitte die Vorgaben für Usernamen und Passwort so lassen. Dss kann man später immer noch ändern.
Nun sollte gleich das Internet wieder gehen.
4. VoIP ATA in Betrieb nehmen
Jetzt schließt man seinen ATA (hier am Beispiel des Sipura SPA-1001) an. Der ATA bekommt von dem Speedtouch automatisch eine IP-Nummer per DHCP zugewiesen. Falls nicht, dann bitte DHCP im ATA aktivieren.
Jetzt links im Menü auf Home Network > Devices gehen. Da sollte nun der ATA erscheinen. Wenn nicht, dann den ATA nochmal neustarten. Sobald er sich eine IP-Nummer per DHCP besorgt hat, sollte er in der Liste stehen.
Dann den ATA anklicken und dann oben rechts auf Configure gehen.
Dann Type: phone einstellen und Always use the same address: aktivieren und auf "Apply" klicken. Hierdurch behält der ATA zukünftig immer diese IP-Nummer.
Die IP-Nummer bitte aufschreiben, denn wir brauchen Sie später noch.
5. Speedtouch Feineinstellungen
Jetzt kommen wir zum interessanten Teil: Der Speedtouch kann neben der Konfiguration über den Webbrowser auch per Telnet konfiguriert werden. Hierüber sind viel mehr Einstellungen möglich. Diese Einstellungen sind sehr komplex und selbst mit dem 710 Seiten starken Handbuch (ST516-536-546_CLI.pdf) ist es noch kompliziert.
Also per Telnet rauf auf den Router:
Code:
telnet speedtouch.lan
Username: [b]Administrator[/b]
Passwort: (Enter drücken!)
{Administrator}=>
Als erstes stellen wir den nervigen Timeout des Telnet-CLI ab:
Code:
:env set var=SESSIONTIMEOUT value=0
Und jetzt kommen die magischen Einstellungen:
Bitte die IP-Nummer 192.168.1.21 auf die IP-Nummer deines ATA ändern!
Code:
:connection unbind application=SIP port=5060
:service host add name=VoIP mode=server
:service host rule add name=VoIP protocol=udp baseport=5060 portrange=5060-5061
:service host rule add name=VoIP protocol=udp baseport=16384 portrange=16384-16482
:service host assign name=VoIP host=[b]192.168.1.21[/b] log=disabled
:nat tmpladd intf=Internet type=nat outside_addr=0.0.0.1 inside_addr=[b]192.168.1.21[/b] protocol=udp
:saveall
:system reboot
Damit wurden die Ports 5060-5061 für SIP und 16384-16482 für RTP durchgeschaltet und dem ATA zugewiesen. Wessen ATA einen anderen RTP-Portbereich eingestellt hat, kann die Werte anpassen. UDP ist jedenfalls immer richtig.
6. ATA neu starten
Jetzt den ATA neu starten (z.B. durch Strom aus/an). Dann sollte es funktionieren.
7. Besonderheit: Mehrere ATAs im LAN
TobiasKa und ich haben an seinen Speedtouch zwei Sipura SPA-1001 und einen SPA-2002 angeschlossen. Leider war es nicht möglich, dass alle drei Sipuras mit STUN arbeiten. Stattdessen haben wir die ATAs entsprechend der Anleitung hier eingestellt. Danach ermitteln die Sipuras die externe IP ohne STUN lediglich anhand der SIP-Header.
Zunächst sollt man den Sipuras per HostName: einen Namen geben, damit man sie später leichter unterscheiden kann. Bsp. Sipura-Mama, Sipura-Papa usw. Jetzt notiert man sich auch gleich mal die IP-Adressen der Sipuras. Im folgenden Beispiel haben die SPAs die IP-Nummern 192.168.1.21 und 192.168.1.22.
Die Befehle im Telnet sind etwas anders. Ich habe im nachfolgenden die wichtigen Stellen hervorgehoben:
Code:
:connection unbind application=SIP port=5060
[u]für den ersten Sipura ATA:[/u]
:service host add name=[b]VoIP-1[/b] mode=server
:service host rule add name=[b]VoIP-1[/b] protocol=udp baseport=5060 portrange=5060-5061
:service host rule add name=[b]VoIP-1[/b] protocol=udp baseport=16384 portrange=16384-16482
:service host assign name=[b]VoIP-1[/b] host=[b]192.168.1.21[/b] log=disabled
[u]für den zweiten Sipura ATA:[/u]
:service host add name=[b]VoIP-2[/b] mode=server
:service host rule add name=[b]VoIP-2[/b] protocol=udp baseport=[b]5062[/b] portrange=[b]5062-5063[/b]
:service host rule add name=[b]VoIP-2[/b] protocol=udp baseport=[b]16484[/b] portrange=[b]16484-16582[/b]
:service host assign name=[b]VoIP-2[/b] host=[b]192.168.1.22[/b] log=disabled
:saveall
:system reboot
8. Ports
Wie du siehst hat im Beispiel der erste ATA die IP 192.168.1.21 und verwendet die Ports 5060 (Line1), 5061 (Line2) und 16384-16482 für RTP. Im zweiten Beispiel kommt noch ein ATA mit IP 192.168.1.22 und den Ports 5062 (Line1) und 5063 (Line2) und 16484-16582 für RTP dazu.
Wichtig ist hierbei nur, dass die Port-Bereiche sich nicht überschneiden und das keine Ports doppelt verwendet werden. Auch ist wichtig, das die Ports im Speedtouch mit denen im ATA zusammenpassen.
Andere Port-Bereiche sind wirkich nicht notwendig! Also nicht von anderen Berichten täuschen lassen.
9. Einstellungen am ATA
Für alle, die mehrere Sipuras anschließen, entfällt dieser Punkt. Stattdessen bitte jetzt hier weiterlesen, wie die Sipuras eingestellt werden müssen.
Am ATA noch STUN aktivieren. Als STUN-Server einen beliebigen STUN-Server, z.B. iphone-stun.freenet.de, eintragen. Bitte hier keinen Port mit angeben!
Und die NAT-Funktionen aktivieren.
NAT-keepalive bitte ausstellen, da unnötig.
Beim Sipura SPA sehen die Einstellungen dann wie folgt aus:
Code:
[b]SIP[/b]
RTP Port Min: 16384 / 16484 (siehe oben!)
RTP Port Max: 16482 / 16584 (siehe oben!)
RTP Packet Size: 0.020 (wichtig!)
Handle VIA received: NO
Handle VIA rport: NO
Insert VIA received: NO
Insert VIA rport: NO
Substitute VIA Addr: YES
Send Resp To Src Port: NO
STUN Enable: YES
STUN Test Enable: YES
STUN Server: iphone-stun.freenet.de
EXT IP: (freilassen)
EXT RTP Port Min: (freilassen)
NAT Keep Alive Intvl: 15 (Standardwert)
[b]Line 1/2:[/b]
NAT Mapping Enable: YES
NAT Keep Alive Enable: NO
NAT Keep Alive Msg: $NOTIFY (Standardwert)
NAT Keep Alive Dest: (freilassen)
SIP Port: 5060 / 5061 / 5062 / 5053 (siehe oben!)
Das war's
Euer zoo
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